Christof Thewes
Christof Thewes (* 14. Januar 1964 in Quierschied) ist ein deutscher Komponist und Posaunist.

Leben und Wirken

Thewes, der seit 1976 Posaune spielt, studierte bei Albert Mangelsdorff, Bart van Lier und Jiggs Whigham. Seit 1988 arbeitet er als freischaffender Musiker.[1] Er leitet zahlreiche Ensembles und Musikprojekte, die sich zwischen modernem Jazz, freier Improvisation und Neuer Musik bis hin zu experimentellem Rock, Funk und Popmusik bewegen.
Gemeinsam mit Martin Schmiddi Schmidt gründete er 1991 das Duo Undertone, das seit 2002 mit Hartmut Oßwald und Dirk-Peter Kölsch zum Quartett erweitert wurde. Er spielte unter anderem auf den Festivals Jazz d’Or Straßburg, EU-Festival Marciaque, Internationales Jazzfestival St. Ingbert und St. Wendel, Jazzfestival in den Ministergärten Berlin, Burgfest für Neue Musik Illingen, Jazzherbst Darmstadt, Hörspielfestival Erlangen, Jazzfestival Nancy und dem FreeJazzFestival Saarbrücken. Seitdem leitete er das Christof Thewes Quartet (mit Hartmut Oßwald, Ben Lehmann, Martial Frenzel), Undertone Project, das Duo Gulden / Thewes (mit Alfred Gulden), Quartetto Pazzo (mit Dirk-Peter Kölsch, Rudi Mahall und Henning Sieverts). Des Weiteren spielte er in der Bigband The Ascension Factor, Yahoos, Phase IV, Globe Unity Orchestra. Im Projekt Lacy Pool (mit Uwe Oberg und Michael Griener) widmete er sich der Musik von Steve Lacy. Zeitweilig gehörte er zu Die Enttäuschung.
Thewes arbeitete auch mit Musikern wie Wollie Kaiser, Jürgen Wuchner, Gabriele Hasler, Claudio Puntin, Roger Hanschel, Albert Mangelsdorff, Georg Ruby, Ralph Beerkircher, Frank Wingold, Dieter Manderscheid, Jörn Schipper, Gunter Hampel, der Neuen Dresdner Kammermusik, Wolf Biermann und vielen anderen zusammen. Mit Thomas Borgmann, Willi Kellers und Christoph Winckel spielte er im Quartett Ruf der Heimat. 2010 veröffentlichte er ein Album für Posaune solo bei JazzHausMusik; 2017 spielte er mit Anette von Eichel im Duo VoicesNoisesLungs’nTongues.
Thewes schreibt Auftragskompositionen für Rundfunk, Film und Kammerorchester. Für den Saarländischen Rundfunk komponierte er die Musik zu „Harte Zeiten für Väter“ und die Eröffnungsmusik für das „Altstadtfest Saarbrücken 1996“.[1] Er ist Mitglied im Netzwerk Neue Musik.
Von 2000 bis 2011 arbeitete Thewes als Dozent im Aufbaustudiengang Jazz an der Hochschule für Musik Saar. Er lehrt an der Popakademie Saar.[2]
Preise und Auszeichnungen
2007 wurde Thewes der Jazzpreis der Stadt Worms verliehen.[3] 1992 erhielt er, gemeinsam mit Alfred Gulden, den Medienpreis der Stadt Saarbrücken.[2]

Diskografie (Auswahl)
- Undertone Project – Open Circle, 1993
- Untertone Project – From the Dark Side, 1996
- Gutter Music, 1999
- Gulden/Thewes – Fall tot um, 2000
- Little Big Band – A Kind of Silly Walks, 2001
- Yahoos – Schwarzes Album, 2002 (mit Joker Nies, Thomas Honecker, Jörg Fischer)
- Thewes/Mahall – Quartetto Pazzo, 2003
- Gulden/Thewes Little Big Band – Greyhound, 2004
- Undertone Project – Lost Brain, 2005
- Undertone Project – Modest Mussorgsky – Bilder einer Ausstellung, 2006[4]
- Quartetto Pazzo – Melancholera, 2007
- Christof Thewes Quintett – Plays the Music of Charles Mingus, 2007
- Ensemble HKS – Nervous Meditation, 2008
- Griener/Roder/Thewes – Squakk, 2008
- Ulrich Gumpert Workshop Band – Suites, 2008
- Trombonealone 2010
- Vorzeitiges Requiem, 2011
- Griener, Mahall, Roder, Thewes: Squakk – Willisau & Berlin, 2014
- Christof Thewes Quartet – SurRealBook – Swing to Punk, A, 2016
- Christof Thewes' Undertone Project – Live at Spielraum Vol. 2+3, 2016
- Christof Thewes Quartet – SurRealBook – Swing to Punk, B+C, 2017
- Die Enttäuschung – Lavaman, 2017
- Ruf der Heimat Secrets, 2020, mit Thomas Borgmann / Jan Roder / Willi Kellers