Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion

Die Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion (frz. Union économique et monétaire ouest-africaine, abgekürzt UEMOA) ist ein Zusammenschluss von acht hauptsächlich frankophonen (nur Guinea-Bissau ist portugiesischsprachig) westafrikanischen Staaten.

Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion
UEMOA

Logo der Organisation
 

Staaten der UEMOA
Französische Bezeichnung Union économique et monétaire ouest-africaine
Organisationsart Regionale Kooperation, Währungsunion
Sitz der Organe Ouagadougou,
Burkina Faso Burkina Faso
Vorsitz Präsident der Gemeinschaft
Elfenbeinküste Alassane Ouattara
Kommissionspräsident
Niger Abdallah Boureima
Mitgliedstaaten 8:
Amts- und Arbeitssprachen

Französisch

Fläche 3,51 Millionen km²
Gründung 10. Januar 1994
(Vertrag von Dakar)
Währungen

CFA-Franc BCEAO

uemoa.int

Geschichte

Die UEMOA wurde am 10. Januar 1994 in Dakar gegründet und hat ihren Sitz in Ouagadougou. Die Westafrikanische Zentralbank (BCEAO) ist die Währungsbehörde für die Gemeinsame Währung CFA-Franc BCEAO in der Westafrikanischen Währungsunion (UMOA).

Mit der Westafrikanischen Zollunion – Tarif Extérieur Commun (TEC) – ist zum 1. Januar 2015 eine neue Zollunion gegründet worden. Sie ersetzt die nationalen Gesetzgebungen und die Zollunion der westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft UEMOA[1].

Mitglieder

Mitglied Beitritt
Benin Benin1994
Burkina Faso Burkina Faso1994
Elfenbeinküste Elfenbeinküste1994
Mali Mali1994
Niger Niger1994
Senegal Senegal1994
Togo Togo1994
Guinea-Bissau Guinea-Bissau1997

Organisation

Der Sitz der UEMOA in Ouagadougou

Die Zentralbank der UEMOA ist die Westafrikanische Zentralbank (BCEAO) mit Sitz in Dakar (Senegal). Weitere Institutionen sind das 1998 eingesetzte Interparlamentarische Komitee, ein Gerichtshof und eine gemeinsame Wertpapierbörse in Abidjan (Elfenbeinküste). Seit 2000 entstand ferner ein integrierter regionaler Markt, der allerdings unterschiedlich starken Nutzen für die Mitgliedstaaten bietet.

Die wirtschaftliche Integration ist noch recht schwach; der Binnenmarkt hat nur einen Anteil von rund 11 % am gesamten Außenhandel. Etwa 60 % der Ein- und Ausfuhren der UEMOA werden mit Europa abgewickelt, weshalb die Abhängigkeit dementsprechend groß ist. Entsprechend empfindlich reagiert die Wirtschaft auf externe Schocks, vor allem an den Rohstoffmärkten. Auch innerhalb der Union gibt es große Differenzen in den wirtschaftlichen Strukturen und den Einkommensniveaus, besonders zwischen wohlhabenderen Ländern an der Küste und denen in der Sahelzone.

Die Länder der UEMOA sind auch Teil der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS). Eine weitere Währungsunion ist die Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft (CEMAC).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Annette Lohmann: Impuls oder Hindernis für Entwicklung? Das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der Europäischen Union und Westafrika, Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Juli 2015.
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