Staal (Adelsgeschlecht)
Staal (auch Stall oder im/vom Staal sowie latinisiert de Stabulo) ist der Name einer erloschenen schweizerischen Familie aus Solothurn, Schweiz.

Geschichte
Die Familie brachte mehrere bedeutende Politiker hervor. Der erste solothurnische Bürger der Familie war Hans vom Staal, der wahrscheinlich aus Wangen im Allgäu stammte und zwischen 1450 und 1456 eingebürgert wurde. 1787 erlosch der Solothurner Zweig der Familie und 1809 ein Zweig in Porrentruy. Die Familie wurde geadelt (Adelsbrief Heinrichs III. von 1577) und gehörte zum Patriziat der Stadt Solothurn.
Auch im Baltikum war die Familie mit mehreren adeligen Linien vertreten. In Kassel und Zwolle findet sich im 18. Jahrhundert darüber hinaus eine bürgerliche Linie.
Wichtige Vertreter der Familie

- Hans vom Staal (1419–1499), Stadtschreiber von Solothurn
- Hans Jakob vom Staal (1463–1520), Ratsmitglied in Solothurn, Sohn des Hans
- Hans vom Staal (II), erwähnt zwischen 1518 und 1535, Sohn des Hans Jakob (1463–1520)
- Hans Jakob vom Staal (1522–1542), Goldschmied, Sohn des Hans (II)
- Hans Jakob vom Staal (der Ältere) (1539–1615), Stadtschreiber von Solothurn, Sohn des Hans Jakob (1522–1542)
- Hans Jakob vom Staal (der Jüngere) (1589–1657), solothurnischer Politiker, Ratsmitglied, 1653 bis 1657 Schultheiss, Sohn des Hans Jakob (1539–1615)
- Hans Jakob vom Staal (der Ältere) (1539–1615), Stadtschreiber von Solothurn, Sohn des Hans Jakob (1522–1542)
- Hans Jakob vom Staal (1522–1542), Goldschmied, Sohn des Hans (II)
- Hans vom Staal (II), erwähnt zwischen 1518 und 1535, Sohn des Hans Jakob (1463–1520)
- Hans Jakob vom Staal (1463–1520), Ratsmitglied in Solothurn, Sohn des Hans
- Maria Scholastika von Staal (Elisabeth) (1608–1659), 1643–1659 Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Wurmsbach, Tochter des Gedeon (1573–1655)
- Marguerite Jeanne Cordier de Launay, Baronin Staal (1693–1750), Verschwörerin gegen den Herzog von Orléans Philipp II. und Schriftstellerin, Ehefrau von Johann Jakob vom Staal (1677–1761), solothurnischer Politiker und Militär
Weitere Familienmitglieder im Baltikum/in Russland:
- Carl Friedrich von Staal (1721–1789), estländischer Gutsherr und Offizier im Dienst Katharina II.
- Georg von Staal (1777–1862), russischer Generalmajor
- Karl Gustav von Staal (1778–1853), russischer General
Wappen
Das Wappen der Familie war seit 1487 (erteilt vom römisch-deutschen König Maximilian I.) in Gold ein Greifenbein, vom oberen Rand wachsend mit Pfauenfedern, nach dem Adelsbrief von 1577 dann ein goldenes Greifenbein in Schwarz. Die verschiedenen Linien der Familie führten jedoch leicht abgewandelte Wappen mit alternativer Tingierung oder Helmzier.
- Wappen der schweizerischen von Staal (1577) in Siebmachers Wappenbuch
- Wappen der Staal (1636)
- Wappen derer von Staal (estländische Linie)
- Wappen derer von Stahlen (livländische Linie)
- Wappen derer von Staal (schwedische Natularisation vom 20. November 1684)
- Wappen derer von Stahl (schwedisches Adelsdiplom vom 21. Mai 1816)
- Wappen der bürgerlichen Staal zu Kassel und Zwolle
Weblinks
- Von Stahlen nr. 1958 auf adelsvapen.com (schwedisch).
- Von Stahl nr. 2246 auf adelsvapen.com (schwedisch).
Literatur
- Maximilian Gritzner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 11. Abt., T. 1, Bd. 2: Der Adel der russischen Ostseeprovinzen, Teil 1: Die Ritterschaft, Bd. 2: Edelleute (Hertell - Zoritsch); Nachträge und Berichtigungen, Nürnberg 1898, S. 440–441 (inkl. Stammtafel) sowie Tfl. 165 u. 166.
- August Wilhelm Hupel: Materialien zu einer liefländischen Adelsgeschichte nach der bey der letzten dasigen Matrikul-Commission angenommenen Ordnung, Riga 1788, S. 528 ff.
- Erich Meyer: Staal, vom (von Staal, vom Stall). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Aron P. Müller: Die Familie vom Staal im Museum Altes Zeughaus Solothurn. Teilprojekt der neuen Dauerausstellung. Masterarbeit, Universität Zürich, 2015 (PDF auf academia.edu).
- Christian Adolf Müller: Der Solothurner Johann Baptist von Staal als Obervogt der Herrschaft Pfirt 1664-1673, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 49 (1950), S. 98–153 (Volltext).
- Gustav Adelbert Seyler: Siebmachers großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 5 (Bürgerliche Geschlechter Deutschlands und der Schweiz), 10. Abt.: Vierzehnhundert und Siebenzig bürgerliche Wappen, Nürnberg 1916, S. 34 und Tfl. 38.
- Johann Siebmacher: Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch,
- Hans Sigrist: Stadtschreiber Hans vom Stall. In: Solothurnische Biographien. Dietschi, Olten 1951. S. 92–119. Im Anhang: Stammtafel vom Stall bis Ende 16. Jahrhundert.
- Artikel Staal, vom in: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Neuenburg, 1931. Bd. 6, S. 485.