Altsaalfeld

Altsaalfeld ist ein Stadtteil von Saalfeld im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.

Altsaalfeld und Kulmberg
Altsaalfeld
Koordinaten: 50° 39′ N, 11° 22′ O
Einwohner: 2056 (31. Dez. 2012)[1]
Postleitzahl: 07318
Vorwahl: 03671
Blick auf Altsaalfeld vom linken Saaleufer, dem Grünhain
Blick auf Altsaalfeld vom linken Saaleufer, dem Grünhain

Geografie

Altsaalfeld (Blick Richtung Graba) auf dem rechten Ufer der Saale, niedrig gelegen, daher oft der Überflutung ausgesetzt. Liegt an der Straße nach Pößneck, und ist mit Saalfeld durch die Saalbrücke zusammenhängend. Und wird von der dem rechten Nebenarm der Saale, der Lache umschlossen.

Geschichte

Das damalige Dorf Altsaalfeld (1265 Alttensaluelt) ist an einem Nebenarm der Saale hervorgegangen und war ein Fischerdorf. Nur mit dieser Siedlung war die Saaleaue östlich der heutigen Altstadt von Saalfeld und der weiter westlich liegenden Königspfalz bebaut. Doch besagt die örtliche Überlieferung das Altsaalfeld, bevor es im Jahre 1199 zusammen mit Saalfeld, niedergebrannt wurde- größer gewesen sei. Der Ortskern der Altgemeinde lag direkt an der Mündung des Weirabaches in die Saale und war durch den als Straßennamen angelegten Steinweg - der heutigen Pößnecker Straße - und über die Saalebrücke seit jeher eng mit der Stadt verbunden.

Die natürlich Verzweigung der Saale in mehrere Flussarme bot bereits im Mittelalter günstige Voraussetzungen für die Anlage kleiner die Wasserkraft nutzender Gewerbebetriebe. Am frühesten erscheinen 4 Mahlmühlen, die Obermühle (zuletzt Sägewerk), die Mittelmühle, die Altsaalfelder oder Strenzelsmühle (ab 1848 Farbenfabrik) und die Niedermühle. Dazu kommen, teils in die jeweiligen Mühlenanwesen mit integriert, 4 Schneidemühlen, 3 Lohmühlen, 1 Graupenmühle, sowie 2 Pulvermühlen, die beide 1640 zusammen mit der Altsaalfelder Mühle in Flammen aufgingen. Des Weiteren sind 2 Walkmühlen, und 2 Farbehäuser der Saalfelder Tuchmacher zu erwähnen.[2] Zur Aufbereitung des Silberhaltigen Kupfererzes des Roten Berges eingerichtet, dient ab 1524 auf der Lacheinsel eine Schmelzhütte für Kupfer- und Silbererze.[3] (Nach 1548 Saigerhütte, ab 1866 Farbenfabrik) sowie ab 1548 eine zweite Schmelzhütte (1673 bis 1839 Blaufarbenfabrik, zuletzt Tuchfabrik). Von den 3 Lohnmühlen gehörte eine zur Obermühle. Die andere zu Mittelmühle und die Dritte, allerdings nur für das 16 Jahrhundert bezeugte, zur Altsaalfelder Mühle. Von Waldmüller Saalfeld Tuchmacherinnung dagegen hören wir schon seit 1378. Eine solche auf der Lacheninsel gegenüber der Schmelzhütte wurde aber 1548 neben die Altsaalfelder Mühle verlegt, wo sie bis 1831 arbeitete. Die anderen bestanden ebenfalls an der Hüttenlache.[2]

Eingemeindung Altsaalfeld

Am 01. Januar 1889 vergrößerte sich die Stadt Saalfeld um 193,7 Hektar Fläche und um 549 Einwohner, denn an diesem Tag wird die bis dahin selbstständige Dorfgemeinde Altsaalfeld in die Stadt Saalfeld eingemeindet.[3] Ausschlaggebend waren die Industrialisierung und vor allem die Anbindung Saalfelds an die Eisenbahn 1871. Der Bahnhof lag außerhalb der Stadt in dem Gebiet Altsaalfelds. Um ihn herum siedelten sich immer mehr Industriebetriebe an, die in Saalfeld entstanden waren und nun auch den Bahnanschluss nutzen wollten und hier zudem genügend Raum für größere Fabrikbauten fanden. Um diesen Aufbruch aufzufangen, beantragte die Stadt schon 1875 bei der herzoglichen Regierung in Meiningen, Altsaalfeld eingemeinden zu dürfen. Die dortigen Einwohner waren mehrheitlich einverstanden, nachdem ihnen Erhalt und Erweiterung ihrer Schule zugesagt wurden. Aufgrund doch einiger Wiederstände stimmte der Meininger Landtag dem Antrag erst 1887 schließlich zu und die Eingemeindung konnte vollzogen werden. Schon kurz nach dem Zusammenschluss, im Juni 1890, begann die Stadt Saalfeld mit der Errichtung einer neuen Saalebrücke und band Altsaalfeld und Saalfeld - sowie den Bahnhof – damit auch infrastrukturell aneinander. Bereits 1863 waren die Vororte Alter Markt und Alte Freiheit ins Stadtgebiet einbezogen worden. Und Altsaalfeld sollte nicht die letzte Eingemeindung in der Stadtgeschichte bleiben.[4]

Einzelnachweise

  1. Nahverkehrsplan Zweckverband ÖPNV Saale-Orla – Bevölkerungsverteilung im Gebiet des Zweckverbandes. (PDF) In: Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. S. 59, abgerufen am 1. November 2021.
  2. Alexander Blöthner: Sagenhafte Wanderungen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt - Rechtssaalischer Teil: Ein Landeskundliches Lesebuch für Schule und Haus über Altertümer, Denkmäler, Kirchen, Schlösser, Mühlen, Bergwerke, Archäologische Fundstätten, Alteuropäische Flurnamen, Magische Kraftorte, Heidnische Kultverdachtsplätze, Sagen, Legenden und alte Geschichten aus Könitz, Kamsdorf, Kaulsdorf, Saalfeld-Ost, Unterwellenborn sowie den Dörfern der Vorderen und Hinteren Heide. BoD – Books on Demand, 2022, ISBN 978-3-7557-7108-1 (google.de [abgerufen am 19. Januar 2024]).
  3. Flächennutzungsplan der Stadt Saalfeld/Saale. Stadt Saalfeld/Saale, Dezernat für Stadtentwicklung, Mai 2011, abgerufen am 19. Januar 2024.
  4. Dr. Dirk Henning: Am Anfang war Altsaalfeld … Eingemeindungen schon vor 130 Jahren ein Thema. In: Stadt Saalfeld/Saale. Stadtverwaltung Saalfeld/Saale, abgerufen am 19. Januar 2024.
Commons: Altsaalfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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