Grentzingen
Grentzingen (deutsch Grenzingen) ist eine französische Gemeinde mit 529 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2020) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est. Sie gehörte zum Arrondissement Altkirch.
Grentzingen | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département | Haut-Rhin / Europäische Gebietskörperschaft Elsass | |
Arrondissement | Altkirch | |
Gemeinde | Illtal | |
Koordinaten | 47° 34′ N, 7° 18′ O | |
Postleitzahl | 68960 | |
Ehemaliger INSEE-Code | 68108 | |
Eingemeindung | 1. Januar 2016 | |
Status | Commune déléguée | |
![]() Ehemalige Mairie (Bürgermeisteramt) |
Der Erlass vom 17. Dezember 2015 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2016 die Eingliederung von Grentzingen als Commune déléguée zusammen mit den früheren Gemeinden Oberdorf und Henflingen zur neuen Commune nouvelle Illtal fest.[1]
Geografie
Grentzingen liegt im Sundgau im Süden des Départements, etwa acht Kilometer südöstlich von Altkirch und etwa 21 Kilometer südsüdwestlich von Mülhausen entfernt. Die Ill, ein Nebenfluss des Rheins, durchquert das Ortsgebiet von Südost nach Nordwest.
Umgeben wird Grentzingen von den Nachbargemeinden und den Communes déléguées:
Bettendorf | Henflingen (Commune déléguée) |
Willer |
Ruederbach | ![]() |
Oberdorf (Commune déléguée) |
Feldbach | Riespach |
Geschichte
Die erste Erwähnung des Dorfes erfolgt im Jahr 1243 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Bellelay, deren Zeuge ein Mann namens Walter, Krieger von Grentzingen, war. Die Ortsnamenendung -ingen deutet auf eine frühe Besiedlung zur Zeit der alemannischen Landnahme hin. Bis 1324 gehörte der Ort zur Grafschaft Pfirt und gelangte dann mit der Heirat der Johanna von Pfirt und Albrecht II. von Österreich an Habsburg. Im Westfälischen Frieden 1648 kam Grenzingen mit dem ganzen elsässischen Besitz der Habsburger an die französische Krone. 1871 bis 1918 gehörte es zum Reichland Elsass-Lothringen. Das Priorat Sankt Morand in Altkirch besaß hier einen Dinghof.
Bevölkerungsentwicklung
Grentzingen: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1793 | 550 | |||
1800 | 583 | |||
1806 | 567 | |||
1821 | 596 | |||
1831 | 716 | |||
1836 | 715 | |||
1841 | 655 | |||
1846 | 710 | |||
1851 | 682 | |||
1856 | 622 | |||
1861 | 636 | |||
1866 | 647 | |||
1872 | 618 | |||
1876 | 580 | |||
1881 | 548 | |||
1886 | 525 | |||
1891 | 545 | |||
1896 | 509 | |||
1901 | 504 | |||
1906 | 520 | |||
1911 | 532 | |||
1921 | 511 | |||
1926 | 524 | |||
1931 | 497 | |||
1936 | 470 | |||
1946 | 445 | |||
1954 | 499 | |||
1962 | 517 | |||
1968 | 512 | |||
1975 | 497 | |||
1982 | 501 | |||
1990 | 515 | |||
1999 | 529 | |||
2006 | 552 | |||
2013 | 553 | |||
2020 | 529 | |||
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[2] INSEE ab 2006[3][4][5] Ammerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz |

Sehenswürdigkeiten
Die ehemalige Kirche Saint-Martin befand sich in der Nähe der Ill. Sie war die Pfarrkirche der Dörfer Grentzingen, Henflingen, Oberdorf und Waldighoffen. Sie ist seit 1286 bezeugt, ihr Ursprung jedoch sicherlich älter. Nach langen Verzögerungen wurde beschlossen, den Wiederaufbau an einem nicht überschwemmungsgefährdeten Ort innerhalb des Dorfes durchzuführen. Der Bau des heutigen Gebäudes begann 1782 (Datum in der südwestlichen Mauerecke eingraviert) und wurde 1784 abgeschlossen. Die Weihe der Kirche fand am Martinstag, dem 11. November 1784, statt.
Eine ehemalige Ölmühle und Bauernhof befindet sich an der Rue Principal 33. Das Haus aus dem 19. Jahrhundert wurde 1948 umgebaut. Hinter dem Wirtschaftsgebäude befindet sich die Ölmühle. Sie stammt aus dem dritten Viertel des 19. Jahrhunderts und war bis 1932 in Betrieb. Die gesamte Anlage ist erhalten geblieben: der Rapsbrecher, der Mühlstein, der Ofen zum Erhitzen des zerkleinerten Rapses und die Rapspresse. Die gesamte Anlage wurde bis 1927 mit tierischer Energie (Pferd), dann mit elektrischer Energie betrieben.
Zahlreiche gut erhaltene Fachwerkbauten, die meisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert und in Rähmbauweise, bei der Stockwerk für Stockwerk abgezimmert wurde. In der altertümlicheren Ständerbauweise drei Häuser an der Rue de Willer Nr. 16, 21, 31. Die meisten Häuser giebelständig zur Straße und mit Krüppelwalm. An der Hauptstraße auffällig: nur die Häuser auf der nördlichen, wetterexponierten Seite besitzen Wetterdächlein am Giebel. Die jüngeren Fachwerkbauten zeichnen sich durch ein regelmäßiges, auf Symmetrie bedachtes Fachwerk aus.
Literatur
- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 560–561.
Weblinks
Einzelnachweise
- Receuil N°56 (1ère partie) du 22 décembre 2015. (PDF) Département Ain, 22. Dezember 2015, S. 75–76, abgerufen am 13. Januar 2024 (französisch).
- Notice Communale Grentzingen. EHESS, abgerufen am 13. Januar 2024 (französisch).
- Populations légales 2006 Commune de Grentzingen (68108). INSEE, abgerufen am 13. Januar 2024 (französisch).
- Populations légales 2013 Commune de Grentzingen (68108). INSEE, abgerufen am 13. Januar 2024 (französisch).
- Populations légales 2020. INSEE, abgerufen am 13. Januar 2024 (französisch).