Fensterbank

Die Fensterbank, auch Fensterbrett, -bord oder Sims, ist die waagerechte Verkleidung des oberen Abschlusses der Brüstung eines Fensters. Eine Außenfensterbank, die nicht Bestandteil des Fensters selbst ist, sondern als Teil des Mauerwerks der Wandlaibung gesehen werden kann, wird auch als Sohlbank bezeichnet.

Innenfensterbank am unteren Ende des Fensters
Fenster der Täby kyrka: Die Außenfensterbank aus Metall läuft spitz nach innen zu und ist zur Außenwand geneigt.

Unterscheidung

Fachsprachlich wird streng zwischen einer Außenfensterbank und der raumseitigen Innenfensterbank unterschieden, die unterschiedliche Funktionen wahrnehmen und heute in der Regel auch aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sind. Bei einer Fertigung der Innenfensterbank aus Holz wird diese fachsprachlich als Lateibrett bezeichnet.

Beschreibung

Die Innenfensterbank ist in der Regel waagerecht ausgeführt. Sie dient unterm Fenster auch als Stellfläche, oft für Zimmerpflanzen. Die Tiefe der Fensterbank kann von Gebäude zu Gebäude variieren. Sie ist abhängig von der Wanddicke, die sich aus der Wandkonstruktion (Mauerwerksbau, Holzbau) ergibt und von der jeweiligen Einbausituation des Fensters innerhalb der Laibung. Sitzt das Fensterelement nahe an der Gebäudeaußenkante, so bleibt noch ein verhältnismäßig großer innenseitiger Rest als Stellfläche übrig.

Häufig für Fensterbänke verwendete Materialien sind Naturstein, Kunststein oder Betonwerkstein. In Deutschland werden heute Innenfensterbänke meist nicht zum Bauteil Fenster gezählt und daher in der Regel auch nicht vom Fensterbauer, sondern von Firmen gefertigt und eingebaut, die auch für Bodenbelagsarbeiten verantwortlich sind. Innenfensterbänke von Küchen, Bädern und WCs können auch im Material der übrigen Wandbekleidung als Fliesenbelag ausgeführt sein.

Der Raum der Fensterbrüstung unterhalb der Innenfensterbank dient heutzutage häufig zur Anbringung von Heizkörpern. Dies war früher bei Kälte deswegen sinnvoll, da die am kühlen Fenster herabstreichende Kaltluft gleich erwärmt wurde. Bei den heute üblichen, besser gedämmten Fenstern ist dieser Heizkörperstandort nicht mehr unbedingt notwendig, wird aber häufig noch praktiziert, da so kein anderweitig nutzbarer Platz im Zimmer verschwendet wird.

Eine Außenfensterbank (Sohlbank) ist nach außen geneigt und verfügt über eine Wassernase (Abtropfkante). Als Materialien kommen in den letzten Jahrzehnten oft Metalle, wie beispielsweise Aluminium, aber auch Kunststein, zur Anwendung. Außenfensterbänke, die bis in die 1970er Jahre mit Faserzement hergestellt und verbaut wurden, enthalten Asbest.[1] Bei einem heutigen Ausbau der Faserzement gebundenen Außenfensterbänke sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen.[2]

Heutige Außenfensterbänke sind oft unmittelbarer Bestandteil des Bauteils Fenster und fest mit dem jeweiligen Blendrahmen verbunden. Um die Geräusche aufschlagender Regenwasser zu minimieren, sind spezielle Antidröhn-Folien unterseitig aufgeklebt.

Vorgeschichte

Fensterbänke in einer mittelalterlichen Fensternische (Ruine des Schlosses in Crozant)

Begrifflich rührt die Fensterbank von der Sitzbank in der Fensternische in der Außenmauer eines Wohnraumes her. Da mittelalterlichen Mauerwerksbauten eine beträchtliche Tiefe aufweisen konnten, waren Fensterbänke ursprünglich nicht parallel unterm Fenster, sondern im rechten Winkel zum Fenster angelegt. Die Fensterbank konnte so bei Tageslicht u. a. zum Lesen und Handarbeiten genutzt werden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Dominik: Asbest in der Fensterbank: darauf musst Du achten. In: entsorgo.de. Abgerufen am 25. Dezember 2023.
  2. Svenja Leymann: Asbest in Fensterbänken – das müssen Sie wissen. In: hausjournal.net. 3. September 2023, abgerufen am 25. Dezember 2023.
Wiktionary: Fensterbank – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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