Androzentrismus

Androzentrismus („Männerzentriertheit“) ist noch heute allgegenwärtige[1] Weltanschauung, bei der der Mann als Zentrum, Maßstab und Norm verstanden wird und die Frau als Abweichung von dieser Norm.

Der vitruvianische Mensch von Leonardo da Vinci (Feder und Tinte auf Papier, um 1490). Der Mann erscheint als normatives Zentrum von Mensch und Wissenschaft.

Androzentrismus bedeutet eine gesellschaftliche Fixierung auf den Mann und das „Männliche“ (vergleiche Männlichkeit)[2][3] und eine Tendenz der Gesellschaft dazu, sich auf die Bedürfnisse, Prioritäten und Werte von Männern zu konzentrieren.[4]

Androzentrismus ist eine Form des Sexismus,[5] indem die Frau oder das Weibliche als das Andere, das von der Norm Abweichende aufgefasst wird und damit der Erwähnung und des Mitdenkens nicht wert ist. Die Bedürfnisse, Prioritäten und Werte von Frauen werden vernachlässigt.[4] Stillschweigend wird „Mann“ mit „Mensch“ gleichgesetzt und die männliche Sicht der Dinge als die allgemeingültige angesehen, während der weiblichen Sicht der Dinge vorgeworfen wird, parteiisch zu sein.

Da die Gleichsetzung von „Mensch“ mit „Mann“ weitgehend unbewusst geschieht, ist Androzentrismus nur schwer zu erkennen und sehr oft von allen Menschen, selbst von Frauen, tief verinnerlicht.

Einordnung

Geschichte des Begriffs

Die Bezeichnung Androzentrismus wurde 1911 in dieser Bedeutung erstmals von Charlotte Perkins Gilman in ihrem Buch The Man-Made World - Or, Our Androcentric Culture verwendet und definiert. Laut Perkins Gilman haben männliche Lebensmuster und Denksysteme den Anspruch der Universalität (Allgemeingültigkeit), während weibliche Lebensmuster und Denksysteme als Devianz (Abweichung) gelten.[6]

1949 lieferte die Philosophin Simone de Beauvoir in ihrem Buch Das andere Geschlecht einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung des Bewusstseins für die Allgegenwärtigkeit des Androzentrismus, ohne das Wort jedoch explizit zu benutzen.

Breite Verwendung fand der Begriff in der feministischen Wissenschaftskritik der 1980er Jahre. Die Praxis des Wissenschaftsbetriebs wurde dabei kritisch analysiert.

Als Versuch, dem allgegenwärtigen Androzentrismus entgegenzuwirken, entstand in den 1970er Jahren die Bewegung des Gynozentrismus. Die Gegenbewegung zum Androzentrismus, die sich durchgesetzt hat, ist aber der Feminismus, der zur Grundlage hat, dass alle Geschlechter gleich viel wert sind. Für Männer, die androzentristische Rollenbilder und Verhaltensmuster selbstkritisch hinterfragen, hat sich der Begriff Kritische Männlichkeit etabliert, wobei hier auch die Binnenhierarchie zwischen Männern untersucht wird. Das Pendant zum Androzentrismus bezüglich der sexuellen Orientierung ist die Heteronormativität.

Anmerkung zur Binariät

Das biologische Geschlecht kann modellhaft als dual (Frau/Mann) angenähert werden, obwohl es auch intergeschlechtliche Menschen gibt. Im Bezug auf die Geschlechtsidentität gibt es aber mehr als zwei Geschlechter, z. B. die Nichtbinarität. Dieser Artikel schreibt nur von Frauen und Männern. Da sich der Androzentrismus allein auf cis-Männer konzentriert, gelten alle Aussagen über Frauen auch oder mitunter in besonderem Maße für FLINTA*-Personen.

Gesellschaftlich wirkmächtige Androzentrismen

Androzentrismus in der Wissenschaft

Die feministische Wissenschaftskritik der 1980er Jahre kritisiert Androzentrismus im Wissenschaftsbetrieb wie folgt: Durch den späten Zugang zu den Universitäten und zum Wissenschaftsbetrieb ist die weibliche Beteiligung insbesondere an der Grundlagenforschung marginal. In den grundlegenden Prinzipien der Wissenschaften sind daher überwiegend männliche Sichtweisen und Voreingenommenheiten vertreten. Die zu untersuchenden Problemstellungen wurden einseitig ausgewählt und definiert. Dadurch ist Wissenschaft nicht universell, sondern hat einen Bias und ihre Objektivität und Rationalität muss infrage gestellt werden.

Diese Art der feministischen Wissenschaftskritik geht über die in den 1960er Jahren auftauchende feministische Wissenschaft hinaus, da sie nicht versucht, eine neue Art der Wissenschaft zu etablieren, sondern die herkömmliche Wissenschaft kritisiert, dem eigenen Anspruch an Neutralität und Universalität nicht gerecht zu werden.

Auch die Daten, auf denen Wissenschaft operiert, unterliegen häufig dem androzentrischen Weltbild. Denn wenn Daten erhoben werden, wird sich dabei meist am Durchschnittsmann als Durchschnittsmenschen orientiert. Die hierbei entstehende Gender-Data-Gap führt zum Beispiel dazu, dass Frauen eine 47 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, sich bei einem Autounfall schwer zu verletzen. Denn Crash-Tests wurden lange Zeit nur mit Dummies durchgeführt, die an einem männlichen Körper orientiert sind.[7]

Androzentrismus in der Medizin

Die jahrhundertelang androzentristisch-patriarchal geprägte Schulmedizin weist ein enormes Gender-Data-Gap auf und diskriminiert und fehldiagnostiziert Frauen systematisch.[8]

Medizinische Forschung wurde in ihren Anfängen nahezu ausschließlich an männlichen Leichen betrieben und so die männliche Anatomie als Standard gesetzt.[9] Man nahm an, dass sich weibliche und männliche Körper außer der Größe und den reproduktiven Merkmalen nicht unterscheiden[8] und die Frau wurde als „kleiner Mann“ angesehen[10] und kaum erforscht. Klinische Studien werden oft für beide Geschlechter bestätigt, obwohl nur Männer teilgenommen haben.[8] Der weibliche Körper wird häufig nicht mal bei Tierversuchen berücksichtigt, selbst wenn es um so genannte „Frauenkrankheiten“ geht.

Tatsächlich unterscheiden sich weibliche und männliche Körper aber bis auf die Zellebene. Dieselben Erkrankungen können bei den biologischen Geschlechtern unterschiedliche Symptome hervorrufen und geschlechterspezifische Therapiemaßnahmen nötig machen.[11] Medikamente können bei Patientinnen andere Nebenwirkungen haben oder sogar ganz anders wirken als bei Patienten. Die Ausschließung von Frauen aus klinischen Studien und die an männlichen Körpern entwickelten Diagnoseverfahren haben daher gravierende Auswirkungen. Frauen erhalten oft nicht die Hilfe, die sie benötigen[12] bzw. werden fehldiagnostiziert und fehlbehandelt, wenn die Symptome nicht denen der Männer entsprechen. Dieses Phänomen ist auch als „Yentl-Syndrom“ bekannt.[8] Ein prominentes Beispiel ist der Herzinfarkt, bei dem Frauen oft Symptome wie Oberbauchschmerzen oder Übelkeit aufweisen, Männer eher Schmerzen in der Brust und Schulter. Da eher die männlichen Symptome bekannt sind, werden Herzinfarkte bei Frauen viel später oder sogar gar nicht erkannt.[10] Frauen weisen eine um bis zu 50 % erhöhte Rate an Fehldiagnosen auf, was zu einer deutlich höheren Sterberate führt.[8] Ein weiteres Beispiel ist die Tuberkulose, an der jährlich mehr Frauen sterben als durch alle anderen Ursachen für Müttersterblichkeit. Da Tuberkulose dennoch als „Männerkrankheit“ angesehen wird, wird sie bei Frauen weniger diagnostiziert und lebenswichtige Hilfe nicht geleistet.

Nur Vorgänge, die spezifisch Frauen betreffen, sind nicht von dieser Diskriminierung betroffen, beispielsweise Schwangerschaft und Geburt.[10] Im Jahr 2016 ergab eine Umfrage des deutschen Ärztinnenbundes, dass an den medizinischen Fakultäten häufig keine ausreichende Gewährleistung dafür besteht, ob und wie geschlechterspezifische Medizin als Lehrstoff vermittelt werden. Diese Feststellung wurde 2020 vom Bundesministerium für Gesundheit erneut bestätigt.[12] Gemäß internationalen Bewertungsmaßstäben erfüllt nur eine deutsche Fakultät die Anforderungen an eine ausreichende Integration von Genderaspekten und geschlechterspezifischer Medizin in den Lehrinhalten der Humanmedizin; Die Charité in Berlin, die gleichzeitig deutschlandweit das erste und einzige Institut für Geschlechterforschung in der Medizin hat (siehe auch Gendermedizin).[12]

Im Jahr 1990 wurde das Y-Chromosom erstmalig als geschlechtsbestimmender Faktor identifiziert und somit das weibliche Geschlecht als Grundzustand anerkannt. Jedoch legte die Wissenschaft ihren Fokus nicht auf den neu entdeckten Grundzustand, sondern auf die Entwicklung der Hoden. Danach wurde die männliche sexuelle Entwicklung als ein aktiver Prozess definiert, während die weibliche sexuelle Entwicklung als ein passiver Prozess charakterisiert wurde. Erst 2010 begann die Erforschung der Ovarien.

Lehrbücher mit Abbildungen über die menschliche Anatomie zeigen dreimal häufiger männliche als weibliche Körper, auch bei geschlechtsneutralen Körperteilen wie Nase und Ohren.[8]

Nicht nur Frauen sind durch die androzentristische Humanmedizin benachteiligt. Männer, die unter Krankheitsbildern leiden, die überwiegend Frauen zugeschrieben werden, wie zum Beispiel Depression oder Osteoporose, werden ebenfalls oft fehldiagnostiziert, da hier die klassischen Symptome an den Symptomen von Frauen festgelegt wurden und Männer oft von diesen abweichen. Dies ist allerdings auch kein Vorteil für Frauen, da sie dadurch mit diesen Krankheiten überdiagnostiziert werden.[10]

Androzentrismus in der Vergangenheit

Eine androzentristische Weltsicht lässt sich schon im späten römischen und byzantinischen Zeitalter nachweisen. Die römischen und frühbyzantinischen Vorstellungen von Tugend und Laster waren eng mit ihren Vorstellungen von Geschlechterunterschieden verbunden. Es gab kaum einen Unterschied zwischen menschlichen Idealverhalten und Definitionen von Männlichkeit.[13] Männlichkeit definierte sich über römische Werte wie virtus (Tapferkeit, Mannhaftigkeit (vir = Mann)) und gloria (Ruhm), pietas (Sittlichkeit) und modestia (Selbstbeherrschung). Frauen hingegen galten als Spiegelbild des Mannes und Aristoteles schrieb ihnen als solches Irrationalität, Feigheit und einen Mangel an Selbstbeherrschung zu.[14] Daher, obwohl Frauen ebenfalls die „männlichen Tugenden“ aufweisen könnten, sorge die „natürliche Überlegenheit der Männer“ dafür, dass sie diese in „reinerer“ Form zeigten als Frauen. Im zweiten Jh. nach Chr. schrieb der Arzt Galenos: „So wie der Mensch das vollkommenste aller Tiere ist, so ist auch bei den Menschen der Mann vollkommener als die Frau. Die Ursache für diese Überlegenheit ist der [männliche] Überfluss an Wärme [gemeint ist hier Lust].“[15]

Die in der Aufklärung stark werdende Idee von allgemeinen Menschenrechten galt nur für reiche, weiße Männer und nicht für Frauen, obwohl sie explizit „allgemeine Menschenrechte“ genannt wurden. So galt beispielsweise die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte der französischen Nationalversammlung von 1789, die eine Gültigkeit „für alle Menschen“ betont, nur für Männer.[16] Aus diesem Grund forderte die Revolutionärin und Frauenrechtlerin Olympe de Gouges 1791 mit der Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin eine rechtliche Gleichheit von Frau und Mann. Diese Forderung wurde aber zunächst politisch ignoriert und deGouges 1793 hingerichtet.

Frauen wurden nicht als mündige, autonome Menschen anerkannt[17] und es wurde tatsächlich debattiert, ob Frauen Menschen sind. Eines von zahlreichen Beispielen ist die Schrift „Ob die Weiber Menschen seyn, oder nicht?“ von 1595, von denen es bis ins 18. Jahrhundert etliche gab.[17]

Androzentrismus in der Geschichtswissenschaft

In der Geschichtswissenschaft sind Frauen unterrepräsentiert. Zwischen 2010 und 2021 stagnierte die Zahl der mit Männern besetzen Geschichtsprofessuren in den USA beispielsweise bei 68–69 %.[18] Von 614 populären Geschichtsbüchern in 2015 waren 76 % der Autoren männlich und 72 % der Bibliographien hatten einen Mann zum Thema.[19]

In der Rezeption historischer Ereignisse werden nicht-männliche Personen oft vergessen. Beispielsweise bezieht sich das Gedenken an Widerstandskämpfende im NS-Regime oft ausschließlich auf Männer, dabei war fast jeder siebte Widerständler eine Frau.[20] Auch im von Deutschland besetzen Polen waren zahlreiche Frauen in Partisanenkämpfen und in den Ghettos aktiv, die jedoch in der Erinnerungskultur kaum eine Rolle spielen.[21] Dieses Vergessen zeigt sich auch in der Benennung von Straßen und Denkmälern und dem damit verbundenen Erinnern an Personen. In Deutschland sind rund sechsmal so viele Straßen nach Männern benannt wie nach Frauen.[22]

Androzentrismus in der Archäologie

Eins von vielen Beispielen dafür, wie der Androzentrismus wissenschaftliche Ergebnisse verfälscht, ist die Archäologie.

Über die vorzivilisatorische Arbeitsaufteilung in „Jäger“ und „Sammler“ hält sich hartnäckig der Mythos, dass die allermeisten Jäger Männer waren. Dieser Mythos basiert aber zu großen Teilen darauf, dass zu Zeiten, in denen von Skelettüberresten noch nicht das Geschlecht ermittelt werden konnte, einfach angenommen wurde, dass Gräber, in denen Waffen gefunden wurden, Männern gehörten. Es ist bewiesen, dass dadurch der Anteil der Frauen bei den Jägern systematisch und substanziell unterschätzt wurde und es ist möglich, dass tatsächlich bis zu 50 % der Jäger Frauen waren.[23]

Ein weiteres Beispiel ist die Ägyptologie, die ebenfalls durch den Androzentrismus beeinflusst ist. Es wird häufig ohne Überprüfung angenommen, dass heutige gesellschaftliche Rollenbilder für die Geschlechter auf die Gesellschaft des alten Ägypten übertragbar seien.[24] Frauen werden oft essentialistisch als homogene Gruppe gedacht und feministische und queertheoretische Ansätze sind eher unterrepräsentiert.[25] Außerdem geht es in ägyptologischen Arbeiten, in denen von Geschlecht die Rede ist, fast ausschließlich um Frauen und Weiblichkeit.[26]

Androzentrismus in der Sprache

Androzentrismus findet sich in unserem alltäglichen Sprachgebrauch auf unterschiedliche Weise wieder.

Im Deutschen wird meist das Generische Maskulinum genutzt, wenn über Gruppen von Personen mit unterschiedlichem Geschlecht oder eine einzelne Person mit unbestimmtem Geschlecht gesprochen wird. Die zugrundeliegende Annahme ist hierbei, dass es sich bei dem Generischen Maskulinum um eine neutrale Verwendung handelt, die "Frauen mitmeint". Das Männliche wird als Norm gesehen. Studien zeigen jedoch, dass das Generische Maskulinum keineswegs als neutral wahrgenommen, sondern überwiegend mit Männern verknüpft wird.[27]

Alternativen sind das Generische Femininum (z. B. Lehrerinnen), eine geschlechtsneutrale Formulierung (z. B. Lehrkräfte), Gendern mit Stern oder Doppelpunkt (z. B. Lehrer:innen) oder ein binäres Gendern (Lehrerinnen und Lehrer), wobei letzteres nicht alle Geschlechter abbildet, z. B. nicht die Nichtbinarität. Trotz dieser Möglichkeiten, das Generische Maskulinum zu umgehen, und der häufigeren Verwendung von geschlechtergerechter Sprache findet das Generische Maskulinum jedoch immer noch fast überall Verwendung.

Auch das Wort „man“, das im Deutschen verwendet wird, um eine unbestimmte Person zu beschreiben, hat seinen immer noch klar zu erkennbaren Ursprung im Wort „Mann“.[28] Daher wird von einigen Personen die Verwendung als geschlechtsneutrales Wort kritisiert und beispielsweise durch „mensch“ ersetzt oder durch Umformulierung der Satzstruktur vermieden.[29]

Selbst wenn nicht nur Männer durch die Verwendung des Generischen Maskulinums genannt werden, zeigt sich Androzentrismus im „Male-First-Bias“. Wird ein Paar von Personen aufgezählt, von denen eine weiblich und eine männlich ist, wird die männliche Person meist zuerst genannt (z. B. Adam und Eva). Ebenso wird im üblichen Sprachgebrauch von Männern und Frauen, nicht von Frauen und Männern gesprochen. In graphischen Darstellungen von Untersuchungsergebnissen wird in Sprachen, die von links nach rechts gelesen werden, die Kategorie „Mann“ links von der Kategorie „Frau“ platziert.[4]

In Kontexten wie dem Sport wird nur bei den Frauen das Geschlecht hinzugefügt. Der „FIFA World Cup“ ist die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer, während die der Frauen „FIFA Women’s World Cup“ heißt. Dieser Unterschied ist zunächst darauf zurückzuführen, dass die Fußball-WM der Frauen deutlich später eingeführt wurde als die der Männer. Dennoch wurde lediglich der neuen und nicht auch der alten WM das Geschlecht der Spielenden hinzugefügt, wodurch der Mann als Norm etabliert bleibt, während alles andere eine Abweichung ist.

Androzentrismus in der Politik

In der repräsentativen Demokratie sind Frauen unterrepräsentiert. In Deutschland stieg der Anteil der Frauen im Bundestag beispielsweise zwischen 1980 und 2000 von etwa 10 auf etwa 30 %, blieb zwischen 2000 und 2020 aber im Durchschnitt bei 33 %, und damit in einer deutlichen Unterrepräsentation (Siehe auch Frauenanteil im Deutschen Bundestag seit 1949).

Androzentrismus in der Religion

Androzentrische Sichtweisen können die Ausformung religiöser Aussagen beeinflussen und sich so selbst legitimieren und gegen Kritik immunisieren.

Aus atheistischer (bzw. agnostischer) Sicht ist beispielsweise der christliche Gott (wahrscheinlich) von Menschen erdacht und grammatisch und assoziativ eindeutig männlich, da er als „Vater“ oder „Herr“ bezeichnet wird. Dieser habe wiederum den Menschen (=Mann, Adam, hebräisch אָדָם ādām bedeutet „Mensch“) „nach seinem Bild“ erschaffen.[30] „Gottes Abbild“ ist männlich.[31] Obwohl es auch eine andere Version der Schöpfungsgeschichte gibt (Alphabet des Ben Sira erscheint Lilith als „erste Eva“), beziehen sich Christentum und Judentum primär auf das 1. Buch Mose, in dem der Mann als erstes ersteht, und Eva durch die Entstehung aus seiner Rippe folgt. Auch der Messias, die „vom Himmel herabgestiegen[e]“ (Joh 3,13)[32] Manifestation Gottes, erscheint als Mann. Für Thomas von Aquin ergibt sich die Männlichkeit Jesu unmittelbar aus der Tatsache, dass der Mann der normative oder „vollkommene“ Ausdruck der menschlichen Gattung sei, während die Frau nicht-normativ und fehlerhaft sei: „Die Frau ist ein Missgriff der Natur […] mit ihrem Feuchtigkeits-Überschuß und ihrer Untertemperatur körperlich und geistig minderwertiger […] eine Art verstümmelter, verfehlter, mißlungener Mann. Die volle Verwirklichung der menschlichen Art ist nur der Mann.“[33]

Diese Denkweise zeigt sich im Katholizismus etwa auch im Ausschluss der Frauen von der Ordination. Andere Religionen wie die Evangelische Kirche, das Reformjudentum und der liberale Islam hingegen nutzen modernere Deutungen der Bibeltexte und streben eher die Gleichberechtigung der Geschlechter an.[34]

Androzentrismus in den Medien

Frauen sind in Filmen, Serien, Büchern, Zeitungsberichten[35] und in der Musik unterrepräsentiert. Darüber hinaus werden Frauen – sofern sie auftauchen – häufig aus einer männlichen Perspektive heraus betrachtet und auch für ein männliches Publikum dargestellt.[36]

2007 lag der Männeranteil der sprechenden Rollen in Top-Filmen bei 70,1 % und sank bis 2016 nur um 1,5 % auf immer noch 68,6 %.[37] 2021 zeigten 85 % der US-Filme mehr männliche als weibliche Charaktere, während nur bei 7 % mehr weibliche Figuren zu sehen waren.[38] Zudem waren 65 % der Hauptfiguren männlich.[39] Des Weiteren fällt auf, dass Filme, bei denen Männer Regie führen, tendenziell mit höheren Budgets ausgestattet werden als Filme von Regisseurinnen.[40]

Eine mit künstlicher Intelligenz durchgeführte Studie von 2022 fand in 2426 willkürlich ausgewählten nicht urheberrechtlich geschützten Büchern aus den Jahren 1800 bis 1950, dass 74 bis 78 % der darin vorkommenden Charaktere männlich sind.[41] Wenn Frauen als Literaturschaffende tätig sind, werden sie seltener verlegt, rezensiert und mit Preisen versehen.[42][43]

In der Musikbranche sind die Zahlen sogar noch eindeutiger. Bei 1000 zufällig ausgewählten populären Liedern von 2012 bis 2021 waren nur 21,8 % der auftretenden, nur 12,7 % der Song schreibenden und nur 2,8 % der produzierenden Menschen Frauen.[44]

Die Cartoon-Zeichnerin Alison Bechdel entwickelte einen scherzhaften Test, der dennoch die Stereotypisierung und Unterrepräsentation weiblicher Figuren in Spielfilmen eindrucksvoll verdeutlicht, den Bechdel-Test. Er stellt die drei einfachen Fragen: „Gibt es mindestens zwei Frauenrollen?“, „Sprechen sie miteinander?“ und „Unterhalten sie sich über etwas anderes als einen Mann?“, von denen für 40 % der beliebtesten Filme von 2010 mindestens eine mit nein beantwortet werden muss. Wendet man den Test auf männliche Charaktere an, bestehen ihn dagegen nur 5 % der Filme nicht.[45]

Androzentrismus im Internet

Avatare im Internet sind meistens geschlechtsneutral (beispielsweise Smileys). Wenn ein Avatar aber menschlich dargestellt ist und ein erkennbares Geschlecht hat, ist es häufiger männlich.[46]

Auswirkungen

Männer sind stärker vom androzentristischen Denken betroffen als Frauen.[1] Die Ideologie des Androzentrismus hat dennoch substanzielle Auswirkungen auf die Denkweise aller Menschen, die in ihr leben. In einer Studie von 2022, in der 3815 Menschen eine Auswahl von 256 Bildern gezeigt wurde, auf denen „illusorische Gesichter“ zu sehen waren, also Objekte, in denen Menschen Gesichter erkennen, wurden beispielsweise 90 % der in den Objekten erkannten Gesichter als männlich gesehen.[47]

Der Androzentrismus in Wissenschaft und Medizin und die heraus resultierende Gender-Data-Gap führt als willkürlich gewählte Beispiele einer Systematik zu einer 47 % höheren Wahrscheinlichkeit für Frauen, sich bei einem Autounfall schwer zu verletzen oder zu einer deutlich höheren Sterberate für Frauen an Herzinfarkt.

Der geschichtliche Androzentrismus führte so weit, dass Frauen nicht als Menschen anerkannt wurden. Einige Philosophen stellen die Frage, ob man global gesehen auch heute noch sagen muss, dass Frauen nicht als Menschen anerkannt werden, in Anbetracht dessen, dass in zahlreichen Ländern gewaltvoll und nicht konsensuell über das Leben und den Körper von Frauen entschieden wird.[48] Zwischen 2004 und 2020 waren 60–84 % der Opfer von Menschenhandel Mädchen und Frauen.[49] Auch Deutschland kann sich von diesem Gedanken nicht freisprechen. 2021 waren bei Partnerschaftsgewalt 79 % der polizeilich erfassten Opfer von vorsätzlicher einfacher Körperverletzung, 88 % der polizeilich erfassten Opfer von Bedrohung, Stalking, Nötigung, 97 % der polizeilich erfassten Opfer von Vergewaltigung und sexueller Nötigung, 88 % der polizeilich erfassten Opfer von Freiheitsberaubung und 90 % der polizeilich erfassten Opfer von Mord und Totschlag Frauen.[50]

Wenn Menschen sich authentisch repräsentiert sehen, stärkt das ihr Selbstbewusstsein, schafft ein positivieres Bild der eigenen Identität[51] und kann die akademische Leistung verbessern.[52] Die Unterrepräsentation von Frauen als Folge des Androzentrismus verwehrt Frauen diese Vorteile systematisch.

Literatur

  • Carolyn Hibbs: Androcentrism. In: Thomas Teo (Hrsg.): Encyclopedia of Critical Psychology. Band 1: A–D. Springer, New York 2014, ISBN 978-1-4614-5582-0, S. 94–101 (englisch; doi:10.1007/978-1-4614-5583-7_16).
  • Susan A. Basow: Androcentrism. In: Judith Worell (Hrsg.): Encyclopedia of Women and Gender: Sex Similarities and Differences and the Impact of Society on Gender. Band 1: A–P. Academic Press, San Diego CA 2001, ISBN 0-12-227245-5, S. 125–136 (englisch; Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche).
  • Ann E. Cudd: Objectivity and ethno-feminist critiques of science. In: Keith M. Ashman, Phillip S. Barringer (Hrsg.): After the Science Wars: Science and the Study of Science. Routledge, London/New York 2001, ISBN 0-415-21208-1, S. 79–96, hier 86/87: Androcentrism and ethnocentrism (englisch; Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche).
  • Sandra Harding: Feministische Wissenschaftstheorie: Zum Verhältnis von Wissenschaft und sozialem Geschlecht. 3. Auflage. Argument, Hamburg 1999, ISBN 3-88619-384-5.
  • Sandra Harding: Das Geschlecht des Wissens: Frauen denken die Wissenschaft neu. Campus, Frankfurt am Main u. a. 1994, ISBN 3-593-35049-1.
  • Sandra Harding, Merrill B. Hintikka (Hrsg.): Discovering Reality: Feminist Perspectives on Epistemology, Metaphysics, Methodology and Philosophy of Science (= Synthese Library: Studies in Epistemology, Logic, Methodology, and Philosophy of Sciences. Band 161). Reidel, Dordrecht u. a. 1983, ISBN 90-277-1496-7 (englisch).
  • Evelyn Fox Keller: Liebe, Macht, Erkenntnis. Männliche oder weibliche Wissenschaft? Carl Hanser, München u. a. 1986, ISBN 3-446-14652-0.
  • Charlotte Perkins Gilman: Our Androcentric Culture, or the Man-Made World. New York 1911 (englisch, gutenberg.org).
  • Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht Paris 1949.

Einzelnachweise

  1. April H. Bailey, Marianne LaFrance, John F. Dovidio: Implicit androcentrism: Men are human, women are gendered. In: Journal of Experimental Social Psychology. Band 89, 1. Juli 2020, ISSN 0022-1031, S. 103980, doi:10.1016/j.jesp.2020.103980 (sciencedirect.com [abgerufen am 11. November 2023]).
  2. Androzentrismus. Abgerufen am 29. Oktober 2022.
  3. Stefanie Wöhl: Politikwissenschaft und Geschlecht. Konzepte, Verknüpfungen, Perspektiven. In: Sieglinde K. Rosenberger, Birgit Sauer (Hrsg.): Politische Vierteljahresschrift. Band 46, Nr. 1. Springer, 1. März 2005, ISSN 1862-2860, S. 167–168, doi:10.1007/s11615-005-0226-9.
  4. April H. Bailey, Marianne LaFrance, John F. Dovidio: Is Man the Measure of All Things? A Social Cognitive Account of Androcentrism. In: Personality and Social Psychology Review. Band 23, Nr. 4, November 2019, ISSN 1088-8683, S. 307–331, doi:10.1177/1088868318782848 (sagepub.com [abgerufen am 10. November 2023]).
  5. Carolyn Hibbs: Androcentrism. In: Encyclopedia of Critical Psychology. Springer, New York, NY 2014, ISBN 978-1-4614-5583-7, S. 94–101, doi:10.1007/978-1-4614-5583-7_16.
  6. Charlotte Perkins Gilman: The man-made world or, Our androcentric culture. Charlton, New York 1911 (englisch).
  7. Carolina Schwarz: „Die Datenlücke tötet Frauen“. In: taz. 27. Mai 2020, abgerufen am 29. Juni 2023.
  8. Caroline Criado-Perez: Teil IV: Der Arztbesuch. In: Dieselbe: Unsichtbare Frauen – Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung Ignoriert. 10. Auflage. März 2020. Penguin Random House Verlagsgruppe. München, S. 261–316.
  9. Imogen Learmonth: The gender health gap: why women’s bodies shouldn’t be a medical mystery. In: thred.com. 9. September 2020, abgerufen am 23. Juli 2023 (englisch)
  10. Anita Thomas, Alexandra Kautzky-Willer: Gender Medizin. 2015.
  11. Kurt W. Alt, Silke Strohmenger, Ingelore Welpe: Geschlecht und Gender in der Medizin. In: Anthropologischer Anzeiger. September 2005, Jahrg. 63, H. 3, S. 257–269.
  12. Laura Wortmann: Gendermedizin – oder die „radikale“ Auffassung, dass alle Geschlechter die beste Gesundheitsversorgung verdienen. 6. April 2021, abgerufen am 23. Juli 2023.
  13. Mathew Kuefler: The Manly Eunuch: Masculinity, Gender Ambiguity, and Christian Ideology in Late Antiquity. Hrsg.: University of Chicago Press. Chicago 2001.
  14. Aristoteles: Historia animalium9.1. S. 9.1.
  15. Galenos: In the usefulness of the parts of the body. S. 14.6.7.
  16. Gisela Bock: Frauen in der europäischen Geschichte. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52795-7, S. 73.
  17. Mechthilde Vahsen: bpb.de - Frauenbewegung. 8. September 2008, abgerufen am 10. November 2023.
  18. History Professor Demographics and Statistics: Number Of History Professors In The US. 21. Juli 2023, abgerufen am 10. November 2023 (amerikanisches Englisch).
  19. Andrew Kahn, Rebecca Onion: Is History Written About Men, by Men? 6. Januar 2016, abgerufen am 10. November 2023.
  20. Michael Brettin, Susanne Lenz, Ida Luise Krenzlin: Widerstandskämpferinnen im Zweiten Weltkrieg: Auf Leben und Tod. In: Berliner Zeitung. 29. November 2022, abgerufen am 6. Juli 2023.
  21. Christine Lehnen: Jüdische Frauen: Kämpferinnen im NS-Widerstand. In: Deutsche Welle. 4. August 2021, abgerufen am 6. Juli 2023.
  22. Alexander Diehl: Historikerin über weibliche Straßennamen: „Keine Petitesse!“ In: Die Tageszeitung: taz. 6. September 2019, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 6. Juli 2023]).
  23. Abigail Anderson, Sophia Chilczuk, Kaylie Nelson, Roxanne Ruther, Cara Wall-Scheffler: The Myth of Man the Hunter: Women’s contribution to the hunt across ethnographic contexts. In: PLOS ONE. Band 18, Nr. 6, 28. Juni 2023, ISSN 1932-6203, S. e0287101, doi:10.1371/journal.pone.0287101, PMID 37379261, PMC 10306201 (freier Volltext) (plos.org [abgerufen am 24. November 2023]).
  24. Susan Anne Kelly: Women in the Economic Domain: First to Sixth Dynasties. In: Mariam F. Ayad (Hrsg.): Women in Ancient Egypt: Revisiting Power, Agency, and Autonomy. American University in Cairo Press, Kairo 2022, ISBN 978-1-64903-180-8, S. 165–186, hier S. 165 (englisch).
  25. Uroš Matić: Violence and Gender in Ancient Egypt. Routledge, London/New York 2021, ISBN 978-0-367-35621-7, S. 15 (englisch, researchgate.net [abgerufen am 27. Dezember 2023]).
  26. Lynn Meskell: Engendering Egypt. In: Gender and History. Band 9, Nr. 3, 1997, S. 597–602, doi:10.1111/1468-0424.00078 (englisch).
  27. Friederike Braun, Anja Gottburgsen, Sabine Sczesny, Dagmar Stahlberg: Können Geophysiker Frauen sein? Generische Personenbezeichnungen im Deutschen. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Band 26, Nr. 3, 1998, S. 265–283 (researchgate.net).
  28. Duden | man | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 29. Juni 2023.
  29. Soll man "man" gendern? In: Genderleicht.de. Abgerufen am 29. Juni 2023.
  30. 1.Mose 1,27, Bibel.
  31. Androcentrism | Encyclopedia.com. Abgerufen am 11. Mai 2023.
  32. Johannes 3,13 | Einheitsübersetzung 2016 :: ERF Bibleserver. Abgerufen am 11. Mai 2023.
  33. Zit. nach Annerose Sieck: Mystikerinnen. Biographien visionärer Frauen. Thorbecke, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7995-0856-8, S. 52.
  34. Mechthild Klein: Geschlechterrollen - Vom Misstrauen der Religionen gegenüber Frauen. Deutschlandfunk, 22. Mai 2018, abgerufen am 23. Februar 2023.
  35. Eran Shor, Arnout van de Rijt, Alex Miltsov, Vivek Kulkarni, Steven Skiena: A Paper Ceiling: Explaining the Persistent Underrepresentation of Women in Printed News. In: American Sociological Review. Band 80, Nr. 5, 2015, S. 960–984, doi:10.1177/0003122415596999 (englisch, sagepub.com [abgerufen am 26. Oktober 2023]).
  36. Durch die Augen eines Mannes. In: SchroedingersKatze.at. 6. März 2020, abgerufen am 26. Oktober 2023.
  37. Stacy L. Smith, Marc Choueiti, Katherine Pieper: Inequality in 900 Popular Films: Gender, Race/Ethnicity, LGBT, & Disability from 2007‐2016. USC Annenberg, 2017, S. 6, abgerufen am 25. Oktober 2023 (englisch).
  38. Martha M. Lauzen: It’s a Man’s (Celluloid) World, Even in a Pandemic Year: Portrayals of Female Characters in the Top U.S. Films of 2021. 2022, S. 1, abgerufen am 26. Oktober 2023 (englisch).
  39. Martha M. Lauzen: It’s a Man’s (Celluloid) World, Even in a Pandemic Year: Portrayals of Female Characters in the Top U.S. Films of 2021. 2022, S. 5, abgerufen am 26. Oktober 2023 (englisch).
  40. Ian Kunsey: Representations of Women in Popular Film: A Study of Gender Inequality in 2018. In: Elon Journal of Undergraduate Research in Communications. Band 10, Nr. 2, 2019, S. 27–38, hier S. 31 (englisch, windows.net [PDF; abgerufen am 26. Oktober 2023]).
  41. Akarsh Nagaraj, Mayank Kejriwal: Robust quantification of gender disparity in pre-modern english literature using natural language processing. 2022 (englisch, arxiv.org [PDF; abgerufen am 25. Oktober 2023]).
  42. Nicole Seifert: Frauen Literatur. Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2021, ISBN 978-3-462-00236-2.
  43. Daniel Graf: Wie viel Patriarchat steckt in der Literatur? In: Republik. 21. September 2021, abgerufen am 26. Oktober 2023.
  44. Karla Hernandez, Stacy L. Smith, Katherine Pieper: Inclusion in the Recording Studio? Gender and Race/Ethnicity of Artists, Songwriters & Producers across 1,000 Popular Songs from 2012-2021. USC Annenberg, März 2022, abgerufen am 25. Oktober 2023 (englisch).
  45. Markus Appel, Timo Gnambs: Women in fiction: Bechdel-Wallace Test results for the highest-grossing movies of the last four decades. In: Psychology of Popular Media. 1. September 2022, ISSN 2689-6575, doi:10.1037/ppm0000436 (apa.org [abgerufen am 30. November 2022]).
  46. April H. Bailey, Marianne LaFrance: Anonymously male: Social media avatar icons are implicitly male and resistant to change. In: Cyberpsychology: Journal of Psychosocial Research on Cyberspace. Band 10, Nr. 4, 8, doi:10.5817/CP2016-4-8 (cyberpsychology.eu).
  47. Susan G. Wardle, Sanika Parajape, Jessica Taubert, Chris I. Baker: Illusory faces are more likely to be perceived as male than female. In: PNAS. Band 119, Nr. 5, 2022, doi:10.1073/pnas.2117413119 (englisch, pnas.org [abgerufen am 25. Oktober 2023]).
  48. Catharine A. MacKinnon: Are women human? and other international dialogues. Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge, Mass, ISBN 978-0-674-02187-7.
  49. Trafficking in Persons. Abgerufen am 10. November 2023 (englisch).
  50. Opfer von Partnerschaftsgewalt nach Geschlecht und Straftat 2021. Abgerufen am 10. November 2023.
  51. D. Mastro, D. Stamps: An examination of racial/ethnic inclusion in the media and the implications of exposure on audiences. In: Mediated communication 341-358. De Gruyter Mouton, Napoli, Berlin, Boston 2018, S. 341358.
  52. Emma Riley: Role Models in Movies: The Impact of Queen of Katwe on Students' Educational Attainment. In: The Review of Economics and Statistics. 25. Januar 2022, ISSN 0034-6535, S. 1–48, doi:10.1162/rest_a_01153.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.