Frontspieß

Der Frontspieß, auch Frontispiz[1] (vom französischen frontispice für „Stirnseite“) und Fronton genannt, ist ein mittig im Dachbereich eines Gebäudes angeordneter und traufseitig senkrecht über der Fassade aufragender Dreiecksgiebel (Vordergiebel).

Frontispiz über der Aula der Georg-August-Universität Göttingen

Er besitzt meistens kleine Fenster zur Belichtung des dahinter liegenden Dachraumes. Ursprünglich wurde er bei reetgedeckten Häusern über der Eingangstür angelegt, um im Falle eines Brandes den Fluchtweg frei zu halten (Norddeutschland).[2] Bei Gründerzeitbauten wurde er eher aus gestalterischen Gründen zur architektonischen Gliederung und Bekrönung im Bereich der Dachschrägen angewandt, oder um Lasten über einen Kranarm in das Dach heraufziehen zu können (Niederlande).

Siehe auch

Literatur

  • Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 7. Januar 2024), S. 191: Frontispiz.

Einzelnachweise

  1. Konrad Duden: Orthographisches Wörterbuch. 4. Auflage, Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1895, S. 108.
  2. Hausbau-ABC auf scanhaus.de, Zugriff am 2. März 2023.
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