Amélie Oudéa-Castéra
Amélie Oudéa-Castéra (geboren am 9. April 1978 in Paris) ist eine französische Politikerin, Managerin und frühere professionelle Tennisspielerin.
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Seit Mai 2022 war sie Ministerin für Sport und für die Organisation der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 im Kabinett der Ministerpräsidentin Élisabeth Borne verantwortlich. Seit dem 11. Januar 2024 ist sie zusätzlich die Bildungsministerin im Kabinett des Premierministers Gabriel Attal. Sie wird die Verantwortung für die Olympischen Spiele 2024 in Paris übernehmen.[1][2]
Sportliche Laufbahn
Tenniskarriere
Castéra gewann 1992 die Meisterschaft beim Wettbewerb der 14-jährigen und jüngeren Tennisspieler bei der Junior Orange Bowl.
Sie war Halbfinalistin im Mädcheneinzel bei den US Open 1993, den French Open 1994 und den Wimbledon Championships 1994[3].
Als Profispielerin erreichte sie im Einzel eine Weltranglistenposition von 251. Castéra nahm am Hauptfeld der French Open 1994 teil, wo sie in der ersten Runde gegen Sabine Appelmans verlor. Auf der WTA-Tour qualifizierte sie sich für zwei Turniere, die Internationaux de Strasbourg 1994 und die Eastbourne International 1995.
Juniorinneneinzel
Turnier | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | Karriere |
---|---|---|---|---|---|
Australian Open | — | — | — | AF | AF |
French Open | 2 | HF | 1 | 1 | HF |
Wimbledon | — | HF | VF | — | HF |
US Open | HF | — | 2 | — | HF |
Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; nicht ausgetragen
Juniorinnendoppel
Turnier | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | Karriere |
---|---|---|---|---|---|
Australian Open | — | — | — | VF | VF |
French Open | 1 | 2 | VF | VF | VF |
Wimbledon | — | HF | 2 | — | HF |
US Open | 2 | — | 2 | — | 2 |
Karriere als Managerin
Oudéa-Castéra ist die Directrice Generale (Generaldirektorin) der Fédération Française de Tennis (FFT).[4] 2008 wurde sie zur Beauftragten des Generaldirektors der Axa-Gruppe ernannt, 2010 zur Direktorin für strategische Planung der Axa-Gruppe und 2011 zur Direktorin für Marketing, Marke, Service und Digitales bei Axa Frankreich.[5] Zuvor war sie Chefin der Abteilung für E-Commerce, Daten und Digitales bei der Einzelhandelskette Carrefour.[6]
Politische Laufbahn
Nach der Übernahme des Bildungsministeriums lautet der vollständige Name ihres Ressorts: ministère de l'Éducation nationale, de la Jeunesse, des Sports et des Jeux olympiques et paralympiques. Ihren politischen Start als Bildungsministerin begleitete sie mit einer abfälligen Bemerkung über die Qualität im staatlichen Schulwesen auf der Vorschulebene, weshalb ihre drei Kinder eine exklusive katholische Privatschule, das Collège Stanislas, besuchen, wie es zuvor ein Großteil der französischen Politiker getan hat, z. B. General de Gaulle oder Macrons früherer Bildungsminister Blanquer.[7]
Präsident Macron nannte am 16. Januar 2024 im Regierungsprogramm des neugebildeten Kabinettes unter Gabriel Attal mit Oudéa-Castéra einige bildungspolitische Schwerpunkte: In etwa hundert Schulen sollten Schuluniformen getestet, mehr Staatsbürgerkunde-Unterricht angeboten werden und alle Schüler in Sekundarstufen sollten zur Stärkung des Selbstvertrauens Theaterkurse besuchen, wie Macron es selbst getan habe. Damit soll dem drohenden Rechtsruck begegnet werden, womit der Ministerin eine Schlüsselrolle zufällt.[8][9]
Privates
2006 heiratete sie Frédéric Oudéa, den Vorstandsvorsitzenden von Société Générale.[10] Sie haben drei Kinder.
Einzelnachweise
- Neues französisches Kabinett steht: Viele vertraute Gesichter. Abgerufen am 12. Januar 2024.
- Théo Bourgery: Neue Minister in Frankreich: Chef der EU-Liberalen wird Außenminister. 12. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
- ITF Tennis - Juniors - Player Profile - Castera, Amelie (FRA). In: itftennis.com.
- The Federation - Amélie Oudéa-Castéra. In: French Tennis Federation. French Tennis Federation
- Who's Who in France, 2015, S. 1707.
- Carrefour appoints new digital head in turnround push In: Financial Times, 8. November 2018
- Oliver Meiler: Amélie Oudéa-Castéra: Bildungsministerin verstört mit Aussagen über öffentliche Schulen. 16. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
- Macron versucht ein neues Reformpaket – mit Schuluniformen - WELT. 16. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
- Macron will mit konservativen Ideen ein "starkes Frankreich" schaffen. 17. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
- Michael Kaplan: How Frédéric Oudéa Came To Oversee One Of France's Largest Banks. In: Business Insider. 4. Oktober 2012, abgerufen am 5. Juli 2021.
Weblinks
- La ministre de l’Éducation nationale, de la Jeunesse, des Sports et des Jeux Olympiques et Paralympiques. Abgerufen am 18. Januar 2024 (französisch).
- WTA-Profil von Amélie Oudéa-Castéra (englisch)
- ITF-Profil von Amélie Oudéa-Castéra (englisch)
- Oudea-Castera, Amélie - Persée. Abgerufen am 18. Januar 2024.
- Artikel in der Revue parlementaire