Ranunculin
Ranunculin ist ein glycosidischer Naturstoff, der in Hahnenfußgewächsen vorkommt und eine Vorstufe des hautreizenden Protoanemonins ist.
Strukturformel | |||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | |||||||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Ranunculin | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
(5S)-5-[(β-D-glucopyranosyloxy)methyl]furan-2(5H)-on | ||||||||||||||||||
Summenformel | C11H16O8 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
Farblose Kristalle, rechteckige Plättchen[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 276,24 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt |
141–142 °C[1] | ||||||||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Vorkommen

Ranunculin kommt in vielen Arten der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) vor, einige Beispiele sind in der folgenden Tabelle angegeben:
Gattung | Arten |
---|---|
Hahnenfuß (Ranunculus)[3][4][1] | R. cardiophyllus, R. cymbalaria, R. uncinatus, R. acris, R. inamoenus, R. bulbosus, R. arvensis, R. scleratus |
Windröschen (Anemone)[3][1] | A. multifida, A. patens, A. rubra, A. formosa |
Waldreben (Clematis)[1] | C. occidentalis, C. ligustifolia |
Daneben wurde Ranunculin auch in der Gattungen Nieswurz (Helleborus) und Hornköpfchen (Ceratocephala) nachgewiesen.[1] Der Gehalt an Ranunculin in der Trockenmasse der Pflanzen beträgt zwischen 1,5 % und 19,9 %.[1]
Eigenschaften
Im Gegensatz zu Protoanemonin ist Ranunculin vergleichsweise stabil, sowohl als Feststoff als auch in wässriger Lösung.[4] Es kann enzymatisch (durch β-Glucosidase) zu Protoanemonin abgebaut werden.[4][1] Im Labor gelingt der Abbau durch Destillation mit Natriumacetat.[4]
Einzelnachweise
- Yili Bai, Michael H. Benn, Walter Majak, Ruth McDiarmid: Extraction and HPLC Determination of Ranunculin in Species of the Buttercup Family. In: Journal of Agricultural and Food Chemistry. Band 44, Nr. 8, 1. Januar 1996, S. 2235–2238, doi:10.1021/jf950626m.
- Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- M. H. Benn, Lois Jean Yelland: Ranunculin. In: Canadian Journal of Chemistry. Band 46, Nr. 5, 1. März 1968, S. 729–732, doi:10.1139/v68-122.
- R. Hill, Ruth Van Heyningen: Ranunculin: the precursor of the vesicant substance of the buttercup. In: Biochemical Journal. Band 49, Nr. 3, 1. August 1951, S. 332–335, doi:10.1042/bj0490332, PMID 14858339, PMC 1197509 (freier Volltext).