Alfred Helberger
Alfred Hermann Helberger (* 23. Mai 1871 in Eberstadt; † 31. Januar 1946 in Berlin) war ein deutscher Maler. Seine Mutter war die unverheiratete Auguste Emilie Helberger (* 5. September 1844 in Frankfurt am Main) aus einem Zweig der Frankfurter Helberger-Dynastie, als Vater gilt der Frankfurter Bankier und Sektproduzent Jakob Georg Hermann Mumm von Schwarzenstein (* 23. November 1816, † 16. Juli 1887).[1] Alfred Helberger wuchs bei seiner Mutter auf, die in der Kaiserstraße ein Schneider- und Modeatelier betrieb.[2]



1889 begann er seine künstlerische Ausbildung im Städelschen Kunstinstitut bei dem Landschaftsmaler Heinrich Hasselhorst . Von 1890 bis 1896 studierte er in der Karlsruher Akademie bei Gustav Schönleber, dem Portraitmaler Ernst Schurth und Carlos Grethe, dem „Maler des Meeres“. Schon während des Studiums und in den Jahren danach reiste Helberger oft für mehrere Monate nach Norwegen, und seine skandinavischen Landeschaftsbilder machen einen großen Teil seines Oeuvres aus.
Helberger etablierte sich in der Frankfurter Kunstszene[3] und stellte noch nach der Jahrhundertwende regelmäßig in der Jahresausstellung im Frankfurter Kunstverein aus. Er wirkte mit bei der Ausgestaltung des im September 1904 begonnenen und im Dezember 1905 eröffneten Schumanntheaters.
Am 27. August 1897 heiratete er Helene Wolff (* 27. Mai 1870 in Paris).[4] Zusammen hatten sie eine Tochter Luise (* 19. Februar 1899 in Frankfurt).
1900 ließ er sich in Berlin nieder, wo er in der Kurfürstenstraße ein Atelier einrichtete. In den Niederlanden und Norwegen fertigte er Landschaftsbilder an. Anlässlich einer Parisreise 1905 wurde er stark vom französischen Impressionismus beeinflusst. Spätere Werke sind eher vom Fauvismus geprägt.
Helbergers Naturgemälde folgen einem eigenen Stil. Er erstellte auch Porträts. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts gehörte er zu den produktivsten Malern Berlins. 1937 wurde er jedoch von den Nazis mit einem Ausstellungsverbot belegt („Entartete Kunst“).
Nach dem Tod seiner jüdischen Frau Margarete geb. Levi im April 1945 beging Helberger Ende Januar 1946 im Alter von 74 Jahren Selbstmord durch Leuchtgasvergiftung in seiner Wohnung in der Bismarckstraße 68 in Charlottenburg[5]. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof Heerstraße im heutigen Ortsteil Berlin-Westend.[6] Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestätte von Alfred Helberger (Grablage: 20-C-12/13) seit 1956 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet. Die Widmung wurde im Jahr 2016 um die inzwischen übliche Frist von zwanzig Jahren verlängert.[7]
Helbergers Werke werden insbesondere im skandinavischen Raum, in den Niederlanden und in spezialisierten Galerien in Deutschland ausgestellt und gehandelt.
Weblinks
Einzelnachweise
- Institut für Stadtgeschichte, Familienchronik Helberger W1-24, Nr. 29, Bl. 81
- Bernhard Bremberger: „Ein interessantes Schauspiel“ – dem Maler Alfred Helberger zum 150. Geburtstag. In: Hessische familiengeschichtliche Vereinigung (Hrsg.): Hessische Genealogie. Nr. 3, 2021, S. 11–15.
- Albert Dessoff: Kunst und Künstler in Frankfurt am Main im neunzehnten Jahrhundert. Band 2. Joseph Baer & Co. / Carl Jügel's Verlag / Heinrich Keller / F.A.C. Prestel / Moritz Abendroth, Frankfurt am Main 1909, S. 55.
- Standesamt Frankfurt I, 1897, Nr. 1634
- StA Charlottenburg von Berlin, Sterbeurkunde Nr. 851/1946
- Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1. S. 487.
- Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: Ehrengrabstätten des Landes Berlin (Stand: November 2018) (PDF, 413 kB), S. 34. Abgerufen am 11. November 2019. Anerkennung und weitere Erhaltung von Grabstätten als Ehrengrabstätten des Landes Berlin (PDF, 205 kB). Abgeordnetenhaus von Berlin, Drucksache 17/3105 vom 13. Juli 2016, S. 1 und Anlage 2, S. 5. Abgerufen am 11. November 2019.