Neue Strombrücke Magdeburg
Die Neue Strombrücke ist eine Straßenbrücke über die Elbe in Magdeburg. Sie verbindet die Magdeburger Altstadt mit der Elbinsel Rotehorn und dem dort befindlichen Stadtteil Werder.
Neue Strombrücke | ||
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![]() Neue Strombrücke | ||
Nutzung | Straßenbrücke | |
Unterführt | Elbe bei km 326,530 | |
Ort | Magdeburg, Sachsen-Anhalt | |
Gesamtlänge | 257,5 m | |
Breite | 30 m | |
Anzahl der Öffnungen | 3 | |
Längste Stützweite | 130,0 m | |
Eröffnung | 6. Oktober 1965 | |
Lage | ||
Koordinaten | 52° 7′ 44″ N, 11° 38′ 37″ O | |
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Technik
Die 1965 eingeweihte Brücke überspannt die Elbe bei Flusskilometer 326,53. Sie ist 30 Meter breit und hat eine Gesamtstützweite von (81,5 Meter + 130,0 Meter + 46 Meter =) 257,5 Meter, wodurch die 120 Meter breite Elbe ohne Stützpfeiler im Flusslauf überspannt wird. Das Bauwerk dient dem Auto-, Straßenbahn- und Fußgängerverkehr. Neben zwei Spuren für den Straßenbahnverkehr verfügt es über vier Fahrstreifen für den motorisierten Individualverkehr (MIV).
Geschichte
Eine erste urkundliche Erwähnung einer Brücke in diesem Bereich datiert aus dem Jahr 1275. Diese Brücke stürzte jedoch während einer Prozession im Winter 1275 ein. 300 Menschen kamen dabei um.
1450 wurde eine steinerne Brücke fertiggestellt. Im Zuge der Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg im Jahr 1631 wurden auch die Brücken über die Arme der Elbe beschädigt. Die Kurze Brücke über die heutige Stromelbe wurde bereits ab Juli 1632 wieder instand gesetzt. Die weiterführenden Brücken über die heutige Alte Elbe blieben jedoch zunächst zerstört und wurden bis 1666 schrittweise erneuert. Als Behelf dienten Schiffsbrücken. In den Jahren 1861 und 1862 erfolgte der Bau einer neuen Strombrücke mit zwei Pfeilern in der Elbe, die am 4. November 1862 eingeweiht wurde. Die Balkenbrücke überspannte in direkter Verlängerung der Johannisbergstraße die Elbe. Am 13. Oktober 1913 ereignete sich an der Brücke ein Schiffsunglück.
1936 erfolgten Planungen für den Bau einer Neuen Strombrücke. Diese sollte als pfeilerlose Bogenbrücke mit 128 Meter Stützweite etwas südlich der bisherigen Brücke errichtet werden. Vor Beginn des Zweiten Weltkrieges kam es noch zum Bau der Widerlager, die weiteren Arbeiten wurden jedoch kriegsbedingt eingestellt. Am 16. April 1945 und somit kurz vor Kriegsende wurde die bisherige Strombrücke von der sich nach Osten zurückziehenden Wehrmacht zerstört. Das Vordringen US-amerikanischer Truppen über die Elbe nach Osten sollte damit verhindert werden.
Nach Kriegsende entstand zunächst eine Behelfsbrücke, über die seit dem 29. April 1946 auch wieder Straßenbahnen fuhren.
Die als Balkenbrücke errichtete Strombrücke wurde dann am 6. Oktober 1965 eingeweiht.
Im Jahr 2006 mussten zwei Fahrspuren auf der Brücke auf Grund festgestellter Schäden am östlichen Auflager gesperrt werden. Im Rahmen einer umfassenden Instandsetzung von 2022 bis 2023 konnte die Nutzbarkeit wieder voll hergestellt werden, um die Verkehrsachsenfunktion gemeinsam mit der Königin-Editha-Brücke und der Kaiser-Otto-Brücke zu erreichen.[1]
Historische Bilder
- Strombrücke im Jahr 1810
- Strombrücke im Jahr 1840
- Einweihung der "neuen" Strombrücke am 4. November 1862
- Strombrücke 1949
Literatur
- Iris Reuther, in Magdeburg – Architektur und Städtebau, Halle, 2001, ISBN 3-929330-33-4
Weblinks
Videos zum Bau der neuen Strombrücke im ARD-Retro-Angebot in der ARD Mediathek:
- Großbaustelle Strombrücke in Magdeburg (Deutscher Fernsehfunk, 24. August 1964)
- Neue Elbe-Brücke in Magdeburg eingefahren (Deutscher Fernsehfunk, 31. Oktober 1964)
- Erneuerung der Strombrücke in Magdeburg (Deutscher Fernsehfunk, 10. April 1965)
Einzelnachweise
- Martin Rieß: Freie Fahrt auf der Strombrücke Magdeburg - und ein gesperrter Radweg. Magdeburger Volksstimme, archiviert vom am 3. Januar 2024; abgerufen am 2. Januar 2024.
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