Thomas Gottstein

Thomas Patrick Gottstein, Dr. oec. (* 1964 in Zürich) ist ein ehemaliger Schweizer Bankmanager. Er war von Oktober 2015 bis Juli 2022 Mitglied der Konzernleitung der Credit Suisse. Von Februar 2020 bis Juli 2022 war er Vorsitzender der Geschäftsleitung (Group CEO) der Credit Suisse Group.

Leben

Thomas Gottsteins Vater Fritz Gottstein war Inhaber der Maschinenfabrik Meteor AG. Aufgewachsen am linken Zürichsee spielte Gottstein erst Junioren-Fussball beim FC Zürich, bevor er seine erfolgreiche Amateur-Golfkarriere startete. So wurde Thomas Gottstein zweimal Schweizer Junioren-Meister, dreimal Amateur-Schweizermeister und gewann die Junioren-Europamannschaft im Golf. Gottstein war Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft an fünf aufeinanderfolgenden Amateur Weltmeisterschaften (Eisenhower Trophy) von 1984–1992. Er war zudem 1988 Mitglied des kontinentaleuropäischen Teams an der St. Andrews Trophy in St. Andrews, Schottland[1] Thomas Gottstein entschied sich allerdings gegen eine Karriere als Profisportler, studierte Betriebs- und Volkswirtschaftslehre an der Universität Zürich und schloss 1989 mit dem Lizenziat ab. 1996 wurde er ebendort in Finanz- und Rechnungswesen promoviert.[2] Von 1990 bis 1999 arbeitete er für die UBS Group in Zürich und sechs Jahre im Investmentbanking in London.

1999 wechselte er zur Credit Suisse ins Investmentbanking in London. Von 2007 bis Ende 2009 war er Co-Leiter des Bereichs Equity Capital Markets für die Region EMEA. Nach 17 Jahren in London, wechselte er per Januar 2010 nach Zürich und wurde Leiter des Investmentbanking Switzerland Coverage. Zwischen 2013 bis 2015 war Thomas Gottstein als Bereichsleiter Premium Clients Switzerland and Global External Asset Management Teil des Global Wealth Management Operating Committee. 2015 wurde er zum CEO der Swiss Universal Bank Division und CEO der Credit Suisse (Schweiz) AG der Bank befördert.[3] Am 7. Februar 2020 wurde bekannt gegeben, dass Gottstein neuer Geschäftsführer der Credit Suisse Group wird. Er trat am 14. Februar 2020 die Nachfolge von Tidjane Thiam an.[4] Thomas Gottstein nutzte in den März-Tagen der ersten Corona-Pandemie 2020 sein eng gewobenes Netzwerk und gleiste zusammen mit dem damaligen Bundesrat Ueli Maurer, der Finma und der Nationalbank das beachtliche, nationale Covid-19-Kreditprogramm auf, an dem 120 Schweizer Banken teilnahmen. Aufgrund eines attestierten hohen Herzinfarktrisikos entschied sich Thomas Gottstein im Juli 2022 zum Rücktritt als Group CEO. Per 1. August 2022 übernahm Ulrich Körner die Leitung der Bank.[5]

Thomas Gottstein ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Michael Bolzli: Thomas Gottstein: Chef der Credit Suisse ist erstklassiger Golfer. Abgerufen am 9. Februar 2020.
  2. Dissertation: Betriebliches Rechnungswesen als Controlling-Instrument im Bankkonzern unter besonderer Ausrichtung auf schweizerische Universalbanken (= Beiträge des Instituts für Rechnungswesen und Controlling der Universität Zürich. Band 4). Schulthess, Zürich 1996, ISBN 3-7255-3454-3
  3. Thomas P. Gottstein. In: Credit Suisse. Archiviert vom Original; abgerufen am 9. Februar 2020.
  4. Ermes Gallarotti, Daniel Imwinkelried: Thomas Gottstein: Wer ist der neue CS-Chef. In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 9. Februar 2020]).
  5. Rote Zahlen im zweiten Quartal — Credit-Suisse-Konzernchef Gottstein tritt zurück. In: srf.ch. 27. Juli 2022, abgerufen am 27. Juli 2022.
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