Windpark Piesberg

Der Windpark Piesberg ist ein Windpark auf dem 188 m ü. NHN hohen Piesberg bei Osnabrück.

Windpark Piesberg
Lage
Windpark Piesberg (Niedersachsen)
Windpark Piesberg (Niedersachsen)
Koordinaten 52° 19′ 4″ N,  1′ 10″ O
Land Deutschland Deutschland
Daten
Typ Windpark
Primärenergie Windenergie
Leistung 6,9 MW
Betreiber Stadtwerke Osnabrück
Betriebsaufnahme 1990
Turbine Diverse
Website
Stand Dezember 2023
f2
Aussichtsturm Piesberg
Höhenvergleich
Warnschild vor Eisabwurf mit Warnlicht

Geschichte

Der Windpark gehört zu den ältesten Windkraftstandorten im deutschen Binnenland. Im Jahr 1990 wurde die erste Windkraftanlage auf der Westseite des Berges (180 m ü. NN) gebaut und am 20. September desselben Jahres[1] durch die damalige Bürgermeisterin Ursula Flick[2] in Betrieb genommen. Bei dem errichteten Anlagentyp handelte es sich um das Modell Enercon E-32 des Auricher Windkraftanlagenherstellers Enercon. Sie hatte eine Gesamthöhe von 48 m, bei einer Turmhöhe von 32 m und einem Rotordurchmesser von ebenfalls 32 m. Mit einer Leistung von 280 kW konnte sie rund 200 Haushalte mit Strom versorgen und gehörte 1990 zu den leistungsstärksten Windkraftanlagen im Binnenland. Diese Windkraftanlage war zugleich die erste im Landkreis Osnabrück.[3]

Außerdem erzeugte sie rund 600.000 kWh Strom pro Jahr und übertraf damit die Erwartungen von 400.000 kWh deutlich.[4][1]

1994 wurden drei weitere Windkraftanlagen auf der Felsrippe gebaut. Bei diesen handelte es sich um das Modell Enercon E-40 des gleichen Herstellers mit 500 kW Nennleistung bei einer Nabenhöhe von 42 m und einem Rotordurchmesser von 40 m. Anders als der Vorgänger besitzt dieser Anlagentyp kein Getriebe mehr.

2002 wurde die Enercon E-32 abgebaut und durch eine vierte E-40 ersetzt. Zusammen speisten die vier Anlagen des Windparks rund 3,6 Mio. kWh Strom pro Jahr in das Netz der Stadtwerke, etwa 0,5 % des gesamten Stromverbrauches der Stadt Osnabrück.[1]

2007 begann mit den Planungen für den Ersatz der alte Anlagen (Repowering), begonnen wurde mit den ersten vorbereitenden Arbeiten im November 2009.[5] Die drei Anlagen des Typs Enercon E-82 gingen im Sommer 2010 in Betrieb und ersetzen die drei ersten Enercon E-40 aus dem Jahr 1994, die im Herbst 2009 demontiert und verschrottet wurden. Mit 2000 kW Nennleistung verfügt jede der drei neuen Anlagen die vierfache Nennleistung ihrer Vorgänger. Zwei der Anlagen verfügen über eine Nabenhöhe von 109 m, die dritte ist bis zur Gondel 98 m hoch. Alle drei haben einen Rotordurchmesser von 82 m.[6][7][8]

Im Juli 2017 wurde die letzte Enercon E-40 für den Gesteinsabbau der Firma CEMEX Kies & Splitt GmbH endgültig demontiert, womit auf dem Piesberg heute nur noch drei Anlagen stehen. Da die Altanlage nicht verschrottet wird, wäre ein Weiterbetrieb an einem anderen Standort möglich.[9]

Aussichtsturm

Nach dem Repowering von 2009 und 2010 wird der nun rot gestrichene Turm einer Enercon E-40 von 1994 als Aussichtsturm weiter genutzt. Der Turm befindet sich neben den beiden Enercon E-82 am Steinbruch.

Höhenvergleich am Turm einer Enercon E-82

Am Turm an einer der drei Enercon E-82 befindet sich der Höhenvergleich von den Anlagen auf den Piesberg zu noch höheren Bauwerken in Deutschland. Am Turm aufgemalt sind die Enercon E-40, die Enercon E-82, die St.Katharinen Kirche in Osnabrück, der Kölner Dom und der Messeturm Frankfurt am Main.

Windkraftanlagen

Die folgende Tabelle zeigt die gebauten Windkraftanlagen und ihre Kennzahlen:

Anzahl Typ Leistung [kW] Rotordurchmesser [m] Baujahr Rückbau
1 Enercon E-32 280 32 1990 2002
4 Enercon E-40 5.40 500 40 1994, 2002 2010, 2017
3 Enercon E-82 2.000 82 2010

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Repowering auf dem Piesberg, S. 5. bauforum24.biz, 6. Februar 2010, abgerufen am 29. Dezember 2023.
  2. Ein „neues Wahrzeichen“ auf dem Piesberg. Meppener Tagesport, 19. Juni 2017, abgerufen am 29. Dezember 2023.
  3. Besonderes Wind-Jubiläum auf dem Piesberg Osnabrück. Stadtwerke Osnabrück AG, abgerufen am 29. Dezember 2023.
  4. Repowering Piesberg im Jahr 2009/2010. Abgerufen am 29. Dezember 2023.
  5. Repowering auf dem Piesberg. bauforum24.biz, 6. Februar 2010, abgerufen am 29. Dezember 2023.
  6. Piesberg als regenerative Energiezentrale Osnabrücks. Stadt Osnabrück, abgerufen am 29. Dezember 2023.
  7. Windpark Piesberg in Osnabrück erneuert. (PDF; 930 kB) 3 x E-82 auf 108 Meter Turm. In: Windblatt 03/2010. Enercon GmbH, 2010, S. 10 f., abgerufen am 29. Dezember 2023.
  8. Am Piesberg: Ökostrom für Osnabrück. Stadtwerke Osnabrück AG, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2013; abgerufen am 29. Dezember 2023.
  9. Rückbau des Windrades auf dem Piesberg. Stadtwerke Osnabrück AG, abgerufen am 29. Dezember 2023.
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