Augustenhof (Ralswiek)

Das Gebiet um Augustenhof wurde seit dem 16. Jahrhundert als Ackerland und Schafweide genutzt. Überreste wie die "Schafwäsche" zeugen von dieser früheren Nutzung. Slawische Hügelgräber östlich von Ralswiek waren einst sichtbare Zeugnisse früherer Besiedlung, bis sie im Zuge der Flächenaufforstung im 19. Jahrhundert größtenteils verschwanden.

1846 wurde ein Wohnhaus und eine Stallscheune als Vorwerk des Ralswieker Gutes auf dem kargen Land errichtet. Augustenhof erhielt seinen Namen nach Auguste von Barnekow, einer Mitgliedin der Familie der damaligen Gutsbesitzer. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Land großzügig aufgeforstet, da die heimische Wollproduktion nicht mehr wettbewerbsfähig war[1].

Unter Hugo Graf Douglas wurde Augustenhof ab 1891 zu einer Försterei umgewandelt. Das im Jahr 1893 errichtete Forsthaus diente bis 2003 als Dienstsitz der Revierförster. Ein entscheidender Moment war der Verkauf von 470 Hektar Wald an einen Sägewerker aus dem Kreis Vechta im Jahr 2004, wodurch Augustenhof zu einem der größten Privatwaldreviere Rügens wurde[2].

Heute beherbergt Augustenhof eine kleine Gemeinschaft von 14 Menschen. Die Umbenennung der einzigen Straße dieses Ortsteils von "Dorfstraße" in "Augustenhof" wurde vorgenommen, um Verwechslungen zu vermeiden. Des Weiteren ist in Augustenhof die Firma Forstunternehmen Niemecek GbR ansässig[3].

Die Geschichte von Augustenhof ist eng mit der regionalen Entwicklung und der Wiederherstellung des Waldbestands auf Rügen verbunden. Archäologische Funde, wie die slawischen Hügelgräber östlich von Ralswiek, zeugen von der historischen Bedeutung des Gebiets.

1. https://www.ostsee-zeitung.de/lokales/vorpommern-ruegen/ruegen/ein-hof-mit-eigener-schafwaesche-LBNKG5ZFSF34V6KY5S3DZ6DQKE.html
2. https://www.ostsee-zeitung.de/lokales/vorpommern-ruegen/ruegen/ein-hof-mit-eigener-schafwaesche-LBNKG5ZFSF34V6KY5S3DZ6DQKE.html
3. https://afl-mv.de/forstunternehmen-niemecek-gbr/