Mizuno Rentarō

Mizuno Rentarō (japanisch 水野錬太郎; geboren 3. Februar 1868 in Edo, Provinz Musashi; gestorben 25. November 1949 in Ōiso, Präfektur Kanagawa) war ein japanischer Innenminister und Politiker während der Meiji-, Taishō- und Shōwa-Zeit.

Mizuno Rentarō

Leben und Wirken

Mizuno Rentarō wurde als Sohn eines Samurai aus Akita geboren. 1892 machte er seinen Abschluss an der Kaiserlichen Universität Tokio. Nach einer Anstellung bei der Daiichi-Bank (第一銀行) trat er 1894 in das Innenministerium ein und fungierte als Berater, Direktor des Tiefbaubüros und Direktor des Regionalbüros. Er entwarf das Urheberrechtsgesetz von 1899 und setzte das Urheberrecht 1913 in Kraft. Im Jahr 1912 wurde er in das Oberhaus des Parlaments gewählt. 1926 trat er der politischen Vereinigung Seiyūkai (政友会) bei. Er war

1918 kurz Innenminister im Kabinett Terauchi,
1922 bis 1923 Innenminister im Kabinett Katō Tomosaburō,
1924 im kurzlebigen Kabinett Kiyoura und
1927 bis 1928 Kultusminister im Kabinett Tanaka Giichi.

Mizuno widersetzte sich dem Eintritt von Kuhara Fusanosuke (1868–1965) in das Kabinett Tanaka, was die Frage nach Mizunos Beförderung zum Bildungsminister aufwarf. Mizuno setzte sich durch und wurde zum Bildungsminister befördert. Er wirkte als Kommissar für politische Angelegenheiten des Generalgouverneurs des unter japanischer Herrschaft stehenden Korea. Er aber wegen Einflussnahme auf den kaiserlichen Haushalt kritisiert und trat schließlich zurück.

Während des Zweiten Weltkriegs war Mizuno Vorsitzender der Genossenschaftsvereinigung Kyōchō-kai[A 1], Vizepräsident der „Greater Nippon-kōa Alliance“[A 2] und Präsident des Kōa-Liga (興亜同盟).

1945, nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Mizuno wegen des Verdachts, ein Kriegsverbrecher der Klasse A zu sein, von den Besatzungsmächten verhaftet, aber 1947 wieder freigelassen.

Mizuno war eine wichtige Figur in der Bürokratie für innere Angelegenheiten. Es war auch eine typische Art von Bürokratie in der Zeit zwischen den feudalen Clanbürokratien der Meiji-Zeit und den neuen Bürokratien, die in der Showa-Zeit entstanden.

Anmerkungen

Die Kyōchō-kai (協調会), war eine im Jahr 1919 gegründete Forschungsorganisation mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu fördern, finanziert durch staatliche Subventionen und kapitalistische Spenden. Sie führte Forschungen und Untersuchungen zu Sozialpolitik und sozialen Bewegungen durch, schlichtet und vermittelt Arbeitskonflikte und veröffentlicht die „Social Policy Times“ und das „Labour Yearbook“. 1946 aufgelöst.
Die „Greater Nippon-kōa Alliance“ (大日本興亜同盟, Dainippon Daikōa Dōmei) war eine von Japan gebildete Allianz für ein Großostasien unter japanischer Führung.

Literatur

Mizuno Rentarō. In: S. Noma (Hrsg.): Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, Tokio 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 993.

Weblinks

Commons: Mizuno Rentarō – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Biographien Mizuno Rentarō in der Kotobank, japanisch

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[1] Die Kyōchō-kai (協調会), war eine im Jahr 1919 gegründete Forschungsorganisation mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu fördern, finanziert durch staatliche Subventionen und kapitalistische Spenden. Sie führte Forschungen und Untersuchungen zu Sozialpolitik und sozialen Bewegungen durch, schlichtet und vermittelt Arbeitskonflikte und veröffentlicht die „Social Policy Times“ und das „Labour Yearbook“. 1946 aufgelöst.

[2] Die „Greater Nippon-kōa Alliance“ (大日本興亜同盟, Dainippon Daikōa Dōmei) war eine von Japan gebildete Allianz für ein Großostasien unter japanischer Führung.