Bundesstraße 30

Die Bundesstraße 30 (Abkürzung: B 30) ist eine stark befahrene Bundesstraße in Nord-Süd-Richtung in Oberschwaben (südliches Baden-Württemberg). Sie verbindet mit einer Länge von ca. 102 km den Großraum Ulm mit dem Bodensee und führt an den Städten Laupheim, Biberach an der Riß, Bad Waldsee, Weingarten und Ravensburg vorbei bis nach Friedrichshafen.

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Bundesstraße 30 in Deutschland
Oberschwabenschnellweg
Bundesstraße 30
Karte
Verlauf der B 30
Verlauf der B 30
Basisdaten
Betreiber: Deutschland Bundesrepublik Deutschland
Straßenbeginn: Neu-Ulm
(48° 22′ 13″ N,  59′ 47″ O)
Straßenende: Friedrichshafen
(47° 39′ 34″ N,  29′ 52″ O)
Gesamtlänge: 102 km

Bundesland:

Ausbauzustand: überwiegend vierstreifig
autobahnähnlich[1]
Bundesstraße 30 in Meckenbeuren
Straßenverlauf
Freistaat Bayern
Landkreis Neu-Ulm
Kraftfahrstraße
Dreieck Neu-Ulm B28
Iller (Brücke 110 m)
Land Baden-Württemberg
Stadtkreis Ulm
Symbol: Tourist Kloster Wiblingen
Ulm-Wiblingen/Donautal
Symbol: LinksRechtsSymbol: LinksRechts Parkplatz
Ulm-Donaustetten/Illerkirchberg
Symbol: LinksRechtsSymbol: LinksRechts Parkplatz
Alb-Donau-Kreis
Dreieck Dellmensingen B311
(100 m)  Schmiehentalbrücke
Landkreis Biberach
Laupheim-Nord/Achstetten
Rot
Symbol: Links Parkplatz (mit WC)
Symbol: Rechts Parkplatz
Laupheim-Mitte/Rißtissen
Symbol: Tourist Schloss Großlaupheim
Laupheim-Süd/Baustetten
Symbol: LinksRechtsSymbol: LinksRechts Parkplatz
(100 m)  Dürnachtalbrücke
Symbol: Tourist Öchsle Museumsbahn
Symbol: Tourist Schloss Warthausen
Biberach-Nord/Äpfingen (Schwendi/Schemmerhofen)
Symbol: Rechts Parkplatz
Symbol: Rechts Parkplatz (mit WC), (K) Symbol: Links Parkplatz (mit Kiosk) Mettenberg
Symbol: Tourist Historische Innenstadt Biberach an der Riß
Ausbau der Strecke geplant:[Box 1]
(230 m)  Hochstraße
Kreuz Biberach-Süd/Jordanbad B312 B465
Hochdorf/Ingoldingen L 284
Nach dem Ausbau wegfallend:
(230 m)  Hochstraße
Biberach-Süd/Jordanbad B312 B465
Riß
Symbol: Tourist UNESCO-Welterbe am Federsee
Appendorf/Ingoldingen
Kein Ausbau der Strecke geplant:[Box 2]
Riß (Talbrücke 250 m)
Hochdorf
Hochdorf-Unteressendorf
Ende der Kraftfahrstraße
Eberhardzell-Oberessendorf B465
als Hirschstraße
als Römerstraße
(K) Kiosk Oberessendorf
Eberhardzell-Hebershaus
Eberhardzell-Schneiderbenes
Eberhardzell-Ramstal
Landkreis Ravensburg
Symbol: LinksRechtsSymbol: LinksRechts Parkplatz
Bad Waldsee-Englerts
Bad Waldsee-Schellenberg
Bad Waldsee-Mattenhaus
Ortsumgehung Bad Waldsee
Bad Waldsee-Nord
Symbol: Links Parkplatz
Symbol: Tourist Waldsee-Therme
Bad Waldsee-Ost L 300
Symbol: LinksRechtsSymbol: LinksRechts Parkplatz
(220 m)  Urbachviadukt
Bad Waldsee-Südost L 316
Ausbau der Strecke geplant:[Box 3]
Bad Waldsee-Süd
Gaisbeuren/Aulendorf
Enzisreute/Bergatreute
Nach dem Ausbau wegfallend:
Symbol: Rechts Parkplatz
Bad Waldsee-Süd
Bad Waldsee-Gaisbeuren
als Bundesstraße
Tankstelle
Symbol: LinksRechtsSymbol: LinksRechts Parkplatz
Bad Waldsee-Enzisreute
als Egelseestraße
Tankstelle
Symbol: LinksRechtsSymbol: LinksRechts Parkplatz
Symbol: Tourist Altdorfer Wald
Beginn der Kraftfahrstraße
(100 m)  Bampfentalbrücke
Baindt/Baienfurt
Weingarten B32
Schussen
Ravensburg-Nord B32
Tunnel Wernerhof (920 m / 220 m)
Schussen
Ravensburg-Süd B33
Oberzell
Ende der Kraftfahrstraße
Ravensburg-Eschach B467
Ausbau der Strecke als Ostumfahrung in Planung:[Box 4]
Senglingen
Ravensburger Spieleland/Liebenau
Tettnang-Nord L 329
Tettnang-Süd
Siglishofen
Kehlen
Hirschlatt K 7726n
Friedrichshafen-Messe
Allmannsweiler/Rheinstraße
Kreuz Friedrichshafen B31 E54
Bodenseekreis
Nach dem Ausbau wegfallend:
Meckenbeuren
Tankstelle
Meckenbeuren-Buch
Meckenbeuren-Reute
Schussen
Meckenbeuren-Lochbrücke
Tankstelle
Symbol: Tourist Bodensee
Friedrichshafen B31 E54
Hafen Friedrichshafen
  • In Bau
  • In Planung
  • Verkehrsbeeinflussungsanlage
  • Anmerkungen:
    1. Vordringlicher bedarf
    2. Kein Bedarf
    3. Vordringlicher bedarf
    4. Vordringlicher Bedarf

    Vom Autobahndreieck Neu-Ulm bis Hochdorf und zwischen Baindt und Ravensburg verläuft die Bundesstraße 30 auf einer neuen Strecke. Die alte Bundesstraße wurde zu Landes- und Kreisstraßen herabgestuft.

    Verlauf

    Vierspurige B 30 bei Achstetten
    B 30 Ortsdurchfahrt Gaisbeuren
    B 30 Ortsdurchfahrt Gaisbeuren (nah an den Wohnhäusern)
    B 30 Ortsdurchfahrt Enzisreute
    B 30 neu Ausfahrt Ravensburg-Nord
    B 30 neu nördlich der AS Oberzell
    B 30 Bahnübergang in Friedrichshafen

    Die Bundesstraße 30 beginnt im Südosten von Neu-Ulm am Autobahndreieck Neu-Ulm. Die ersten 40 km von Neu-Ulm bis Biberach sind autobahnähnlich ausgebaut. Ursprünglich war geplant, die Schnellstraße bis Günzburg weiterzubauen. Das Autobahnkreuz Wiblingen wurde hierzu bereits als Autobahndreieck Neu-Ulm teilweise fertiggestellt. Auch entstand im Zuge des Baus der A 7 im Landkreis Neu-Ulm zwischen Reutti und Holzheim das Brückenbauwerk für das geplante Autobahnkreuz Nersingen, das jedoch nicht realisiert wurde.[2] Ab Biberach-Jordanbad steht bis zum Beginn der Ausbaustrecke nördlich von Baindt sowie nach dem Ausbauende bei Karrer (AS Oberzell bei Ravensburg) bis Friedrichshafen ein Fahrstreifen pro Fahrtrichtung zur Verfügung. Der Streckenabschnitt zwischen Biberach-Jordanbad und Oberessendorf wurde bis 2013 auf fünf Abschnitten um einen dritten Fahrstreifen erweitert (2+1 Ausbau). Die Anlage eines dritten Fahrstreifens zwischen Unteressendorf und Hochdorf ist geplant.[3][4][5]

    Bedeutung

    Die B 30 ist, bedingt durch die geografische Lage, eine Hauptlinie für den Durchgangsverkehr im südöstlichen Landesteil von Baden-Württemberg.[6] Sie gehört zu den am stärksten befahrenen Bundesstraßen in Deutschland.[7] Mit Stand 2010 werden durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastungen von bis zu 45.600 Kraftfahrzeugen erreicht, darunter 5.016 Fahrzeuge des Schwerverkehrs (Anteil: ca. 11 %). Das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen über die oberzentrale Achse Ulm/Neu-Ulm-Friedrichshafen/Ravensburg/Weingarten beträgt rund 22.300 Kraftfahrzeuge pro Tag bei 2.120 Fahrzeugen des Schwerverkehrs.[8][9]

    Die B 30 ist die Nord-Süd-Hauptverbindung zum Flughafen Friedrichshafen sowie zur Messe Friedrichshafen, dem zurzeit zweitgrößten Messestandort in Baden-Württemberg. Sie ist die Nord-Süd-Hauptanbindung zum Güterverkehrszentrum Ulm, einem bedeutenden Güterumschlagzentrum in Baden-Württemberg. Das Industriegebiet Ulm-Donautal, eines der größten Industriegebiete in Baden-Württemberg, liegt ebenfalls an der B 30. Die Bundesstraße ist zudem der Nord-Süd-Hauptzubringer zu den touristischen Zentren am mittleren Bodensee sowie in Oberschwaben und die Hauptverbindung des Oberzentrums Friedrichshafen/Ravensburg/Weingarten mit dem Doppelzentrum Ulm/Neu-Ulm. Dabei erschließt sie zusätzlich die Mittelzentren Laupheim, Biberach an der Riß und Bad Waldsee. Darüber hinaus verlaufen über die B 30 mehrere oberzentrale Doppelrelationen. Der Einzugsbereich der rund 102 km langen Bundesstraße umfasst mit Stand 2015 rund 1.076.000 Einwohner.[10]

    Die Bundesstraße 30 nimmt den Verkehr der aufgegebenen A 89 (Ulm-Friedrichshafen) auf. Zudem nimmt sie einen Teil des Verkehrs der ebenfalls aufgegebenen A 85 (Ravensburg-Stuttgart) auf und bildet zusammen mit der A 8 die Hauptachse zwischen den Landkreisen Ravensburg und Biberach mit der Metropolregion Stuttgart.[10]

    Seit der Einführung der Lkw-Maut im Jahr 2005 diente die B 30 als eine der am stärksten betroffenen Mautausweichstrecken in Baden-Württemberg.[11] Seit dem 1. Juli 2015 ist der Streckenabschnitt von Ulm bis Biberach an der Riß und Enzisreute bis Ravensburg-Süd für Lkw mautpflichtig. Die Untersuchungen des Bundes zum Mautausweichverkehr weisen dennoch weiterhin die Funktion als Ausweichstrecke nach.[12] Die B 30 dient auch als Ausweichstrecke bei Staus auf der A 7 und A 96.

    Kritik

    Große Teile der B 30 stammen noch aus den 1950er und 1970er Jahren. Nach den Richtlinien für die integrierte Netzgestaltung (RIN) ist die Bundesstraße 30 aufgrund der zahlreichen Ortsdurchfahrten je nach Abschnitt als „besonders problematisch“ oder „nicht vertretbar“ zu bewerten.[13][14][15]

    Unfälle

    Die B 30 ist als Bundesstraße mit einer Häufung von schwerwiegenden Unfällen bekannt. Von 2006 bis 2015 ereigneten sich 2.135 von der Polizei und Feuerwehr erfasst und berichtete Unfälle mit 1.489 verunglückten und 47 getöteten Personen. Obwohl sich in diesem Zeitraum auf der B 30 weniger Unfälle mit Personenschaden als im Bundes- und Landesdurchschnitt ereigneten, war die Anzahl der Unfälle mit schwerem Personenschaden überdurchschnittlich. Insgesamt kam es zwischen Ulm und Friedrichshafen zu rund 65 % mehr tödlichen Unfällen als auf anderen Bundesstraßen in Deutschland. Auf den nicht ausgebauten Abschnitten ereigneten sich 111 % und zwischen Baindt und Biberach/Riß 188 % mehr tödliche Unfälle als im Bundesdurchschnitt.[16]

    Geschichte

    Römerstraße

    Bereits die Römer bauten eine Straße, die über Lindau, Ravensburg, Weingarten, Baienfurt und Bad Waldsee zum Donaukastell Rißtissen führte. Die Straße führte durch Moor- und Sumpfgebiete und war zwischen sechs und zehn Meter breit. Sie war die einzige befestigte Straße in weitem Umkreis. Nach dem Rückzug der Römer verfiel die Straße und wurde in späteren Jahren durch neue Trassen überbaut.[17]

    Staats- und Poststraße

    Aufgrund der historischen Verkehrsbeziehungen war die spätere württembergische Staatsstraße 49 bereits im 18. Jahrhundert eine stark befahrene Straße. Sie war zugleich Staats- und Poststraße, auf der neben der Obrigkeit auch Eilwagen verkehrten und war die Nord-Süd-Verbindung in die Schweiz und nach Italien. Schon früh wurden größere Ausbesserungen notwendig. Die erste geht auf 1893–1908 zurück und betraf die Markungen Gaisbeuren, Oberessendorf, Mattenhaus, Schellenberg, Steinach und Waldsee. 1926 wurde sie in den Vorentwurf für das geplante deutsche Kraftwagenstraßennetz in die erste Kategorie aufgenommen. Es wurde durchweg viel investiert.[18]

    Fernverkehrs- und Reichstraße

    Später wurde die Staatsstraße 49 bei der 1932 eingeführten Nummerierung des Straßensystems als Fernverkehrsstraße 30 (FVS 30) bezeichnet und 1934 in Reichsstraße 30 (R 30) umbenannt sowie von der Reichsstraßenverwaltung übernommen.[19]

    Planung der ersten Umgehungsstraßen

    Schon 1936 wurde eine Umgehungsstraße für Ravensburg geplant, wegen des Zweiten Weltkrieges jedoch nicht gebaut. Die Planungen der Ortsumgehung Bad Waldsee und Unteressendorf gehen bereits auf 1930 zurück.[20]

    Planungen nach dem Zweiten Weltkrieg

    Anfang 1950 wurden nach dem Krieg die Planungen wieder aufgenommen und die nun als Bundesstraße 30 geführte Straße in den „Zehnjahresplan“ aufgenommen. 1956 wurde als erster Abschnitt die B 30 von Gaisbeuren bis Baindt auf 7 km Länge auf eine Fahrbahnbreite von 7,5 Metern ausgebaut. 1957 wurde die Bundesstraße 30 in das „Blaue Netz“ im Ausbauplan der Bundesfernstraßen aufgenommen. Als einer der ersten Anträge wurde 1958 von der Gemeinde Gaisbeuren im Rahmen der Flurbereinigung die Feststellung einer Trasse für eine Umgehung für die Orte Gaisbeuren und Enzisreute beantragt, welcher allerdings von den Behörden abgelehnt wurde. 1961 wurde die zweistreifige Ortsumgehung von Bad Waldsee fertiggestellt. Von 1965 bis 1967 folgte der zweistreifige Neubau zwischen Unteressendorf und Biberach als Ortsumgehungen der Orte Hochdorf, Schweinhausen, Appendorf, Rißegg-Halde und Ummendorf. Ebenfalls 1967 wurde der Neubau der B 30 von Achstetten über Laupheim bis Äpfingen-Nord fertiggestellt. Von Achstetten bis Laupheim wurde die B 30 bereits auf 2,4 km Länge autobahnähnlich fertiggestellt, von Laupheim bis Äpfingen-Nord zweistreifig. 1969 wurde der zweistreifige Neubau von Ulm-Wiblingen (Kastbrücke) bis Achstetten abgeschlossen.[21]

    Planung autobahnähnliche Straßenverbindung Günzburg bis Friedrichshafen

    Ab 1969 erfolgte eine Linienbestimmung einer neuen autobahnähnlichen Straßenverbindung von Bubesheim bei Günzburg über Ulm, Biberach/Riß und Ravensburg nach Friedrichshafen durch den Bundesverkehrsminister Georg Leber. In diesem Zuge sollten die Bundesstraßen 10 und 30 autobahnähnlich neu und ausgebaut werden.[22]

    Erster Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen

    Im Bedarfsplan des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 30. Juni 1971[23] war die Planung von 1969 als langfristiges Ziel enthalten. Allerdings mit unterschiedlicher Dringlichkeit.

    Bis 1990 sah die Planung (Dringlichkeitsstufe I) einen autobahnähnlichen Neu- und Ausbau der B 30 von der A 24 (heute A 7) südlich von Nersingen über Ulm bis Ummendorf sowie von nördlich Baindt bis Friedrichshafen vor. Von Unteressendorf (gemeint ist das Ausbauende an der südlichen Anschlussstelle Hochdorf) bis nördlich Baindt war zunächst der Bau einer ersten zweistreifigen Richtungsfahrbahn vorgesehen. Dabei sollten für alle Orte, die bisher im Zuge der B 30 keine Ortsumgehung erhalten haben, eine Ortsumgehung entstehen. Außerdem war eine Verlegung bei Unteressendorf geplant.

    In einem zweiten Schritt ab 1990 (Dringlichkeitsstufe II) war ein autobahnähnlicher Neubau der B 10 von der A 21 (heute A 8) bei Bubesheim bei Günzburg bis zur B 30 neu an der A 24 (heute A 7) südlich von Nersingen vorgesehen.

    In einem dritten Schritt (Dringlichkeitsstufe III) sollte an die im ersten Schritt neu gebauten B 30 von Ummendorf bis nördlich Baindt eine zweite Fahrbahn angebaut werden, so dass von der A 21 (heute A 8) bei Günzburg bis Friedrichshafen eine durchgängige autobahnähnliche Verbindung entsteht.

    Aus B 30 wird A 89

    Mit der Umsetzung der Neunummerierung des deutschen Bundesautobahnnetzes erhielt die neue autobahnähnlich geplante Straßenverbindung von Günzburg über Ulm und Ravensburg nach Friedrichshafen am 1. Januar 1975 die Bezeichnung „Bundesautobahn 89“.[24]

    1976 wurde mit dem Bau der Bundesautobahn 89 bei Ulm begonnen. 1978 wurde der erste 2,7 km lange als A 89 erbaute Streckenabschnitt zwischen Äpfingen-Nord und Biberach-Nord für den Verkehr freigegeben. 1979 war die A 89 von Ulm bis Achstetten und Biberach-Nord bis Biberach-Jordanbad in Bau.[25]

    Zweiter Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen

    Mit dem „Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985“ vom 5. August 1976 wurde die Realisierung einzelner Teilabschnitte verschoben.

    Neu war die Abstufung des Baus der ersten Richtungsfahrbahn von Unteressendorf (gemeint ist das Ausbauende an der südlichen Anschlussstelle Hochdorf) bis Enzisreute in der Dringlichkeit um eine Stufe. Der Bau sollte erst nach dem Aus-/Neubau von Ulm bis Biberach/Riß und Enzisreute bis Friedrichshafen erfolgen.[26][26][27]

    Dritter Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen - Aufgabe der A 89

    Mit dem Bundesverkehrswegeplan 1980 kam das Aus für die A 89.[28] Der Bundesverkehrswegeplan 1980 sah die Fortführung der Bundesautobahn 89 als Bundesstraße 30 vor.

    Basierend auf dem Bundesverkehrswegeplan 1980 trat am 25. August 1980 das „Zweite Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985“ in Kraft.[28] Das Aus der Bundesautobahn 89 wurde endgültig besiegelt: Die Planung wurde als Aus- und abschnittsweiser Neubau der B 30 fortgeführt. Allerdings nur noch von der A 7 südlich von Nersingen über Ulm und Ravensburg nach Friedrichshafen.

    Neu ist ebenfalls die Streichung von allen Ortsumgehungen von Biberach/Riß bis nördlich Baindt. Dort sollte stattdessen autobahnähnlich durch die Orte Schneiderbenes, Hebershaus, Englerts, Mattenhaus, Gaisbeuren und Enzisreute ausgebaut werden. Allerdings war für diese Pläne nur ein geringer Bedarf ausgewiesen, so dass keine Planung erfolgte. Von Eschach bis Friedrichshafen war statt eines autobahnähnlichen Neubaus nun nur noch eine zweistreifige Ortsumgehung vorgesehen.

    Freigabe der letzten als A 89 erbauten Abschnitte

    1980 erfolgte die Verkehrsfreigabe des 11,5 km langen autobahnähnlichen Abschnitts Wiblingen bis Achstetten. Ebenfalls 1980 wurde der Abschnitt Wiblingen bis zum Autobahndreieck Neu-Ulm fertiggestellt, war allerdings erst 1981 mit der Fertigstellung des Autobahndreiecks Neu-Ulm befahrbar. Ebenfalls 1981 wurde der 7,9 km lange autobahnähnliche Neubau der Bundesstraße 30 zwischen Biberach-Nord und Biberach-Jordanbad abgeschlossen und mit dem Bau der Ortsumgehung Ravensburg begonnen.[25]

    Nach der Aufgabe der Planung als Bundesautobahn 89 gingen die Planungen nur noch schleppend voran.

    Vierter Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen

    Auf Grundlage des Bundesverkehrswegeplans 1985 trat am 21. April 1986 das „Dritte Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen“ in Kraft.[29]

    Vorgesehen war weiterhin ein Aus- und abschnittsweiser Neubau der B 30, allerdings jetzt nur noch von Neu-Ulm bis Friedrichshafen. Der Streckenabschnitt von der A 7 südlich von Nersingen bis zum Autobahndreieck Neu-Ulm wurde ersatzlos gestrichen. Außerdem wurde für den Neubau von Eschach bis Friedrichshafen die Vordringlichkeit entzogen.

    Weiterhin ist ein autobahnähnlicher Ausbau durch die Orte Schneiderbenes, Hebershaus, Englerts, Mattenhaus, Gaisbeuren und Enzisreute vorgesehen. Allerdings ist für diese Pläne wiederum nur ein geringer Bedarf ausgewiesen, so dass keine Planung erfolgte.

    Die Planungen von Laupheim bis Baltringen (zweibahniger Ausbau) und Baindt bis Eschach (Ortsumgehung Ravensburg) wurden hingegen fortgeführt.

    Fertigstellung von Ulm bis Biberach

    1990 wurde die etwa zehn Kilometer lange zweite Fahrbahn zwischen Biberach-Nord und Achstetten fertiggestellt. Von nun an war die B 30 vom Autobahndreieck Neu-Ulm bis Biberach/Jordanbad durchgängig autobahnähnlich befahrbar.[30]

    Fünfter Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen

    Auf Grundlage des Bundesverkehrswegeplans 1992 trat am 15. November 1993 das „Vierte Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes“ in Kraft.[31] Vorgesehen ist weiterhin ein Aus- und abschnittsweiser Neubau der B 30.

    Neu ist die Aufstufung des autobahnähnlichen Ausbaus der Ortsumgehung Bad Waldsee in den Vordringlichen Bedarf. Die Planungen konzentrierten sich nun auf den autobahnähnlichen Ausbau der Ortsumgehung Bad Waldsee und die Ortsumgehung Ravensburg.

    Sechster Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen

    Auf Grundlage des Bundesverkehrswegeplans 2003 trat am 4. Oktober 2004 das „Fünfte Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes“ in Kraft.[32] Vorgesehen war weiterhin ein Aus- und abschnittsweiser Neubau der B 30.

    Neu war die Aufwertung der Neu- und Ausbauprojekte im Zuge der B 30 teilweise im Umfang wie auch in der Dringlichkeit sowie die Durchführung wesentlicher Verbesserungen.

    Der autobahnähnliche Ausbau durch die Orte Hebershaus, Schneiderbenes, Englerts, Mattenhaus, Gaisbeuren und Enzisreute wird aufgegeben. Stattdessen sind wieder neue Trassen um die Orte vorgesehen. Der Weiterbau der B 30 vom Autobahndreieck Neu-Ulm bis nördlich von Neu-Ulm wird als „B 10 Südosttangente Neu-Ulm“ neu aufgenommen. Neu ist auch die Aufwertung von Ravensburg-Eschach bis Friedrichshafen sowohl im Projektzuschnitt (zweibahnig, vierstreifig statt einbahnig, zweistreifig) als auch in der Dringlichkeit („Vordringlicher Bedarf“ statt „Weiterer Bedarf“). Für den zweibahnigen Ausbau der Ortsumgehung Bad Waldsee wird hingegen das Planungsrecht entzogen und in den „Weiteren Bedarf“ abgestuft.

    Auf Wunsch des Kreistages Biberach wurden alle Abschnitte im Zuge der B 30 im Landkreis Biberach lediglich in den „Weiteren Bedarf“ aufgenommen und der B 312 von Biberach bis Berkheim mit den Ortsumgehungen Ringschnait, Ochsenhausen und Edenbachen der Vorzug gegeben. Der Referentenentwurf des Bundes sah dagegen den „Vordringlichen Bedarf“ für die B 30 vor.[33]

    Auch im Landkreis Ravensburg wurde der Vordringliche Bedarf abgelehnt. Auf Wunsch der Kommunen im Landkreis Ravensburg wurde lediglich die Vollendung der Ortsumgehung Ravensburg mit der „B 30-Süd“ von Ravensburg-Süd bis Eschach in den „Vordringlichen Bedarf“ aufgenommen. Der Neubau der B 30 von Oberessendorf bis Bad Waldsee-Nord, der Ausbau der Ortsumgehung Bad Waldsee sowie die Ortsumgehungen Gaisbeuren und Enzisreute wurden aus solidarischen Gründen zu Gunsten der Projekte „Lückenschluss A 96 Leutkirch-Wangen“, „B 12 Ortsumgehung Isny“, „B 32 Ortsumgehung Geiselharz“ zurückgestellt und lediglich in den „Weiteren Bedarf“ aufgenommen.[34]

    Die Planungen konzentrierten sich nun auf die Vollendung der Ortsumgehung Ravensburg sowie den Weiterbau von Ravensburg-Eschach bis Friedrichshafen.

    Baubeginn „B 30-Süd“

    Am 3. Juli 2013 erfolgte der Baubeginn an der „B 30-Süd“. Dieser letzte Bauabschnitt VI der Ortsumgehung Ravensburg (B 30 Baindt (Egelsee) – Ravensburg-Eschach) wurde am 2. Dezember 2019 dem Verkehr übergeben.[35][36]

    Siebter Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen

    Auf Grundlage des Bundesverkehrswegeplans 2030 trat am 31. Dezember 2016 das „Sechste Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes“ in Kraft. Vorgesehen war weiterhin ein Aus- und abschnittsweiser Neubau der B 30. Jedoch nur noch von Biberach an der Riß bis Hochdorf, Bad Waldsee bis nördlich Baindt und Ravensburg bis Friedrichshafen.

    Die Planungen konzentrierten sich nun auf die Vollendung der Ortsumgehung Ravensburg, den Weiterbau von Ravensburg-Eschach bis Friedrichshafen, den Ausbau von Biberach an der Riß bis Hochdorf sowie die Ortsumgehungen Gaisbeuren und Enzisreute, wobei letztere als gemeinsames Projekt „Enzisreute-Gaisbeuren“ die Ausbaulücke nördlich von Baindt bis nach Bad Waldsee schließen sollen.

    Besonderheiten

    Die Bundesstraße 30 ersetzt die aufgegebene A 89 und setzt sich auf den autobahnähnlichen Abschnitten aus dieser zusammen. Ein direkter Beweis hierfür ist noch heute zwischen Wiblingen und dem Autobahndreieck Neu-Ulm vorhanden, wo die B 30 als Autobahn beschildert ist und an einem Autobahndreieck endet.

    Dass die Bundesstraße 30 ursprünglich als A 89 geplant war, zeigte sich bis 2012 im Süden von Biberach. Da hier eine Fahrbahn fehlt, war der Knotenpunkt Biberach-Jordanbad so angepasst, dass die Auffahrt in Richtung Ravensburg mit einer im 90-Grad-Winkel abknickenden Linkskurve ausgeführt war. Das Stück nach der Kurve und vor der Einmündung in die Bundesstraße entsprach genau der Breite einer Richtungsfahrbahn von Autobahnen. Mit dem dreistreifigen Ausbau des Abschnitts vom Biberach/Jordanbad bis zur nördlichen Rißbrücke bei Appendorf wurde die Auffahrt in den Jahren 2012/2013 umgebaut.[37]

    Ausbaupläne

    Die Straßenbauverwaltung strebte seit 1969 als langfristiges Ziel den autobahnähnlichen Ausbau der Bundesstraße 30 von Ulm bis Friedrichshafen an. Von 1967 bis heute wurden 59,2 von 102 km autobahnähnlich ausgebaut.

    In wie ferner Zukunft der Komplettausbau noch liegt, zeigt, dass zurzeit nur die Abschnitte Biberach an der Riß–Hochdorf, Bad Waldsee-nördlich Baindt – mit den Ortsumfahrungen Gaisbeuren und Enzisreute sowie Ravensburg-Süd–Friedrichshafen sich im „Vordringlichen Bedarf“ des aktuell gültigen Bedarfsplans 2016 für die Bundesfernstraßen befinden, während der Abschnitt Hochdorf–Bad Waldsee aufgegeben wurde.

    Ausbau: Biberach-Jordanbad–Hochdorf

    Der Ausbau der B 30 von Biberach-Jordanbad bis Hochdorf wird im Bedarfsplan 2016 im Vordringlichen Bedarf periodisiert. Mangels Kapazitäten ist ein Planungsbeginn jedoch zurzeit nicht absehbar.[38]

    Ausbau: Bad Waldsee-Nord–Bad Waldsee (Urbachviadukt)

    Der Bau der zweiten Fahrbahn der Ortsumgehung von Bad Waldsee ist im aktuellen Bedarfsplan 2016 für die Bundesfernstraßen nicht mehr enthalten. Zurzeit plant das Land Baden-Württemberg lediglich noch neue Anschlussstellen der L 300 und L 316 mit der B 30 bei Bad Waldsee. Gegen diese Planung wurden von einem Naturschutzverband Einwände erhoben.[39]

    Aus- und Neubau: Bad Waldsee–Baindt

    Auf dem Abschnitt Bad WaldseeBaindt befinden sich seit 2001 die letzten echten Ortsdurchfahrten der Bundesstraße 30 zwischen Ulm und Ravensburg. Trotz einer seit Jahrzehnten weit überdurchschnittlichen Verkehrsbelastung befand sich der Ausbau mit Neubau um die Orte Gaisbeuren und Enzisreute lange Zeit im „Weiteren Bedarf“. Im aktuellen Bedarfsplan 2016 für die Bundesfernstraßen befindet sich das Projekt „B 030 Enzisreute-Gaisbeuren“ erstmals im „Vordringlichen Bedarf“ – der höchsten Dringlichkeit.

    Ziele des Projekts „B030 Enzisreute - Gaisbeuren“ sind die Entlastung der Ortsdurchfahrten, Schaffung einer leistungsfähigen überregionalen Verbindung, Minderung von Unfallrisiken und Umweltbelastungen.[40]

    Bereits 1958 wurde von der ehemaligen Gemeinde Gaisbeuren ein Antrag für die Umgehungen der Orte Gaisbeuren und Enzisreute gestellt. Die Planung wurde über Jahrzehnte nicht aufgenommen. Die Stadt Bad Waldsee beabsichtigte 2013 für die Ortsumgehungen Gaisbeuren und Enzisreute erstmals Freihaltetrassen im Flächennutzungsplan einzutragen.[41] Dies sollte dazu beitragen, dass die Ortsumgehungen im Bundesverkehrswegeplan 2030 in den „Vordringlichen Bedarf“ aufgestuft werden.

    Die baden-württembergische Landesregierung stufte die Projekte Ortsumgehung Gaisbeuren und Ortsumgehung Enzisreute im Jahr 2013 jedoch als nachrangig ein und meldete beide Projekte im November 2013 als Einzelprojekte beim Bund an. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur reagierte darauf im September 2014, in dem es alle als Achsen angemeldete Projekte für die Projektbewertung zum Bundesverkehrswegeplan 2030 in Einzelprojekte teilte und später wieder zusammenfügte.[42] Schließlich fasste der Bund beide Projekte im Bundesverkehrswegeplan 2030 zu dem Projekt „B  030 Enzisreute-Gaisbeuren“ zusammen. Dies bestätigte der Deutsche Bundestag mit dem Bedarfsplan 2016 für die Bundesfernstraßen. Die Teilprojekte „Ortsumfahrung Gaisbeuren“ und „Ortsumfahrung Enzisreute“ sind im aktuellen Bedarfsplan 2016 für die Bundesfernstraßen ebenfalls aufgeführt.

    In der am 20. März 2018 vorgestellten landesweiten Priorisierung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg, ist das Vorhaben in der zweistufigen Umsetzungskonzeption in der 2. Stufe und ersten Gruppe des Maßnahmentyps „Ortsumfahrungen“ enthalten. Das für die Planung zuständige Regierungspräsidium Tübingen nahm im November 2022 die Planung auf.[43]

    Ausbau: Ravensburg-Süd–Eschach (B 30-Süd)

    Spatenstich für die „B 30-Süd“ am 3. Juli 2013

    Die „B 30-Süd“ wurde in drei Bauabschnitten gebaut:

    • Bauabschnitt 1 (BA 1): B 30 neu von AS Ravensburg-Süd bis zur neu zu bauenden AS Karrer/Oberzell
    • Bauabschnitt 2 (BA 2): B 30 neu von AS Karrer/Oberzell bis B 30 alt westlich von Untereschach
    • Bauabschnitt 3 (BA 3): B 467 neu von B 30 alt bis zur B 467 bei Hegenberg

    Der Bau startete mit BA 2, da sich im Bereich von Untereschach bereits eine Verkehrsentlastung auf der K 7981 ergibt. Der BA 2 wurde im Oktober 2018 eröffnet. Im Anschluss wurden BA 1 und BA 3 realisiert, deren Verkehrsfreigabe am 2. Dezember 2019 erfolgte. Die Gesamtfertigstellung der “B 30-Süd” einschließlich Bepflanzungs-, Ausgleichs- und Rückbaumaßnahmen wird bis Ende 2023 angestrebt.[44]

    Stand der Planungen

    Der Streckenabschnitt Eschach–Friedrichshafen befindet sich im aktuellen Bedarfsplan 2016 für die Bundesfernstraßen als Projekt „B 030 Friedrichshafen (B 31) - Ravensburg/Eschach“ im „Vordringlichen Bedarf“. Dabei handelt es sich um vorrangige Maßnahmen, die bis 2030 fertiggestellt oder zumindest in Bau sein sollen. Das Projekt ist aktuell in Planung und befindet sich in der Stufe der Vorplanung. Die Planung wird aktuell auf der Ebene der Linienfindung von einem Projektbegleitenden Arbeitskreis begleitet, der sich u. a. aus Vertretern der Straßenbauverwaltung, der beauftragten Fachgutachter, der Träger öffentlicher Belange, der Naturschutzverbände und der betroffenen Gemeinden sowie Vertreter der örtlichen Bürgerinitiativen zusammensetzt.[45]

    Planungsfall 7

    Ziel der Planung ist neben der Umfahrung der Ortslagen von Meckenbeuren bis Friedrichshafen die Schaffung einer neuen Bündelungsachse für die Verkehre im nördlichen Bodenseeraum. Der sogenannte Planungsfall 7 verfolgt das Ziel die Verkehre im nördlichen Bodenseeraum auf eine gemeinsame Achse von B 30 neu und B 31 neu zu bündeln und somit die B 30 alt, B 31 alt, B 33 und B 467 zu entlasten. Die B 467 Querspange Tettnang ist Teil dieser Planung.

    Die B 30 neu Ravensburg – Friedrichshafen und B 31 neu Meersburg – Friedrichshafen stellen die neuen Bündelungsachsen dar. Die B 467 soll im Abschnitt Tettnang – Ravensburg entlastet werden. Davon würden Langentrog und Liebenau profitieren. Die B 30 neu erhält zusammen mit der B 31 neu eine zentrale Bündelungsfunktion im nördlichen Bodenseeraum – im Dreieck Ravensburg – Tettnang – Meckenbeuren – Friedrichshafen – Markdorf. In der Planung der Ost-Umfahrung bei Meckenbeuren, im Zuge der B 30 neu, ist die B 467 Querspange Tettnang integriert, bei anderen Planfällen kommt sie zusätzlich hinzu.

    Vorplanung/Trassenfindung

    Seit 1969 gestaltet sich die Trassenfindung im Bereich von Meckenbeuren als schwierig. Einerseits kann die B 30 neu im Bereich von Meckenbeuren entweder nur durch relativ dicht besiedeltes Gebiet oder hochwertige Naturräume mit hoher Erholungsfunktion geführt werden. Häufig kommt es von Seiten der Bürger und Umweltverbände zu Protesten. 1969 war eine Ostumgehung unter Mitnutzung der B 467 bis Tettnang vorgesehen. 1998 fiel die Entscheidung für die Westumgehung durch den Brochenzeller Wald. Aufgrund von Änderungen des Naturschutzrechts im Jahr 2007 kam die gesamte Planung erneut auf den Prüfstand. Die vorherige Festlegung auf die Westumgehung wurde damit verworfen. In diesem Zuge wurde 2014 als Ergänzung der „Korridor Mitte“ vorgestellt. Der „Korridor Mitte“ stellt eine Konsensvariante dar. Zur Diskussion steht aktuell eine West- und Ost-Variante sowie der „Korridor Mitte“.

    Der „Korridor Mitte“ führte von Beginn an zu erheblichen Protesten[46][47] und wurde schließlich von der Gemeinde Meckenbeuren einstimmig abgelehnt. Mehrheitlich befürwortete die Gemeinde Meckenbeuren 2017 die West-Variante in Kombination mit einer Ortsumgehung von Liebenau und Querspange Tettnang im Zuge der B 467.[48] Zur Entscheidungsfindung hatte die Gemeinde eigenständig ein Gutachten in Auftrag gegeben, jedoch nicht die Untersuchungen und Ergebnisse der zuständige Planungsbehörde, dem Regierungspräsidium Tübingen, abgewartet. Das Regierungspräsidium Tübingen gab im Januar 2019 bekannt, die Planungen auf Basis der Ostumfahrung fortzuführen.[49][50][51]

    Siehe auch

    Commons: Bundesstraße 30 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Biberach–Baindt und Ravensburg–Friedrichshafen zweistreifig
    2. http://www.b30-oberschwaben.de/html/ak_nersingen.html abgerufen am 1. April 2017
    3. B30, A89. Streckenverlauf, 30. April 2015, abgerufen am 13. Januar 2023
    4. B 30 Ausbau Biberach an der Riß/Jordanbad - Hochdorf, 15. Januar 2017, abgerufen am 18. März 2015
    5. http://www.b30-oberschwaben.de/html/hochdorf_-_oessendrf_.html abgerufen am 18. März 2015
    6. Bestätigt durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Schreiben vom 21. April 2009, AZ S 22/72131.1/1030/1013624
    7. Bestätigt durch die manuellen Straßenverkehrszählungen 2005 und 2010: Archivlink (Memento vom 3. Juni 2012 im Internet Archive), http://www.b30-oberschwaben.de/scripts/DTVArchiveSearch.php?search=&mode=0&country=alle&road=B&priority=&year=2010&ItemsPerPage=175&Page=1&globalfbvwppt=alle&globalfbvwpst=alle&allfdtv=DTV&allfdtvcm=%3D&allfr=B-Rang&allfrc=L-Rang&allfrccm=%3D&allfrcm=%3D&allfsv=SV&allfsvcm=%3D&sort=13. Abgerufen am 10. März 2013
    8. Archivlink (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) abgerufen am 18. März 2015
    9. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 20. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/svz-bw.de abgerufen am 18. März 2015
    10. Verkehrsbedeutung belegt durch den Verkehrsentwicklungsplan 2025 der Stadt Bad Waldsee Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 20. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bad-waldsee.de sowie Nachweisberechnungen nach den Richtlinien für integrierte Netzgestaltung (RIN): http://www.b30neu.de/nachweis-der-b30-als-hauptachse.html. Abgerufen am 10. März 2013.
    11. Laut Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg: Mautausweichverkehr (Memento vom 23. Mai 2011 im Internet Archive). Abgerufen am 10. März 2013.
    12. Bericht über Verkehrsverlagerungen auf das nachgeordnete Straßennetz in Folge der Einführung der Lkw-Maut vom 30. November 2016: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/105/1810567.pdf. Abgerufen am 2. April 2017.
    13. Ökonomische Schäden - Untersuchung im Rahmen der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans 2003 im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen. Abgerufen am 27. November 2023.
    14. Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Bad Waldsee (2010). Abgerufen am 27. November 2023.
    15. Verkehrsstudie-Ost des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben (2009). Abgerufen am 27. November 2023.
    16. http://www.b30neu.de/unfaelle.html, http://www.b30-oberschwaben.de/html/statistik.html
    17. Broschüre „Ortsumfahrung Ravensburg, Weingarten, Baienfurt, Baindt - Egelsee-Niederbiegen“, Seite 6, herausgegeben im September 2001 vom ehemaligen Straßenbauamt Ravensburg (heute Referat 47.3 des Regierungspräsidiums Tübingen).
    18. Broschüre „Ortsumfahrung Ravensburg, Weingarten, Baienfurt, Baindt - Egelsee-Niederbiegen“, Seite 7–9, herausgegeben im September 2001 vom ehemaligen Straßenbauamt Ravensburg (heute Referat 47.3 des Regierungspräsidiums Tübingen). Sowie laut Unterlagen der Staatsarchive Baden-Württemberg.
    19. Broschüre „Ortsumfahrung Ravensburg, Weingarten, Baienfurt, Baindt - Egelsee-Niederbiegen“, Seite 9, herausgegeben im September 2001 vom ehemaligen Straßenbauamt Ravensburg (heute Referat 47.3 des Regierungspräsidiums Tübingen).
    20. Broschüre „Ortsumfahrung Ravensburg, Weingarten, Baienfurt, Baindt - Egelsee-Niederbiegen“, Seite 9, herausgegeben im September 2001 vom ehemaligen Straßenbauamt Ravensburg (heute Referat 47.3 des Regierungspräsidiums Tübingen). Sowie laut Unterlagen der Staatsarchive Baden-Württemberg.
    21. Broschüre „Ortsumfahrung Ravensburg, Weingarten, Baienfurt, Baindt - Egelsee-Niederbiegen“, Seite 6–9, herausgegeben im September 2001 vom ehemaligen Straßenbauamt Ravensburg (heute Referat 47.3 des Regierungspräsidiums Tübingen). Stand: 10. März 2013. Sowie laut Unterlagen der Staatsarchive Baden-Württemberg. Bundesgesetzblatt, Jg. 1957, Teil I, S. 1189, Ausbauplan für die Bundesfernstraßen. Aufgestellt vom Bundesminister für Verkehr. Bundesdruckerei, Bonn 1957, Anlage 1
    22. Broschüre „Ortsumfahrung Ravensburg, Weingarten, Baienfurt, Baindt - Egelsee-Niederbiegen“, Seite 10, herausgegeben im September 2001 vom ehemaligen Straßenbauamt Ravensburg (heute Referat 47.3 des Regierungspräsidiums Tübingen).
    23. Bundesgesetzblatt Jg. 1971, Teil I, S. 873
    24. Struktur und Nummerierung der Bundesautobahnen. Vorgesehenes Gesamtnetz. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, 15. Juni 1974.
    25. Deutscher Bundestag, Unterrichtung durch die Bundesregierung: Straßenbaubericht 1976: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/08/007/0800713.pdf, Straßenbaubericht 1977: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/08/020/0802017.pdf, Straßenbaubericht 1978: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/08/031/0803116.pdf, Straßenbaubericht 1979: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/08/041/0804129.pdf. Abgerufen am 10. März 2013.
    26. Netz der Bundesautobahnen und Bundesstraßen. Stand 1. Januar 1976. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, abgerufen am 31. März 2013 (Kartenausschnitt).
    27. Bundesgesetzblatt Jg. 1976, Teil I, S. 2093
    28. Bundesgesetzblatt Jg. 1980, Teil I, S. 1614
    29. Bundesgesetzblatt Jg. 1986, Teil I, S. 557
    30. Deutscher Bundestag, Unterrichtung durch die Bundesregierung: Straßenbaubericht 1990: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landtag.nrw.de, abgerufen am 10. März 2013.
    31. Bundesgesetzblatt Jg. 1993, Teil I, S. 1877
    32. Bundesgesetzblatt Jg. 2004, Teil I, S. 2574
    33. Sitzungsbericht über die 25. Sitzung des Kreistages Biberach am 4. April 2003
    34. Nach Auskunft von MdL Paul Locherer (CDU) bei einem Vor-Ort-Besuch am 10. Januar 2013 in Gaisbeuren sowie MdB Andreas Schockenhoff (CDU) und MdL Rudolf Köberle (CDU) bei einem Vor-Ort-Besuch am 14. November 2014 in Gaisbeuren.
    35. http://www.b30-oberschwaben.de/html/geschichte_2010_-_2019.html
    36. Die neue B 30 besteht den Bobbycartest – seit Samstag für Bobbycars, ab Montag für den Verkehr. In: schwaebische.de. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
    37. http://www.b30-oberschwaben.de/html/bc__sud__-_hochdorf.html
    38. https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/ministerium/presse/pressemitteilung/pid/wie-das-land-die-projekte-des-bundesverkehrswegeplans-realisiert/ abgerufen am 2. April 2017
    39. Nach Auskunft des Bad Waldseer Bürgermeisters Roland Weinschenk in einer Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik 2013 werden beide Anschlüsse an die B 30 (L 300 und L 316) geplant. Einsicht in das Protokoll gewährt die Stadt Bad Waldsee.
    40. https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpt/abteilungen/abteilung-4/b-30-ortsumgehungen-enzisreute-und-gaisbeuren/
    41. Amtliche Bekanntmachung der Stadt Bad Waldsee: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 18. Dezember 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bad-waldsee.de. Abgerufen am: 10. März 2013.
    42. Vorläufige Projektliste der Bundesfernstraßen vom 5. September 2014 Archivlink (Memento vom 24. Januar 2016 im Internet Archive) abgerufen am 18. März 2015
    43. https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpt/abteilungen/abteilung-4/b-30-ortsumgehungen-enzisreute-und-gaisbeuren/. Abgerufen am: 18. November 2022.
    44. „Bundesstraße B 30 südlich Ravensburg - Bauabschnitt VI, Landschaftsbau Teilabschnitt 1 und 3 - Herbst 2020 bis Frühjahr 2021“, Ausschreibung von September 2020, Unterlage: Besondere Vertragsbedingungen, Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg
    45. RPTübingen B 30 Friedrichshafen (B 31) - Ravensburg/Eschach. In: rp.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 6. Dezember 2019.
    46. http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Scharfer-Gegenwind-fuer-B-30-Korridor-Mitte-_arid,10165228_toid,668.html
    47. Diverse Presseberichte in der Schwäbischen Zeitung 2014/2015
    48. Archivierte Kopie (Memento vom 3. April 2017 im Internet Archive) abgerufen am 2. April 2017
    49. Neue B30: Entscheidung für Ost-Umfahrung. SWR Aktuell, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Mai 2019; abgerufen am 6. Mai 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de
    50. http://www.b30-oberschwaben.de/html/rv__eschach__-_fn.html
    51. https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpt/Abt4/B30/Seiten/default.aspx abgerufen am 2. April 2017
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