Oerlikon Skyranger

Die Oerlikon Skyranger ist ein Flugabwehrsystem der Firma Rheinmetall, das als Turmsystem auf Rad- und Kettenfahrzeugen wie dem GTK Boxer oder dem Schützenpanzer Lynx integriert werden kann.

Oerlikon Skyranger


Skyranger Luftabwehr-System (auf Boxer)

Allgemeine Angaben
Herstellerbezeichnung Skyranger
Entwickler/Hersteller Rheinmetall Defence
Modellvarianten Skyranger 30
Skyranger 35
Waffenkategorie Flugabwehr
Mannschaft mind. 2 Personen
Technische Daten
Rohrlänge 3150 mm
Kaliber Skyranger 30: 30 × 173 mm
Skyranger 35: 35 × 228 mm
Gewicht in
Feuerstellung
nur Turmsystem: 2000–2500 kg
Kadenz Skyranger 30: 1200
Skyranger 35: 1000[1] Schuss/min
Seitenrichtbereich 360°

Entwicklung

Das ursprüngliche Flugabwehrsystem von Rheinmetall besteht aus vier einzelnen Elementen auf vier Fahrzeugen:

  • Skyranger Search Radar Control Node (SRCN). Es hat Such- und Folgesensoren, die eine nahtlose Luft- und Bodenaufklärung ermöglichen und präzise Feuerleitdaten liefern.
  • Skyranger Gun mit einer Rheinmetall KDG-Revolverkanone im Kaliber 35 x 228 mm
  • Skyranger Missile (ein Raketenwerfer beispielsweise für Stinger-Raketen)
  • Skyranger Missile (Cheetah)

Auf der Eurosatory 2018 wurde ein autonomes System auf dem GTK Boxer vorgestellt. Der Oerlikon Skyranger Boxer Mobile Air Defence System war mit einer 35-mm-Revolverkanone („Oerlikon Revolver Gun Mk3“) ausgestattet und konnte AHEAD-Munition verschießen.

Im September 2021 präsentierte Rheinmetall der schweizerischen Beschaffungsbehörde Armasuisse ein Funktionsmuster der neuen Hybridlösung Skyranger 30 HEL. Neben einer 30-mm-Revolverkanone und Lenkflugkörpern verfügt das weiterentwickelte System auch über einen Hochenergielaser. Laserleistungen von 20 bis 50 kW sind in einer ersten Realisierungsphase angedacht.[2][3]

Zuletzt wurde der Skyranger als Skyranger 30 mit einer Revolverkanone „KCE-ABM“ im Kaliber 30 × 173 mm und Skyranger 35 mit der KDG-Revolverkanone im Kaliber 35 × 228 mm angeboten. Beides sind mannlose Turmsysteme, die mit Flugabwehrraketen und Hochenergielasern kombiniert werden können.[4]

Nutzer und geplante Beschaffungen

Das Bundesverteidigungsministerium plant, seitdem der massive Einsatz von Drohnen im Russland-Ukraine-Krieg beobachtet werden kann, den Wiederaufbau der Heeresflugabwehr der Bundeswehr, die im Jahr 2012 außer Dienst gestellt wurde. Dafür will das Ministerium dutzende Skyranger beschaffen.[5]

Die dänische Armee will Skyranger 30-Türme auf dänischen Piranha V Radpanzern montieren.[6] Ungarn hat eine Interessensbekundung zum Kauf von Skyranger 30 auf Basis des Lynx Schützenpanzers abgegeben.[7]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. OERLIKON SKYRANGER® GUN. (pdf) In: ila-berlin.de. Rheinmetall, abgerufen am 13. April 2023 (englisch).
  2. Triple-Bewaffnung im Skyranger 30 HEL. In: Europäische Sicherheit & Technik (esut). 7. Februar 2021, abgerufen am 2. April 2022.
  3. Skyranger 30 HEL: Hybridloesung für die Flugabwehr. In: bundeswehr-journal. 13. Februar 2021, abgerufen am 2. April 2022.
  4. OERLIKON SKYRANGER MOBILE AIR DEFENCE SYSTEM. (pdf) Rheinmetall, abgerufen am 27. Dezember 2022 (englisch).
  5. Mike Szymanski: Bundeswehr: Neue „Skyranger“-Systeme für die Flugabwehr. In: sueddeutsche.de. Archiviert vom Original am 16. März 2023; abgerufen am 17. März 2023.
  6. https://www.armadainternational.com/2023/05/danish-army-selects-skyranger-30-for-planned-mobile-air-defense/
  7. https://dimensions-magazin.de/skyranger-vor-dem-marktdurchbruch/
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