Villa Adlon

Die Villa Adlon ist eine 1925 im Stil des Neobarock erbaute großbürgerliche Villa im Potsdamer Stadtteil Neu Fahrland am Lehnitzsee (Adresse: Am Lehnitzsee 2) und steht seit 1994 unter Denkmalschutz.[1]

Villa Adlon

Geschichte

Die Villa wurde im Auftrag des Hoteliers Louis Adlon nach einem Entwurf von Hans Rottmayer erbaut.[1] Der Komplex verbindet Elemente des Neobarock mit expressionistischen Raumentwürfen. Er besteht aus einem eingeschossigen zentralen Hauptgebäude, einem Kavaliershaus und einem Bootshaus auf einem 5100 Quadratmeter großen Grundstück.[2]

Nach Adlons Tod 1945 diente die Villa während der Potsdamer Konferenz kurzzeitig als Unterkunft sowjetischer Marineangehöriger. In der DDR wurde sie als Kinderklinik sowie später als Schule für Zivilverteidigung genutzt. Nach 1989 nutzte die Landesakademie für öffentliche Verwaltung des Bundeslandes Brandenburg den Komplex, bis sie 2008 auszog.[3][1] Der Besitz war zwischenzeitlich wieder an die Adlon-Erben übertragen worden. 2011 wurde die Villa verkauft und ist im Besitz der Gästehaus am Lehnitzsee GmbH.[4]

Nach Recherchen des Recherchenetzwerks Correctiv war die Villa am 25. November 2023 Tagungsort für ein hochkarätiges Treffen von Rechtsextremen, bei dem über einen „Masterplan“ zur praktischen Umsetzung der Vertreibung und Deportation von Millionen Menschen aus Deutschland, darunter auch deutsche Staatsbürger, gesprochen wurde.[5][6]

Villa Adlon als Drehort

Für die dritte Staffel von Babylon Berlin wurden auf dem Grundstück der Villa Außenaufnahmen gedreht.

Einzelnachweise

  1. Villa Adlon auf der Website des Ortsteils Neu Fahrland, abgerufen am 8. Januar 2013
  2. Günter Schenke: Gedränge vor der Villa Adlon. In: Potsdamer Neueste Nachrichten vom 13. September 2010, abgerufen am 5. Januar 2013
  3. Mathias Hauding:: Adlon-Villa mit Glamour-Faktor. In: Märkische Oderzeitung. 7. Januar 2013 (moz.de).
  4. Impressum. Abgerufen am 11. Januar 2024 (deutsch).
  5. Correctiv-Recherchen: AfD-Politiker diskutierten mit Rechtsextremen »Masterplan« zur Vertreibung von Millionen Menschen. In: Der Spiegel. 10. Januar 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 10. Januar 2024]).
  6. Geheimplan gegen Deutschland. In: correctiv.org. 10. Januar 2024, abgerufen am 10. Januar 2024 (deutsch).

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