Hanns Kralik

Leben

Titelblatt „Die Moorsoldaten“ von Hanns Kralik, 1933

Kralik stammte aus einer Bergarbeiterfamilie und wuchs am Niederrhein auf. Mit 14 Jahren arbeitete er bereits auf der Zeche Rheinpreußen in Moers. Ab 1920 besuchte er nebenberuflich die Kunstgewerbeschule Krefeld, 1924 begann er ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, das er neben der Schichtarbeit leistete, bis 1928. Früh entwickelte er die Verbindung zum Jungen Rheinland. Er wurde Mitglied der Assoziation revolutionärer bildender Künstler, in Düsseldorf. Im Juni 1933 wurde Kralik als Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands verhaftet. Kralik war im KZ Börgermoor interniert. Dort fertigte er die Zeichnung zu dem Lied Die Moorsoldaten an. Im Januar 1934 wurde er entlassen. Mit seiner Frau Lya Kralik floh er im Dezember 1934 über Holland nach Paris.[1]

Für die Illustration des Buchs von Wolfgang Langhoff Die Moorsoldaten. 13 Monate Konzentrationslager. Unpolitischer Tatsachenbericht (Schweizer Spiegel Verlag Zürich, 1935) wurden zwei Bilder Kraliks verwendet. Im Exil war Kralik im Widerstand gegen die deutsche Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg tätig. Unter anderem fertigte er antifaschistische Plakate, Flugblätter, Streuzettel sowie Ausweispapiere für Illegale an. Später schloss er sich der Résistance, Sektor Travail allemand (TA) an.

Zurück in Düsseldorf war er ab Juli 1945 Beigeordneter der KPD, Kulturdezernent im Amt für kulturelle Angelegenheiten in Düsseldorf und Sportdezernent.[2] 1951 wurde er wegen seiner KPD-Mitgliedschaft aufgrund des Adenauer-Erlasses zur Verfassungstreue entlassen.[1]

In den letzten 20 Lebensjahren widmete sich Kralik wieder dem künstlerischen Schaffen.

Werke nach 1945 (Auswahl)

  • Kriegstransporte verhindern ist eine patriotische Pflicht (Tempera, um 1951)[3]
  • Betriebskomitee (Öl, 1952)[4]
  • Philipp-Müller-Aufgebot (Öl, 1952)[5]

Ausstellungen

  • 1951/1952: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben („Künstler schaffen für den Frieden“)
  • 1953: Dresden, Dritte Deutsche Kunstausstellung[6]
  • 1980 Dresden: Galerie Comenius
  • 2000: Bonn, Galerie Pentagramm („Bilder aus dem Widerstand“. Zum 100. Geburtstag Hanns Kraliks")
  • 2023: Moers, Grafschafter Museum im Schloss ("Hanns Kralik - Mensch wie stolz das klingt")[7]

Einzelnachweise

  1. DIZ Emslandlager (Hrsg.): Hanns Kralik (= Häftlinge und Gefangene der Emslandlager - Porträts. Nr. 1). Papenburg 2023, ISBN 978-3-910885-01-1.
  2. Frank Laubenburg: Hanns Kralik und Klaus Maase rehabilitieren. In: frank laubenburg bloggt. 27. September 2010, archiviert vom Original am 22. April 2013; abgerufen am 27. August 2018 (Antrag „Die Linke“ im Stadtrat in Düsseldorf).
  3. Roger; Rössing Rössing: Tempera "Kriegstransporte verhindern ist eine patriotische Pflicht" von Hanns Kralik. 1951, abgerufen am 8. April 2022.
  4. Hanns Unbekannter Fotograf; Kralik: Betriebskommitee. 1952, abgerufen am 8. April 2022.
  5. Hanns Unbekannter Fotograf; Kralik: Philipp-Müller-Aufgebot. 1952, abgerufen am 8. April 2022.
  6. SLUB Dresden: Dritte deutsche Kunstausstellung Dresden 1953. Abgerufen am 8. April 2022 (deutsch).
  7. Sonderausstellung: Hanns Kralik - Mensch wie stolz das klingt. In: Stadt Moers. Abgerufen am 2. November 2023.
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