Johannes Diekhoff
Johannes Georg Adalbert Diekhoff (* 10. Februar 1919 in Boekzetelerfehn; † 3. August 2013 in Emden) war ein Autor und Heimatforscher.
Leben
Nach Führungserfahrungen in der Hitlerjugend und als Offizier im Zweiten Weltkrieg nahm Diekhoff fortan eine pazifistische Position ein, außerdem schloss er sich der FDP an.
Er initiierte im ostfriesischen Aurich zahlreiche gemeinnützige Projekte oder war maßgeblich daran beteiligt. Er war Gründer und erster Leiter des Europahauses, dem Sitz der Deutsch-Niederländischen Heimvolkshochschule in Aurich. Er setzte sich für die Gründung der Integrierten Gesamtschule Aurich-West ein und fungierte als deren erster Direktor. Er war einer der Herausgeber und Gründer von Diesel – dat oostfreeske Bladdje sowie einer Zeitungsbeilage Tweesprakenland.
Besondere Verdienste erwarb sich Diekhoff um die Pflege des Ostfriesischen Plattdeutsch. Er initiierte zu dessen Förderung den Verein Oostfreeske Taal und war deren erster Vorsitzender. Im Rahmen seiner Mitgliedschaft in der Landschaftsversammlung der Ostfriesischen Landschaft von 1981 bis 1986 konnte er mit der Schaffung einer plattdeutschen Fachstelle den Grundstein für das heutige Plattdüütskbüro (Plattdeutschbüro) dieser Organisation legen. Er initiierte die fortgeschriebene und heute aktuelle Neuauflage des ursprünglich von Otto Buurman geschaffenen ostfriesischen Wörterbuches[1] und bemühte sich im Rahmen dessen um die Schaffung einer einheitlichen Schreibweise.
Johannes Diekhoff war Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande sowie des Niedersächsischen Verdienstkreuzes 1. Klasse. Die Ostfriesische Landschaft zeichnete ihn 1989 mit dem Upstalsboom-Taler sowie 2011 mit der Ubbo-Emmius-Medaille aus. Im Jahr 2018 wurde eine neu errichtete und an der von ihm ehemals geleitete Gesamtschule Aurich-West vorbeiführende Straße als Johannes-Diekhoff-Straße gewidmet.