Flugscham

Der Begriff Flugscham (vom Schwedischen flygskam, im Englischen als flight shame bezeichnet) ist ein Neologismus, der im Jahr 2017 entstand. Wortwörtlich beschreibt das Konzept die Empfindung von persönlicher Scham hinsichtlich der Benutzung von Verkehrsflugzeugen. In diesem Sinn definierte der ADAC im Juni 2023 den Begriff Flugscham für seine Mitglieder mit den Worten: „Flugscham nennt man dieses neue Unwohlsein, das Menschen empfinden, die sich der klimaschädlichen Tragweite ihrer Reise bewusst sind, aber dennoch fliegen.“[1]

Der Begriff wurde 2019 zu einem der drei Deutschschweizer Wörter des Jahres gewählt. Seit 2020 steht das Wort im Duden.[2]

Umfragen in mehreren europäischen Ländern zeigten, dass ein erheblicher Anteil der Befragten angab, sich für seine Flugreisen zu schämen oder sein Verhalten in Bezug auf Flugreisen angepasst zu haben. In einigen Ländern zeigte sich, dass die meisten dieser Angaben ernst zu nehmen waren, so dass dort die Nachfrage nach Flügen bereits vor der COVID-19-Pandemie zurückging. Zum Teil ist dieser Effekt darauf zurückzuführen, dass eine Reihe von Organisationen ihre Reiserichtlinien dahingehend änderten, dass diejenigen, für die diese Richtlinien verbindlich sind, auf kürzeren Strecken andere Verkehrsmittel zu benutzen haben.

Begriffsbestimmung

„Flight shame“ vs. „flight shaming“

Der Begriff Flugscham ist ein Neologismus und eine Übersetzung des schwedischen ‚flygskam‘.

„Flight Shame“

Oxford Dictionaries definiert das englische flight shame als „Unwillen, mit dem Flugzeug zu reisen, weil Flugzeuge schädliche Treibhausgase und andere Schmutzstoffe verursachen“ („A reluctance to travel by air, or discomfort at doing so, because of the damaging emission of greenhouse gases and other pollutants by aircraft“).[3] Akut wird „Flight shame“ dann, wenn dadurch eine kognitive Dissonanz eintritt, dass der Flugscham Empfindende dennoch eine Flugreise unternimmt.

„Flight shaming“

Der Begriff „Flugscham“ wird im Deutschen auch oft im Sinn des englischen Begriffs flight shaming verwendet. Damit ist die Beschämung anderer gemeint, von denen ein (umfassender) Verzicht auf Flugreisen erwartet wird. Jedermann sollte demnach ein Schamgefühl schon bei dem bloßen Gedanken an eine Flugreise haben.[4][5]

Für Friedrich W. Stallberg besteht der Wirkungsmechanismus von Beschämungsstrategien im Allgemeinen darin, dass eine „interaktive Bloßstellung einer Person“ beabsichtigt sei, der man „Normbrüche, Makel und Fehleistungen“ zuschreibe.[6]

Folgen von „flight shame“ und „flight shaming“

Flugscham kann dazu führen, dass Reisen stattdessen mit weniger klimabelastenden Verkehrsmitteln durchgeführt werden, beispielsweise mit der Eisenbahn.[7]

In den internationalen Medien wird teilweise von einer ‚Flugscham-Bewegung‘ (flight shame movement) gesprochen.[7]

Verzicht auf alle Flugreisen vs. Verzicht auf bestimmte Flugreisen

In einer radikalen Variante wird von allen Menschen erwartet, dass sie nie wieder eine Flugreise antreten. Konsequenterweise reiste Greta Thunberg als Vertreterin dieser Auffassung zur UN-Klimakonferenz in New York im August/September 2019 mit einer Rennyacht über den Atlantik[8] sowie auf der Rückreise über den Atlantik im November 2019 mit einem Katamaran.[9]

Das Institut für sozial-ökologische Forschung hingegen präsentierte im Jahr 2020 in seiner Studie „Zur Legitimität des Fliegens. Eine Diskurserweiterung der Flugscham-Debatte“ eine „Flowchart mit Augenzwinkern“ mit dem Titel: „Wann muss ich mich fürs Fliegen schämen?“. Am Ende dieser Flowchart wird bestimmten Gruppen von Flugreisenden eine „gute Reise“ gewünscht (ohne die „Notwendigkeit, Flugscham zu empfinden“). Unter diesen Gruppen befinden sich u. a. Reisende auf Langstrecken sowie Geschäftsreisende unter Termindruck.[10]

Begriffsgeschichte

Das Konzept ‚Vermeidung von Flugreisen‘ vor Aufkommen des Begriffs Flugscham

Das Konzept Flugscham, also das Bewusstsein um die Umweltschädlichkeit von Flugreisen und in der Konsequenz die Vermeidung von Flugreisen, wurde schon lange vor Aufkommen des Begriffs Flugscham praktiziert. Die britische Journalistin Jocelyn Timperley schrieb 2019 in einem Artikel über Flugscham, dass sie seit Jahren Flugreisen wegen ihrer CO2-Bilanz vermeide.[7] In der WDR-5-Sendung ‚Flugscham – wie reisen Sie?‘ sagte eine Hörerin, dass sie 1990 entschieden habe, wegen der Klimafolgen des Flugverkehrs nicht mehr zu fliegen, und dass sie dies auch bis heute (März 2019) so handhabe.[11] Der Guardian veröffentlichte 2019 einen Artikel, der die verschiedenen Motivationen von Personen herausstellt, die entweder ganz aufs Fliegen verzichten, oder aber die Anzahl an Flugreisen sehr stark reduziert haben. Viele der vorgestellten Personen tätigten ihren letzten Flug Anfang der 2000er Jahre, also viele Jahre vor Aufkommen der Diskussion über den Begriff Flugscham.[12]

Auch die schwedischen Vorreiter Malena Ernman und Björn Ferry sind schon seit 2016 und damit vor Aufkommen des Begriffs Flugscham aufgrund der Klimakrise nicht mehr geflogen.[13][14]

Eingang in den Sprachgebrauch

Der Begriff flygskam begann Ende 2017 bekannt zu werden, als mehrere populäre schwedische Personen erklärten, dass sie nicht mehr fliegen würden.[15] Der Rat für Schwedische Sprache wählte ‚flygskam‘ unter die 33 Wörter, die sich 2018 im Schwedischen etabliert haben.[16] Das Wort Flugscham drücke auch einen Wertewandel aus. Während Flugreisen früher als Statussymbol galten, „hänge ihnen nun etwas Peinliches an“ schrieb eine bekannte schwedische Zeitung.[17]

Seit November 2018 wird das Wort Flugscham in deutschsprachigen Medien verwendet:

  • Flugscham und der Biathlet und früheren Weltcup- und Olympiasieger Björn Ferry, der Vorreiter der ‚Flygskam‘-Bewegung sei, als Kommentator für das schwedische Fernsehen arbeite und von seinem Arbeitgeber ausbedungen habe, dass er zu allen Veranstaltungsorten nicht mit dem Flugzeug anreisen müsse und deshalb 13.000 Kilometer mit der Bahn zurücklege[18]
  • Flugscham und die schwedische Opernsängerin Malena Ernman, die in Werbevideos für einen Naturschutzverband erklärt hatte, dass sie zwar in der ganzen Welt arbeite, aber aufgehört habe zu fliegen[19]
  • Flugscham überspitzt als ‚Volkskrankheit‘, weil die Fluggastzahlen in Schweden sinken und die Bahnfahrgastzahlen steigen[20]
  • eine Radiosendung, in der Zuhörer live ihre Einschätzung zu Flugscham und den Verzicht aufs Fliegen aus Klimaschutzgründen darlegen[21]

2020 nahm die Duden-Redaktion das Wort in die 28. Ausgabe des Rechtschreib-Wörterbuchs auf.[22] Die Online-Ausgabe erklärt seine Bedeutung mit „schlechtes Gewissen, das Klima beim Reisen mit dem Flugzeug (vor allem durch den hohen CO2-Ausstoß) zu belasten“.[2]

Flugscham wurde auch durch die konsequente Vermeidung von Flugreisen durch die Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg bekannt.

Im Laufe des Jahres 2019 fand der Begriff Flugscham dadurch endgültig Eingang in die deutsche Alltagssprache, dass er von Gegnern der Auffassung aufgegriffen wurde, jeder, der mit einem Flugzeug fliege, müsse Flugscham empfinden:

„Ich warne auch davor, jetzt Flugscham zu fördern.“

Bundesverkehrsminister Scheuer[23]

„Wenn ich Flugscham höre, kriege ich Blutdruck.“

Raoul Hille (Flughafenchef Hannover)[24]

2020 wurde Flugscham in den Duden aufgenommen.[25][2]

Bei der Wahl des Deutschschweizer Wortes des Jahres 2019 kam Flugscham auf den dritten Platz. Die Plätze eins und zwei wurden von „Klimajugend“ und „OK Boomer“ belegt. Für die französische Schweiz wurde „Flygskam“ unter die ersten Drei gewählt. Begründet wurde die Wahl von Flugscham u. a. damit, dass dieses Wort 2019 zum Thema geworden sei. Das Wort bezeichne die Scham darüber, trotz Klimawandel nicht auf Flugzeugreisen zu verzichten.[26] Auch für das österreichische Wort des Jahres 2019 war Flugscham auf der Liste der 10 Kandidaten.[27]

Das Englische ‚flight shame‘ kam bei der Wahl des Wortes 2019 durch Oxford Dictionaries auf die Shortlist (gewählt wurde ‚climate emergency‘ (Klimanotstand)).[28]

Auch in der Luftverkehrswissenschaft findet der Begriff Verwendung.[29]

Klimawissenschaftlicher Hintergrund

Klimawissenschaftler gehen von einem CO2-Budget aus,[30] bei dessen Überschreitung unvorhersagbare Folgen eintreten würden, etwa der Zustand des Treibhauses Erde, der zu für den Menschen lebensfeindlichen Bedingungen führen würde und bereits beim Erreichen des im Pariser Übereinkommen festgelegten Zwei-Grad-Zieles eintreffen könnte.[31] Bei einem im Jahr 2017 durchschnittlichen Ausstoß von ungefähr 40 Gigatonnen CO2-Äquivalente pro Jahr verbleiben der Menschheit ab jenem Jahr im Falle einer ausbleibenden Veränderung des Ausstoßes je nach angenommenem CO2-Budget noch etwa 20 bis 30 Jahre, bis dieses Budget ausgeschöpft ist; danach dürften wegen der nur sehr langfristigen Absorbierung von Treibhausgasen durch das Erdsystem über Jahrtausende keinerlei Treibhausgase mehr ausgestoßen werden. Um auch langfristig das Klimasystem für die menschliche Spezies in einem angemessenen Rahmen zu halten, ist somit sowohl ein rascher Verzicht auf neue Treibhausgase sowie eine Entfernung bereits vorhandener Treibhausgase durch negative Emissionen vonnöten.

Die Europäische Union stellte 2022 fest: „Der Luftverkehr ist für 2-3% der weltweiten und 3,7% der CO2-Emissionen in der EU verantwortlich. Obwohl die COVID-19-Pandemie eine zeitweilige Reduktion des Luftverkehrs bewirkte, deuten Vorhersagen auf ein jährliches Wachstum des weltweiten Luftverkehrs und auch in der EU (um 53 % im Vergleich zu 2017) bis 2040 hin.“ (englisch: „Aviation accounts for 2-3% of global CO2 emissions and 3.7% in the EU. While the COVID-19 pandemic caused a temporary reduction of aviation traffic, projections point to an annual increase in aviation emissions at global and EU level with 53% by 2040, compared to 2017.“)[32]

Vor diesem Hintergrund sind die Umweltauswirkungen des Luftverkehrs erheblich. So sind Flugreisen nach Angaben des deutschen Umweltbundesamtes die klimaschädlichste Art der Fortbewegung.[13] Beispielsweise verursacht ein Flug von Deutschland auf die Malediven und zurück pro Person mehr als fünf Tonnen Kohlenstoffdioxid,[13] was knapp der Hälfte der durchschnittlichen Jahresbilanz eines Deutschen entspricht. Flugreisen lassen sich für etwa 4,9 % der weltweiten Emissionen verantwortlich machen,[33] von denen rund 2,5 % direkt CO2 zuzuordnen sind.[34] Sie werden von rund 10 % der Weltbevölkerung verursacht, wohingegen etwa 90 % der Weltbevölkerung noch nie ein Flugzeug bestiegen haben.[35]

Dabei ist zu berücksichtigen, dass zwar die Effizienz der Flugzeuge gestiegen ist und noch steigen wird,[36] dies jedoch die erfolgte oder prognostizierte Zunahme des Luftverkehrs nicht annähernd kompensieren kann.[37] Weiterhin ist anzumerken, dass der direkte Kohlendioxidausstoß des Flugverkehrs pro Personenkilometer zwar vergleichbar mit dem eines Personenkraftwagens (PKW mit 1,4 Personen, Jahr 2020) ist, jedoch entstehen aufgrund der Flughöhe unter anderem durch Partikel und Stickoxide sekundäre Effekte der Klimabeeinflussung, die den direkten Kohlendioxideintrag übertreffen. Weiterhin sind die Reisewege bei Flugreisen wesentlich länger als bei Reisen mit dem PKW. Der internationale Flugverkehr ist für den größten Teil der Flugverkehr-Emissionen und deren Zunahme verantwortlich, obwohl Langstreckenflüge wegen der großen Flughöhe (geringerer Luftwiderstand), des relativ geringeren Anteiles von Starts und Landungen sowie der höheren Auslastung wesentlich effizienter sind als Kurzstrecken- bzw. Inlandflüge.[38]

Erscheinungsformen und Ausmaß von Flugscham

Bei der Auswertung von Zahlen und Quoten zur Flugangst und zum zivilen Passagierflugverkehr müssen die Jahre 2020 bis 2022 gesondert betrachtet werden, da die COVID-19-Pandemie während dieser Zeit einen internationalen Gesundheitsnotfall auslöste, der erst im Frühjahr 2023 von der WHO für beendet erklärt wurde. In der Zeit dieses Notfalls wurden Flughäfen geschlossen und Flugangebote stark reduziert. Potenziell an einer Flugreise Interessierte unterlagen Mobilitätsbeschränkungen, auch in der Form des Verbots der Einreise in viele Länder. Von daher sind erst Daten aus der Zeit ab 2023 mit denen bis 2019 vergleichbar. Das Aufkommen des Luftverkehrs im deutschen Luftraum sank im Jahr 2020 auf das Niveau von vor 1989. 2020 wurden im gesamten deutschen Luftraum 1,46 Millionen Flüge verzeichnet, d. h. 56,2 Prozent weniger als im Vorjahr.[39] Der Rückgang des Passagieraufkommens der zehn größten Flughäfen in Europa war in München mit 65,3 Prozent am größten. Im 1. Halbjahr 2023 betrug das Passagieraufkommen des Luftverkehrs in Deutschland wieder 74 Prozent des Werts vom 1. Halbjahr 2019.[40]

Im Jahr 2019 kam es in Deutschland nicht zu einer Verringerung der Anzahl von Flugreisen. Zwar gaben in einer repräsentativen Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands 17 Prozent der Befragten an, 2019 auf einen Flug oder mehrere Flüge verzichtet zu haben. Tatsächlich stieg aber die Zahl der Flugpassagiere nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in den ersten sieben Monaten des Jahres 2019.[41]

Bis 2019

In einer Umfrage der World Wildlife Foundation von März 2019 gaben 20 % der Befragten an, zugunsten der Umwelt schon mal auf eine Flugreise verzichtet zu haben.[42]

In Belgien haben nach einer Umfrage der Agentur WES 28,4 % der Befragten ihr Verhalten in Bezug auf Flugreisen aufgrund der Besorgnis über die Globale Erwärmung angepasst; 43 % verhielten sich eigenen Angaben zufolge unverändert.[43]

Ab 2023

Nach einer Umfrage des Bundesverbands der deutschen Luftverkehrswirtschaft schämen sich rund 44 % der Deutschen, wenn sie ein Flugzeug benutzen.[44] In einer von Yougov im April 2023 in Deutschland durchgeführten Umfrage antworteten 7 % der Befragten auf die Frage: „Haben Sie schon einmal bei Antritt einer Flugreise Flugscham empfunden, also Scham in Bezug auf die Benutzung von Verkehrsflugzeugen?“ mit „Ja, immer“ (2 %) und „Ja, oft“ (5 %). 52 % gaben an, noch nie Flugscham empfunden zu haben. Eine Mehrheit für diese Antwortmöglichkeit gab es bei Personen ab 45 Jahren; bei den 18-24-Jährigen wurde die Antwort „Nein, noch nie“ von 38 % der Befragten gegeben.[45]

In einem „Mobilität nach COVID-19: zwischen Reisebedürfnis und Flugscham“ betitelten Artikel wies Deloitte darauf hin, dass die COVID-19-Pandemie zwar weltweit zu einer drastischen Reduzierung der Nachfrage nach Flügen im zivilen Luftverkehr geführt hatte. Sie habe aber zwei entgegengesetzte Befindlichkeiten nicht beseitigt: das Bedürfnis, eine Flugreise zu unternehmen, und die Flugscham. Dadurch befänden sich vor allem die jungen Erwachsenen unter den Reisewilligen in einem inneren Zwiespalt: Viele von ihnen wollten einerseits nach dem Ende des internationalen Gesundheitsnotfalls, das die WHO im Mai 2023 verkündete, nicht auf die ihnen mehrere Jahre lang verwehrte Chance verzichten, die Welt kennenzulernen, andererseits aber nicht zur Verschärfung des Klimawandels beitragen. Das erklärt den Widerspruch, dass einerseits bei 28 % der befragten unter 30 Jahre Alten eigenen Angaben zufolge die Zahl der privaten Flugreisen im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit zunehmen werde, andererseits aber 25 % der Altersgruppe die Zahl ihrer Flugreisen reduzieren wollten. Als einen Kompromiss betrachteten es viele, auf Inlandsflugreisen und auf Flugreisen ins nahe Ausland zu verzichten. In allen älteren Jahrgängen überwiegt die Zahl derjenigen, die nach eigenen Angaben weniger fliegen wollen, deutlich die Zahl derjenigen, die häufiger Flugreisen unternehmen wollen.[46]

Nachfrageseite

Nach Angaben von Airports Council International Europe ist das Wachstum der europäischen Passagierzahlen 2018 auf 4,3 % zurückgegangen. Im Vorjahr hatte es noch 6,7 % betragen.[47]

Zeitgleich mit dem Aufkommen der Diskussionen um Flugscham registrierte das schwedische Eisenbahnverkehrsunternehmen SJ im Jahr 2018 eine deutliche Zunahme von Buchungen für innerschwedische Nachtzüge, die Flugbuchungen gingen im selben Zeitraum zurück.[48] So sank seit Beginn des Jahres 2019 die Anzahl der Passagiere nach Angaben des Flughafenbetreibers Swedavia auf schwedischen Inlandsflügen um 8 %; dies entsprach in etwa dem Stand zu Zeiten der Finanzkrise 2008/2009 und wurde zumindest zum Teil auf die Debatte um die Klimakrise zurückgeführt.[49]

Der Betreiber des Flughafens Düsseldorf erklärte 2019 das laufende Jahr zum bis dahin besten Verkehrsjahr in der Geschichte des Flughafens.[49] Auch ist die Zahl der Passagiere von Auslands- und Inlandsflügen im ersten Halbjahr 2019 auf einen neuen Rekordwert gestiegen.[50] Es wurde geschätzt, dass von diesen Flügen weniger als 1 % mit einem CO2-Ausgleich kompensiert worden seien.[51] Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete am 20. November 2019, dass die Aktivitäten von Fridays For Future und die Entstehung von Flugscham bis 2019 keine Auswirkungen auf das Buchungsverhalten deutscher Urlaubsreisender gezeigt hätten, im Gegenteil sei der ansteigende Trend bei den Mittel- und Langstreckenflügen nach Angaben namhafter Reiseveranstalter auch 2019 ungebrochen gewesen. Ein leicht schwächeres Wachstum sei konjunkturell erklärbar gewesen.[52]

Eine Umfrage des Verbandes Deutsches Reisemanagement ergab 2022, dass rund 59 Prozent der befragten Betriebe damit rechneten, dass die Zahl der Geschäftsreisen (auch solche mit Flugzeugen) bei ihnen dauerhaft niedriger als 2019 bleiben werde. Der Hauptgrund hierfür sei aber nicht Flugscham, sondern die während der Corona-Pandemie gemachte Erfahrung, dass Videokonferenzen billiger seien als Konferenzen, zu denen Teilnehmer per Flugzeug anreisen (müssen). Dieser Nachfragerückgang soll durch eine steigende Nachfrage von Urlaubern nach Flügen kompensiert werden.[53]

Eine Untersuchung des International Council on Clean Transportation aus dem Jahr 2019 ging der Frage nach, inwiefern man sich für das Fliegen schämen sollte („Should you be ashamed of flying?“). Hierzu wurde die Kundenstruktur US-amerikanischer Passagiere betrachtet. Es zeigte sich hierbei, dass mehr als die Hälfte (53 %) der US-Amerikaner im Beobachtungszeitraum 2017 keinen einzigen Flug angetreten hat, hingegen 12 % der US-Amerikaner mit sechs und mehr Flügen als Vielflieger klassifiziert wurden und damit für 68 % aller Flugreisen verantwortlich waren.[54] Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass es für die meisten US-Amerikaner keinen Grund zur Flugscham gibt, da sie nicht oder fast nicht am Flugverkehr teilnehmen, während nur ein sehr kleiner Bevölkerungsteil für den Großteil der durch den Flugverkehr verursachten Emissionen die Verantwortung trägt.

Angebotsseite

Als weitere wesentliche Ursachen für den Rückgang der Nachfrage nach Flügen werden die Insolvenz der schwedischen Regionalfluggesellschaft Nextjet, in deren Folge viele Inlandsrouten monatelang gar nicht bedient wurden, und die 2018 eingeführte Flugsteuer angesehen.[42] Auch Svedavia, Betreiber von 10 Flughäfen in Schweden, führt die zurückgehenden Fluggastzahlen nur teilweise unmittelbar auf die Klimadebatte zurück.[55] Rickard Gustafson, CEO von SAS Scandinavian Airlines, ist überzeugt, dass Flugscham maßgeblich zum Rückgang der Passagierzahlen geführt hat.[56]

„Schuldiges Vergnügen“

Eine Untersuchung der Universität Lund beschäftigte sich mit dem Thema Superemittenten. Sie wies bspw. Bill Gates allein für 2017 nach, dass er in dem Jahr 59 Flüge im Privatjet unternahm und über 200.000 Flugmeilen geflogen ist.[57] Dies entspricht einem CO2-Ausstoß in Höhe von 1600 Tonnen. Sein CO2-Ausstoß entspricht somit dem CO2-Ausstoß von etwa 10.000 durchschnittlichen Personen.[57] Bill Gates wurde zum Ausmaß seiner Flugreisen und der Schuld, die er dadurch trage, befragt, da sein Engagement sich auch auf die Überwindung der Klimakrise richtet; Gates bezeichnete daraufhin das Ausmaß seiner Flugreisen als „schuldiges Vergnügen“ („guilty pleasure“).[58]

Initiativen und Methoden zur Förderung alternativer Formen der Mobilität

International setzt sich die Initiative Stay Grounded für den Verzicht auf Flugreisen ein. Der deutsche Ableger heißt Am Boden bleiben.[13] Der Verein Terran versucht in Anlehnung an „vegan“ den Begriff „terran“ als „ohne Flugzeug unterwegs“ zu etablieren.[59][60]

Berichte über Praxiserfahrungen

In Schweden schlossen sich bis November 2018 rund 30.000 Menschen in einer Facebook-Gruppe zusammen, in denen sie ihre Erfahrungen mit dem Bahnfahren teil(t)en. Geschäftsleute und Ärzte berichteten dort, dass es auch in der Praxis möglich sei, zu zumutbaren Bedingungen nach London oder Frankfurt mit der Bahn zu fahren. Politiker aller Parteien erklärten, dass sie soweit es geht auf Flugreisen verzichten.[48]

Erzeugung eines schlechten Gewissens bei Flugreisenden

Bei einer Protestaktion am Flughafen Stuttgart zum Sommerferienbeginn 2019 wollten Aktivisten von Fridays For Future den Reisenden ein schlechtes Gewissen machen. Vielen Fluggästen war die Frage nach ihrem Flugverhalten unangenehm. Einige sagten, dass sie nicht mit dem Zug fahren würden, weil die Reise zu lange dauere oder sie die Eisenbahn für zu unzuverlässig hielten. Der Sprecher des Flughafens zeigte Verständnis für die Aktion, weil es wichtig sei, für den Klimaschutz und damit verantwortungsbewusstes Reisen zu mobilisieren. Die Luftfahrtindustrie müsse sich um Klimaneutralität kümmern, mittelfristig z. B. mit synthetischen Treibstoffen, langfristig z. B. mit elektrischen Flugzeugen. Aktivisten äußerten sich, dass sie selbst nicht mehr oder nur noch vereinzelt in Notfällen fliegen.[61]

Flugscham als Teil der Philosophie von Institutionen

Als eine der ersten deutschen Hochschulen strich die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) im Jahr 2019 alle Kurzstreckenflüge; Dienstreisen sind nun durch klimafreundlichere Transportmittel zu ersetzen.[62] Auch gab in einer Erhebung aus dem Jahr 2019 ein Fünftel aller wissenschaftlichen Mitarbeiter der Humboldt-Universität zu Berlin an, auf Kurzflüge verzichten zu wollen.[63] Auch mehrere Hundert Mitarbeiter der Freien Universität Berlin unterzeichneten eine entsprechende Selbsterklärung.[64] Das Start-Up Klarna schickte im September 2019 seine 600 Stockholmer Mitarbeiter mit Bus und Bahn zu einer Betriebsfeier in Berlin; Nordea, der größte schwedische Finanzkonzern, hat Kurzstreckenflüge gestrichen.[49]

„Zug statt Flug“

In der Schweiz löste die Flugreise einer Basler Delegation nach Hamburg zum Studium des dortigen öffentlichen Verkehrs eine Debatte aus und führte dazu, dass Politikern und Staatsangestellten des Kantons Basel-Stadt Flugreisen bis zu einer Distanz von 1000 Kilometern untersagt wurden. Die neue Devise lautet: „Der Kluge fährt mit dem Zuge.“[65] Der Bundesrat will den CO2-Ausstoß von Flugreisen der Bundesverwaltung bis 2030 um 30 Prozent senken. Dazu wurde ein Aktionsplan beschlossen, welcher ab Mitte 2020 von allen Verwaltungseinheiten der Bundesverwaltung umgesetzt wird. Dieser sieht vor, dass bei einer Reisezeit von unter sechs Stunden grundsätzlich mit dem Zug gereist werden muss.[66] Ein Verbot von Inland-Linienflügen lehnte der Bundesrat jedoch ab.[67]

International setzt sich die Initiative Stay Grounded für den Verzicht auf Flugreisen ein. Der deutsche Ableger heißt Am Boden bleiben.[13] Der Verein Terran versucht in Anlehnung an „vegan“ den Begriff „terran“ als „ohne Flugzeug unterwegs“ zu etablieren.[68][69]

Der internationale Schienenpersonenfernverkehr soll nach dem Motto »Zug statt Flug« verstärkt gefördert werden. Dazu fällten die Verkehrsminister aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz im Dezember 2020 einen Grundsatzentscheid, und die vier Staatsbahnen SBB, DB, ÖBB und SNCF unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung.[70]

Eine entscheidende Voraussetzung für das Gelingen der Strategie „Zug statt Flug“ ist es, dass das Angebot der Bahn als hinreichend attraktiv im Vergleich zu dem von Luftverkehrsgesellschaften erscheint, insbesondere was die Dauer der aufzuwendenden Zeit „von Haustür zu Haustür“ betrifft.[71]

Kompensationsmodelle

Unter dem Dach der UN wurde das CO2-Kompensationsprogramm CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) beschlossen, die Teilnahme ist zunächst freiwillig.[72]

Rolle des Staates als Setzer von Rahmenbedingungen

Die Reduzierung der Passagierzahlen im Luftverkehr und der Zahl der Flüge ist ein zentrales umweltpolitisches Anliegen. Eine praktikable Methode besteht darin, Anreize zu setzen, die den Homo oeconomicus in den Reisewilligen veranlassen, seine Nachfrage nach dem politisch unerwünschten Angebot zu reduzieren. Die erprobtesten Methoden sind eine künstliche Verteuerung des Angebots (vor allem durch Steuern und Abgaben) sowie die Setzung von Rahmenbedingungen, die einige Anbieter veranlassen, sich „freiwillig“ (wegen der mangelnden Rentabilität ihres Angebots) vom Markt zurückzuziehen. Solche Maßnahmen können mit der Förderung solcher Angebote verbunden werden, die tatsächlich die CO2-Belastung durch den stattfindenden Luftverkehr nachhaltig und in hinreichendem Umfang reduzieren.

Auch ist es Staaten erlaubt, Maßnahmen wie ein Verbot von Inlandsflügen rechtlich durchzusetzen. In Frankreich wurde z. B. der Betrieb von Inlandsfluglinien verboten, die Ziele ansteuern, welche durch den Bahnverkehr in maximal zweieinhalb Stunden erreicht werden können.[73]

Alle in diesem Abschnitt genannten Methoden können sich auch dann als wirksam erweisen, wenn kaum jemand tatsächlich zu seinem Handeln durch Flugscham motiviert wäre.

Maßnahmen zur Verhinderung und Rückdrängung von Flugscham

Bewertung rückläufiger Fluggastzahlen als Schaden

Im Juni 2019 befasste sich die International Air Transport Association (IATA) in Seoul auf ihrer jährlichen Tagung ausführlich mit der Frage, wie sie auf das Phänomen Flugscham reagieren solle. Der Leiter der IATA, Alexandre de Juniac, ging davon aus, dass Flugscham weiter wachsen werde, wenn man ihr nicht begegne („Unchallenged, this sentiment will grow and spread“).[74] Dass eine Bekämpfung der Ausbreitung der Flugscham notwendig sei, setzte er dabei als selbstverständlich voraus. Im November 2019 kündigte die IATA an, eine mit einem Millionen-Budget versehene Werbekampagne unter dem Namen „Fly aware“ („Bewusst fliegen“) zu starten, in der die schon erreichten Fortschritte sowie die zukünftigen Verpflichtungen hervorgehoben werden sollten.[75]

Die Großbanken UBS und Citigroup bewerteten einen möglichen Erfolg der Flugscham-Bewegung als Risiko für das Geschäft der Luftfahrtindustrie. Auf dieses reagiert die Branche teils mit dem Versprechen, alternative Kraftstoffe entwickeln zu wollen, teils versprechen auch sie, Emissionen zu kompensieren.[76][77]

Konkret kündigten Fluggesellschaften 2019 an, die CO2-Belastung aller Flüge oder eines Teils von ihnen automatisch zu kompensieren (z. B. Braathens (seit 2009 vollständig in SAS Norge integriert)). Die skandinavische SAS verspricht, für ihre Stammkunden CO2-Emissionen automatisch auszugleichen, solange die Tickets über ihr Vielfliegerprogramm gebucht werden. Die TUI garantiert, die CO2-Belastung aller Flüge automatisch zu kompensieren, wenn der Ticketinhaber seinen Wohnsitz in Skandinavien hat.[44] Easyjet kündigte im November 2019 an, die CO2-Belastung aller Flüge kompensieren zu wollen. Dabei ist sich das Unternehmen bewusst, dass Kompensation das Emissionsproblem nicht löst.[78]

Im Januar 2023 bewertete National Geographic Deutschland die Hoffnung auf ein Verschwinden der Flugscham auf Flügen im Inlands- und Regionalluftverkehr durch technischen Fortschritt als realitätsgerecht. Das Magazin stellt aber auch ausdrücklich fest: „Die E-Flugzeuge werden in näherer Zukunft allerdings nicht auf Langstrecken eingesetzt werden – dazu sind ihre Akkulaufzeiten zu kurz.“[79]

Konzentration auf Kurzstreckenflüge als Objekt von Flugscham

Brot für die Welt und tourism-watch.de beobachteten im September 2019 zwei gleichzeitig vor allem bei jungen Leuten zu beobachtende Strömungen: einer davon gaben sie den Namen „Generation Greta“, der anderen den Namen „Generation Easyfly“. Beide Strömungen könnten in derselben Einzelperson koexistieren, und zwar in der Form, dass „junge Menschen, die freitags für Klimaschutz demonstrieren[,] trotzdem auch mal fliegen“. Sie würden „zu rational entscheidenden Multi-Mobilisten in Sachen Reisen, die für das Klima seltener mit dem Flugzeug, dafür öfter mit dem Zug, dem Bus oder der Mitfahrgelegenheit in den Urlaub reisen.“[80]

Die angeführten Beispiele legen den Schluss nahe, dass es bei ihnen nicht um den Verzicht auf Langstreckenflüge geht. Diese stellen aber das größte Problem bei der Reduktion von CO2-Emissionen dar: Zwar legen nur 6,2 Prozent der Flüge eine Strecke von mehr als 4000 Kilometer zurück; diese Flüge verursachen aber mehr als die Hälfte der Emissionen,[81] die zudem durch technische Innovationen nur schwer vermeidbar sind. Zudem ist eine Präferenz zur Benutzung von Schiffen im Passagierverkehr nach Übersee wegen der langen Dauer der Überfahrt nur schwer herstellbar. Ein genereller Verzicht auf Flugreisen käme im Hinblick auf solche Ziele bei den meisten einem Verzicht gleich, die Destination im Laufe des Lebens überhaupt aufzusuchen.

Der oben angeführte Vorschlag: „Seltener mit dem Flugzeug, dafür öfter mit dem Zug, dem Bus oder der Mitfahrgelegenheit in den Urlaub reisen“ kann zwar nicht zu einer Reduktion der Gesamtemission von CO2 durch den Luftverkehr auf Null führen. Er reduziert diese aber erheblich[82] und verringert darüber hinaus die Zahl der Fälle, in denen Durchschnittsreisende der Versuchung erliegen, ein Flugzeug zu benutzen. Aus der Sicht der meisten Individuen, die bislang Flüge buchten, stellen Langstreckenflüge nicht den Regelfall dar.

Träfe die oben referierte Prognose von National Geographic zu, dann bestünde laut NG kein Anlass, bei der Benutzung von Flugtaxis und anderen innovativen Methoden der Nutzung des Luftraums im Kurzstreckenverkehr Flugscham zu entwickeln, wenn der betreffende Verkehr tatsächlich emissionfrei wäre.

Weitere Scham-Bezeichnungen mit Klimaerwärmungsbezug

Bei der Infragestellung des Bauens von Einfamilienhäusern oder von Bautätigkeit generell sprachen verschiedene Medien bereits von einer „Bauscham“.[83][84][85]

Einzelnachweise

  1. Flugreisen: Wie das Fliegen nachhaltiger werden könnte. adac.de, 29. Juni 2023, abgerufen am 21. Januar 2024.
  2. Flugscham, die. In: www.duden.de. Duden, 2023, abgerufen am 23. Juni 2023: „schlechtes Gewissen, das Klima beim Reisen mit dem Flugzeug (vor allem durch den hohen CO2-Ausstoß) zu belasten“
  3. Word of the Year 2019. Oxford Dictionaries, abgerufen am 22. November 2019 (englisch, Siehe unter Stichwort ‚Flight shame‘).
  4. Imogen West-Knights: Why the flight-shaming movement sweeping Europe won’t take off in the UK. In: New Statesman. 8. Oktober 2019, abgerufen am 20. November 2019 (englisch): „… the shame we ought to feel about flying …“
  5. Klaus Raab: Flugscham: Der dumme Weltbürger. In: Die Zeit. 17. Mai 2019, abgerufen am 22. November 2019: „… weil offensichtlich für viele sofort verständlich ist, was sie [die Flugscham] beschreibt: die Scham darüber, auf Kosten aller die Kontrolle über seinen ökologischen Fußabdruck verloren zu haben.“
  6. Friedrich W. Stallberg: „Königswege“ der Entwürdigung. In: Soziologie der Würde: Eine Einführung in ihre Problemzugänge, Analysen und Befunde. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2023, ISBN 978-3-658-40208-2, S. 83–95.
  7. Jocelyn Timperley: Why ‘flight shame’ is making people swap planes for trains. In: BBC. 10. September 2019, abgerufen am 2. November 2019 (englisch).
  8. Sebastian Reuter: Segeltörn über Atlantik: Für Greta Thunberg wird es keine angenehme Reise. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 14. August 2019, abgerufen am 23. November 2019.
  9. Klimaneutral über den Atlantik – Greta segelt wieder. In: Deutsche Welle. 13. November 2019, abgerufen am 23. November 2019.
  10. Zur Legitimität des Fliegens. Eine Diskurserweiterung der Flugscham-Debatte. Institut für sozial-ökologische Forschung, 2020, S. 23 (24), abgerufen am 21. Januar 2024.
  11. Flugscham - wie reisen Sie? Moderation: Julia Schöning. WDR, 5. März 2019, abgerufen am 23. November 2019 (Von Minute 08:43 bis 13:03, speziell 08:43 bis 09:46).
  12. Emine Saner: Could you give up flying? Meet the no-plane pioneers. In: The Guardian. 22. Mai 2019, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 11. August 2020]).
  13. Sonja Gurris: Zug statt Billigflieger – Die Scham beim Fliegen. In: n-tv. 20. Januar 2019, abgerufen am 2. November 2019.
  14. Schweden meiden Flüge: Auf Schiene verreisen – oder gar nicht. In: taz.de. 17. November 2018, abgerufen am 29. Januar 2019 (Der Bericht stammt aus 2018, „seit zwei Jahren“ ergibt 2016): „Seit zwei Jahren ist niemand in der Familie mehr geflogen.“
  15. Imogen West-Knights: Why the flight-shaming movement sweeping Europe won’t take off in the UK. In: New Statesman. 8. Oktober 2019, abgerufen am 23. November 2019 (englisch): „“Flysgskam” … started to gain prominence in late 2017 when various Swedish celebrities pledged to give up air travel.“
  16. Här är nyorden som stegat in i svenskan! In: Språktidningen. 2019, abgerufen am 15. Februar 2019 (schwedisch). Schwedische Definition im Original: „känsla av att det ur miljösynpunkt är en förkastlig handling att flyga“
  17. André Anwar: Am Boden bleiben – der Umwelt zuliebe. In: Stuttgarter Zeitung. 16. Dezember 2018, abgerufen am 2. November 2019.
  18. „Flygskam“ – Schweden schämen sich fürs Fliegen. In: orf.at. 19. November 2018, abgerufen am 2. November 2019.
  19. Carsten Schmiester: Klimaschutz in Schweden: Die Scham fliegt mit. In: Deutschlandfunk. 21. November 2018, abgerufen am 2. November 2019.
  20. Laura Frommberg: Neue Volkskrankheit: Flugscham. In: Tages-Anzeiger. 22. November 2018, abgerufen am 2. November 2019.
  21. Flugscham – wie reisen Sie? In: WDR 5. 5. März 2019, abgerufen am 5. März 2019 (45-minütige Radiosendung unter Live-Zuschaltung von Hörern, abrufbar bis 5. März 2020).
  22. Tobias Becker: Deutschland in einem Buch. In: Der Spiegel. 8. August 2020, S. 123.
  23. Zug statt Flieger ›‹ Scheuer will Ticketpreise der Bahn überprüfen lassen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 13. Juli 2019, abgerufen am 2. November 2019: „Ich warne auch davor, jetzt Flugscham zu fördern. (Bundesverkehrsminister Scheuer)“
  24. Hannovers Airport-Chef: „Wenn ich Flugscham höre, kriege ich Blutdruck“. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. 1. August 2019, abgerufen am 2. November 2019.
  25. Neuer Duden mit Corona-Begriffen, Flugscham und transgender, rnd.de, 12. August 2020
  26. «Klimajugend» ist das Deutschschweizer Wort des Jahres 2019. In: Neue Zürcher Zeitung. 3. Dezember 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019.
  27. Voting gestartet – Rauskickeln und Ibiza-Affäre: Anwärter für die Wörter und Sprüche des Jahres. In: Tiroler Tageszeitung. 30. Oktober 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019.
  28. Naaman Zhou: Oxford Dictionaries declares 'climate emergency' the word of 2019. In: The Guardian. 21. November 2019, abgerufen am 22. November 2019 (englisch).
  29. Stefan Gössling, Paul Hanna, James Higham, Scott Cohen, Debbie Hopkins: Can we fly less? Evaluating the ‘necessity’ of air travel. In: Journal of Air Transport Management. Band 81, October 2019, 26. September 2019, Artikel hat als Stichwort "Flight shame", doi:10.1016/j.jairtraman.2019.101722 (englisch).
  30. Vicki Duscha, Alexandra Denishchenkova, Jakob Wachsmuth: Achievability of the Paris Agreement targets in the EU: demand-side reduction potentials in a carbon budget perspective. In: Climate Policy. Band 19, Nr. 2, 25. Mai 2018, S. 161174, doi:10.1080/14693062.2018.1471385 (englisch).
  31. Will Steffen, Johan Rockström, Katherine Richardson, Timothy M. Lenton, Carl Folke, Diana Liverman, Colin P. Summerhayes, Anthony D. Barnosky, Sarah E. Cornell, Michel Crucifix, Jonathan F. Donges, Ingo Fetzer, Steven J. Lade, Marten Scheffer, Ricarda Winkelmann & Hans Joachim Schellnhuber (2018). Trajectories of the Earth System in the Anthropocene. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. August 6, 2018 doi:10.1073/pnas.1810141115
  32. Urgent action needed to reduce emissions in the aviation sector. Europäisches Parlament, 8. Juni 2022, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  33. D. S. Lee, D. W. Fahey, P. M. Forster, P. J. Newton, R. C. Wit, L. L. Lim, … & R. Sausen (2009): Aviation and global climate change in the 21st century. In: Atmospheric Environment, 43(22–23), 3520-3537.
  34. Jörgen Larsson, Anna Elofsson, Thomas Sterner, Jonas Åkerman: International and national climate policies for aviation: a review. In: Climate Policy. Band 19, Nr. 6, 2019, S. 787–799, Abstract, doi:10.1080/14693062.2018.1562871 (englisch).
  35. Die wahren Kosten des Fliegens: Klimakiller Luftverkehr. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), abgerufen am 2. November 2019.
  36. Insa Germerott: Ohne Flugscham und Emissionen: Können E-Flugzeuge die Luftfahrt revolutionieren? nationalgeographic.de, 31. Januar 2023, abgerufen am 17. Januar 2024.
  37. Ulrike Herrmann: Verdrängte Flugscham: Das Blaue vom Himmel. taz.de, 19. August 2023, abgerufen am 17. Januar 2024.
  38. Juliane Bopst, Reinhard Herbener, Olaf Hölzer-Schopohl, Jörn Lindmaier, Thomas Myck, Jan Weiß: Umweltschonender Luftverkehr lokal – national – international, Mitteilung des Umweltbundesamtes 2019, abgerufen am 29. Dez. 2021
  39. Luftverkehr in Deutschland. Mobilitätsbericht 2020. DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, S. 5, abgerufen am 16. Januar 2024.
  40. Passagierzahlen an/ab deutschen Flughäfen. 1. Halbjahr 2023 (Mio. Passagiere und Prozentanteil 2019). Bundesverband der Deutschen Luftwirtschaft, abgerufen am 16. Januar 2024.
  41. Umfrage: Flugscham führt zu Flugverzicht. tuev-verband.de, 28. Februar 2020, abgerufen am 15. Januar 2024.
  42. Johannes Ledel: Bahn statt Flieger – Neuer Trend in Schweden: Die "Flugscham" greift um sich. In: Stern. 14. April 2019, abgerufen am 30. November 2019.
  43. Réchauffement climatique: près d’un tiers des Belges ont changé leur comportement face à l’avion. In: Le Soir. 21. August 2019, abgerufen am 23. November 2019 (französisch).
  44. Sönke Krüger: Flugreisen – Schweden reden nicht nur von Flugscham, sie tun etwas. In: Die Welt. 5. September 2019, abgerufen am 22. November 2019.
  45. Umfrage zur Flugscham von Reisenden nach Altersgruppen 2023. Statistisches Bundesamt, 2. Januar 2024, abgerufen am 15. Januar 2024.
  46. Mobilität nach COVID-19: zwischen Reisebedürfnis und Flugscham. deloitte.com, 2023, abgerufen am 16. Januar 2024.
  47. Valérie Collet: Chute de la croissance du trafic aérien en europe. In: Le Figaro. 8. August 2019, abgerufen am 23. November 2019 (französisch).
  48. Schweden meiden Flüge: Auf Schiene verreisen – oder gar nicht. In: taz.de. 17. November 2018, abgerufen am 29. Januar 2019.
  49. Nachhaltigkeit und Reisen: Und sie schämen sich doch. In: Süddeutsche Zeitung. 23. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.
  50. Flugverkehr: So viel Check-in war noch nie. In: Zeit Online. 26. August 2019, abgerufen am 2. November 2019.
  51. Vanessa Materla: Flugreisende: Von wegen Flugscham. In: Zeit Online. 30. August 2019, abgerufen am 2. November 2019.
  52. Maximilian Helmes: Deutsche Urlauber zeigen keine Flugscham. In: Süddeutsche Zeitung online. 20. November 2019, abgerufen am 20. November 2019.
  53. Jonas Schulze Pals: Flugverkehr: Womit keiner rechnet. zeit.de, 17. April 2023, abgerufen am 16. Januar 2024.
  54. Dan Rutherford: Should you be ashamed of flying? Probably not.*. International Council on Clean Transportation, 23. September 2019, abgerufen am 2. November 2019.
  55. Hanna Hoikkala, Niklas Magnusson: As ‘flying shame’ grips Sweden, SAS ups stakes in climate battle. In: Bloomberg. 14. April 2019, abgerufen am 30. November 2019 (englisch): „According to Swedavia, the climate debate is one reason behind its falling passenger numbers, beside …“
  56. Gavin Haines: Is Sweden’s ‘flight shame’ movement dampening demand for air travel? In: The Telegraph. 31. Mai 2019, abgerufen am 27. November 2019 (englisch).
  57. Stefan Gössling: These celebrities cause 10,000 times more carbon emissions from flying than the average person. Universität Lund, 23. Oktober 2019, abgerufen am 2. November 2019.
  58. Julie Bort: Here's a glimpse of Bill Gates enjoying his ‘guilty pleasure’: a massive private jet. In: Business Insider. 16. April 2015, abgerufen am 2. November 2019 (englisch).
  59. terran e.V. – Ohne Flugzeug unterwegs. Abgerufen am 17. Mai 2022 (deutsch).
  60. Freiburger Verein "terran": Auf Flugreisen verzichten. ZDF, 10. Januar 2021, abgerufen am 17. Mai 2022.
  61. Rüdiger Soldt: Protest am Flughafen Stuttgart – Mit Flugscham in die Ferien. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 26. Juli 2019, abgerufen am 27. November 2019.
  62. Tilmann Warnecke: Kampf gegen Klimawandel – Berliner Hochschule streicht kurze Flugreisen. In: Der Tagesspiegel. 25. September 2019, abgerufen am 2. November 2019.
  63. Starkes Votum für Verzicht auf kurze Flüge. Humboldt-Universität zu Berlin, 20. September 2019, abgerufen am 2. November 2019.
  64. Selbstverpflichtung zum Verzicht auf Kurzstreckenflüge. Freie Universität Berlin, 19. September 2019, abgerufen am 2. November 2019.
  65. Martin Regenass: Rat verbietet Kurzstreckenflüge. In: Basler Zeitung. 16. Mai 2019, abgerufen am 2. November 2019.
  66. Bundesrat will CO2-Ausstoss von Flugreisen der Bundesverwaltung bis 2030 um 30 Prozent senken. In: Bundesamt für Energie. 13. Dezember 2019, abgerufen am 3. Januar 2020.
  67. Lucien Fluri: Kurze Inlandflüge und Promis an Bord: So nutzen Berset, Maurer und ihre Kollegen die Bundesratsjets. In: aargauerzeitung.ch. 5. Dezember 2020, abgerufen am 7. Dezember 2020.
  68. terran e.V. – Ohne Flugzeug unterwegs. Abgerufen am 17. Mai 2022 (deutsch).
  69. Freiburger Verein "terran": Auf Flugreisen verzichten. ZDF, 10. Januar 2021, abgerufen am 17. Mai 2022.
  70. Verkehrsminister vereinbaren stärkere Förderung von Fern- und Nachtzügen. Bundesamt für Verkehr, Generalsekretariat UVEK, 8. Dezember 2020, abgerufen am 8. Dezember 2020.
  71. vgl. die Grundlage des Verbots von Kurzstreckenflügen in Frankreich: Keine Flüge, wenn das Ziel mit der Bahn in maximal zweieinhalb Stunden erreicht werden kann. Bei Benutzung eines TGV kommt man in dieser Zeit recht weit.
  72. Flugverkehr – Mit "Flugscham" für die Umwelt. Deutsche Welle, 12. April 2019, abgerufen am 23. November 2019.
  73. Bundesregierung spricht sich gegen Inlandsflugverbote aus. airliners.de, 31. Mai 2023, abgerufen am 17. Januar 2024.
  74. Helen Coffey: Flygskam: What is the flight-shaming environmental movement that’s sweeping Europe? In: The Independent. 5. Juni 2019, abgerufen am 27. November 2019 (englisch).
  75. Christian Schubert: Große Werbekampagne geplant – Niemand soll sich für das Fliegen schämen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 29. November 2019, abgerufen am 30. November 2019.
  76. Anurag Kotoky: ‘Flight Shame’ Is Real, Will Make Carbon Big Business, Citi Says. In: Bloomberg. 23. Oktober 2019, abgerufen am 2. November 2019 (englisch).
  77. Megan Cerullo: "Flight shame" could hurt airlines as travelers shun air travel. In: CBS News. 3. Oktober 2019, abgerufen am 2. November 2019 (englisch).
  78. Katharina Mau: Easyjet: Fliegen für den Umweltschutz. In: Die Zeit. 21. November 2019, abgerufen am 22. November 2019.
  79. Insa Germerott: Ohne Flugscham und Emissionen: Können E-Flugzeuge die Luftfahrt revolutionieren? nationalgeographic.de, 31. Januar 2023, abgerufen am 16. Januar 2024.
  80. Zwischen „Generation easyjet“ und „Generation Greta“: Weniger fliegen – besser reisen? tourism-watch.de, 17. September 2019, abgerufen am 16. Januar 2024.
  81. Schlechtes Gewissen verflogen? Kurzstreckenflüge – nicht der größte Klimakiller, aber für Sie ein großer Hebel. tagesspiegel.de, 20. Juni 2021, abgerufen am 17. Januar 2024.
  82. Flugscham? Klimaneutrales Fliegen erstmal nicht in Sicht. zeit.de, 9. August 2023, abgerufen am 17. Januar 2024.
  83. Klimawandel - Folgt auf den Bauboom die Bauscham?, tagesschau-online vom 30. Juli 2023, abgerufen am 30. Juli 2023
  84. Messe "Bau" in München: Bauscham wegen Klimakatastrophe? Keinesfalls, SZ-online vom 17. April 2023, abgerufen am 30. Juli 2023
  85. Kaum jemand empfindet Bauscham, Spiegel-online vom 17. September 2021, abgerufen am 30. Juli 2023
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