John F. Kennedy

John Fitzgerald Kennedy, meist kurz John F. Kennedy (* 29. Mai 1917 in Brookline, Massachusetts; † 22. November 1963 in Dallas, Texas), privat „Jack“ genannt, später häufig nur bei seinen Initialen JFK, war als Politiker der Demokratischen Partei von 1961 bis 1963 der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. In seine Amtszeit während der Hochphase des Kalten Krieges fielen historische Ereignisse wie die Invasion in der Schweinebucht, die Kubakrise, der Bau der Berliner Mauer, der Beginn der bemannten Raumfahrt, die Eskalation des Vietnamkriegs sowie die Zeit des zivilen Ungehorsams der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung.

John F. Kennedy (1963), Foto: Cecil W. Stoughton

Kennedy war der erste und bis zum Amtsantritt von Joe Biden im Januar 2021 auch der einzige US-Präsident römisch-katholischer Konfession. Wegen seines vergleichsweise geringen Alters und seines Charismas verkörperte er für viele die Hoffnung auf eine Erneuerung der USA. Die Hintergründe seiner Ermordung 1963 sind bis heute in der Öffentlichkeit umstritten.

Werdegang

Jugend und Studium

John F. Kennedy (oben links) mit Familie in Hyannis Port, September 1931

John Fitzgerald Kennedy wurde am 29. Mai 1917 als zweitältester Sohn von Joseph P. Kennedy und Rose Fitzgerald Kennedy in Brookline, Massachusetts, in der heutigen John Fitzgerald Kennedy National Historic Site geboren. Er stammte aus einer bedeutenden Familie: Sein Großvater mütterlicherseits war der demokratische Politiker John F. Fitzgerald, der als Kongressabgeordneter und Bürgermeister Bostons amtierte, während sein Großvater väterlicherseits Patrick Joseph Kennedy in den Senat und das Repräsentantenhaus von Massachusetts gewählt wurde. John F. Fitzgerald hatte gegen die Heirat seiner Tochter Rose opponiert, denn die Fitzgeralds und die Kennedys waren in Boston traditionell politische Gegner. Um die Verbindung zu verhindern, nahm er sie ab 1911 mit auf eine ausgedehnte Auslandsreise. Letztendlich blieb dieser Versuch erfolglos und Joseph P. Kennedy und Rose Fitzgerald heirateten am 7. Oktober 1914.[1] Kennedys jüngere Brüder Robert – der 1968 ebenfalls einem Attentat zum Opfer fiel – und Edward wurden später gleichfalls bedeutende Politiker. Zum Zeitpunkt seiner Geburt gehörte Kennedys irischamerikanische Familie zur römisch-katholischen Mittelschicht Bostons.[2] Sein Vater hatte 1912 ein Studium an der Harvard University abgeschlossen und wurde kurz danach zum jüngsten Bankdirektor im Bundesstaat. Die Mutter hatte katholische Bildungseinrichtungen in Boston und in den Niederlanden sowie das New England Conservatory of Music besucht.[3] Während Joseph in der Erziehung großen Wert auf körperlichen und geistigen Wettbewerb zwischen den Kindern legte, setzte Rose Ordnungsliebe und Strenge als Schwerpunkte und ließ wenig emotionale Nähe zu.[4]

Kennedys Vater war ab 1919 als Börsenmakler tätig[5] und erwarb mit den Gewinnen drei Jahr später eine profitable Kinokette in Neuengland. Er selbst wurde 1922 auf der Edward Devotion School in Brookline eingeschult.[6] Im Jahr 1923 hatte es Joseph Kennedy hauptsächlich durch Aktienhandel zum Millionär gebracht.[7] Im Oktober 1924 wechselte Kennedy auf die Noble and Greenough School in Brookline, eine Privatschule, die auch sein älterer Bruder Joseph P. Kennedy junior besuchte. Die Einrichtung hatte fast keine irischamerikanischen Schüler und in der Elternschaft war Antikatholizismus weit verbreitet.[8] Als die Noble and Greenough School kurz vor dem Konkurs stand, gründete Kennedys Vater 1926 mit anderen Eltern die Dexter School in Brookline. Joseph Kennedy hatte zu dieser Zeit begonnen, in das Filmgeschäft zu investieren und lebte häufig getrennt von der Familie in Hollywood. Nachdem sie sich im Jahr zuvor noch gegen ein Umzug der Familie nach New York City ausgesprochen hatte,[9] stimmte Rose Kennedy angesichts einer in Boston grassierenden Polio-Epidemie dem Wunsch ihres Gatten zu. Die Familie mietete im September 1927 ein Anwesen in Riverdale, Bronx. Kennedy ging dort auf die Riverside Country Day School. Im gleichen Jahr kaufte Joseph Kennedy eine großzügige Sommerresidenz in Hyannis und erwarb im Januar 1928[10] die Filmproduktionsgesellschaft der prominenten Schauspielerin Gloria Swanson.[11] Im Jahr darauf brachte er verschmolz er die Firma mit anderen zu RKO Pictures und stieg dann mit großem Gewinn aus dem Filmgeschäft aus, als der von ihm produzierte Film Queen Kelly mit Regisseur Erich von Stroheim floppte.[12] Im Jahr 1929 zog Kennedy in ein größeres Haus in Bronxville, während sein Vater noch vor dem Börsencrash des Schwarzen Donnerstags seine Aktien mit Gewinn verkaufen konnte.[13] Die Familie gehörte nun zu den reichsten des Landes und war in die Ostküsten-Elite integriert.[14] Auf Wunsch der Mutter besuchte Kennedy ab 1930 das römisch-katholische Internat Canterbury in New Milford, Connecticut.[15]

Im Jahr 1931 litt Kennedy an gesundheitlichen Problemen und verpasste einen Großteil des Unterrichts. Deswegen wechselte er erst im Oktober auf die Choate School, ein Internat für Jungen in Wallingford, Connecticut.[16] Auch 1932 fiel er häufiger wegen Krankheit aus, derweil sich die Schulleitung bei Rose Kennedy über die fehlende Reife ihres Sohnes beklagte. Statt eine ausgedehnte Sommerfreizeit in Hyannis genießen zu können, kehrte er bereits Anfang August auf das Internat zurück, um den versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen.[17] Aus den gleichen Gründen konnte er 1933 seine Eltern sowie James und Betsey Roosevelt nicht auf ihrer gemeinsamen Reise nach London begleiten, wo sein Bruder an der London School of Economics bei Harold Laski studierte.[18] Anfang 1934 machten Kennedy nacheinander unterschiedliche Krankheiten zu schaffen, unter anderem eine Nesselsucht im Februar. Als sich der Zustand weiter verschlechterte und er zusehends an Gewicht verlor, brachten ihn seine Eltern an der Mayo Clinic in Rochester, Minnesota unter, ohne dass die Ärzte ein Ursache für sein Leiden finden konnten.[19]

Halbdollar-Münze (1968) mit dem Profil Kennedys

Im Mai 1935 erreichte er als 64. von 112 Schülern den Abschluss auf der Choate und bewarb sich für ein Studium an der Princeton University und an Harvard, wo er im Juli angenommen wurde. Im September reiste er mit seiner Schwester Kathleen und seinen Eltern nach England.[20] Er schrieb sich dort an der London School of Economics für ein Studium der Volkswirtschaftslehre ein. Eine Krankheit zwang ihn jedoch, das Vorhaben aufzugeben und sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Zurück in den USA, meldete er sich an der Princeton University an, musste diese aber wieder verlassen, nachdem er an Gelbsucht erkrankt war. Ein Jahr später, 1936, schaffte Kennedy schließlich den Einstieg ins Studium. Von 1936 bis 1940 studierte er Politik an der Harvard University. Seinem Freund Lem Billings schrieb er über seine Anziehungskraft auf Frauen: „Ich werde jetzt hier Playboy genannt.“[21] Während seiner Studienzeit reiste er viel, auch durch das kurz vor dem Krieg stehende Europa. Das erste Mal kam er im Juli 1937 mit seinem Cabrio und in Begleitung von Billings nach Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland.[22] In seinem Tagebuch kommentierte er die politische Lage.[23]

Im Dezember 1937 wurde sein Vater zum US-amerikanischen Botschafter im Vereinigten Königreich ernannt. Im Sommer 1938 konnte Kennedy darum an der Botschaft arbeiten, genoss aber auch den herzlichen Empfang durch den englischen Adel in Salons, bei Bällen, Regatten und Rennen.[24] Durch Joseph P. dazu angespornt, ging Kennedy, auch dank seiner herausgehobenen Position im Mitarbeiterstab, im diplomatischen Dienst eigene Wege. Er erlebte die nur kurze Zeit existierende Tschecho-Slowakische Republik sowie die Zerschlagung der Tschechoslowakei vor Ort.[25] Weitere Stationen auf seiner sechsmonatigen Europareise 1939 waren ein Besuch in 10 Downing Street und ein Treffen mit dem neugewählte Papst Pius XII. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war er im August 1939 in Polen. Zwei Monate später kehrte er nach Harvard zurück.[26] Dort schrieb Kennedy drei Monate an seiner Abschlussarbeit, der Senior Thesis; er hatte die Unterstützung seines Vaters, der ihn etwa mit Lord Lothian, dem britischen Botschafter, zusammenbrachte. Der Titel seiner Abschlussarbeit lautete: Appeasement in München: Das zwangsläufige Ergebnis der Langsamkeit der britischen Demokratie bei der Abkehr von einer Politik der Abrüstung. Daneben konnte er sich auf den US-amerikanischen Pressesekretär in London, James Seymour, verlassen, der Quellen erschloss. Außerdem konnte er Schreibkräfte bezahlen.[27] Das Papier las sich wie eine Verteidigung der jeweiligen britischen Premierminister.[28] Die politische Auseinandersetzung über die Appeasement-Politik und Amerikas Rolle im Zweiten Weltkrieg war prägend für den jungen Kennedy, denn er emanzipierte sich hier vom Vater, der eine klar isolationistische Linie verfolgte. Ganz im Gegensatz zu diesem sprach er sich für einen gemeinsamen Kampf der demokratischen Nationen gegen die totalitäre Expansion aus.[29]

Im Jahr 1940 machte Kennedy erstmals auf sich aufmerksam, als er diese eigentlich nur für Studienzwecke gedachte Ausarbeitung über Englands Appeasement-Politik auch als Buch unter dem Titel Why England Slept veröffentlichte. Der bekannte Journalist Arthur Krock half ihm bei der stilistischen Überarbeitung, schlug den schließlich gewählten Titel vor und empfahl einen Literaturagenten.[30] Das Buch wurde günstig besprochen, und verkaufte rund 80.000 Exemplare.[31] Im Sommer 1940 war Kennedy mit Öffentlichkeitsarbeit wie Interviews und Radiosendungen beschäftigt.[32] Im Juni des Jahres hatte er Harvard mit einem Abschluss in Internationalen Angelegenheiten verlassen. Im Herbst schrieb er sich für einige Monate an der Stanford University ein und besuchte einige Kurse in Palo Alto. Am 16. Oktober meldete er sich für den Wehrdienst in den Streitkräften der Vereinigten Staaten.[33]

Militär

Kennedy als Marineoffizier (1942)
Kennedy als Lieutenant an Bord seines Schnellbootes

Bei der Freiwilligenmeldung für die US Army bereitete ihm sein schlechter Gesundheitszustand Schwierigkeiten, insbesondere seine Rückenprobleme. Nachdem er zuerst abgelehnt worden war, wurde er am 25. September 1941 mithilfe seines Vaters und dessen früheren Mitarbeiters Alan G. Kirk, Chef des Office of Naval Intelligence, bei der US-Marine als Fähnrich angenommen.[34] Er bekam zunächst eine Bürotätigkeit zugewiesen, wo er sich mit kryptographischem Material beschäftigte.[35] Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor und dem Kriegseintritt der USA besuchte Kennedy zwei Monate eine Marineoffizierschule an der Northwestern University in Chicago.[36] Nach dem Abschluss seiner Ausbildung wurde er als Kommandant des Schnellbootes PT-109 in den Pazifik entsandt; am 25. April 1943 übernahm er seine Einheit in Tulagi auf den Salomonen, damals das British Solomon Islands Protectorate.[37] Dieses Kommando schien ihm begehrenswert, da es einem anderen Schnellboot gelungen war, General Douglas MacArthur 500 Meilen durch feindliches Gebiet von den Philippinen nach Australien zu bringen und dies in der Öffentlichkeit sehr stark präsent war. Kennedy wurde als einer von 1.024 Bewerbern um die 50 Kommandos ausgewählt, wobei sein Vater wieder seinen Einfluss geltend machte.[38]

Am 2. August 1943 nahm Kennedys Boot an einer geheimen Nachtaktion bei den Salomonen teil. PT-109 wurde während der Operation von dem japanischen Zerstörer Amagiri gerammt und sank. Zwei Mitglieder von Kennedys Crew starben. Er selbst wurde an seinem ohnehin schon schwachen Rücken verletzt. Trotzdem zog er einen verwundeten Kameraden mit sich zu einer fünf Kilometer entfernten Insel, zu der auch der Rest seiner Mannschaft schwamm. Diese Insel erhielt später den Namen Kennedy Island; sie liegt in der Nähe der Provinzhauptstadt Gizo. Nach kurzer Erholung schwammen Kennedy und Crew-Mitglied George Ross in der Hoffnung, auf US-Schnellboote zu treffen, abwechselnd zurück in die offene See zwischen den Inseln, jedoch ohne Erfolg.[39] Am nächsten Morgen schwamm die Crew auf der Suche nach Essen und Trinkwasser zur nächstgelegenen Insel, wobei Kennedy erneut seinen Kameraden an seiner Schwimmweste hinter sich herzog. Nachdem Kennedy und Ross in den Folgetagen weiter von Insel zu Insel geschwommen, bzw. nach dem Fund eines Kanus, gepaddelt waren, trafen sie schließlich auf mit den Alliierten verbündete Einheimische, die die Rettung der Crew veranlassten. Für seinen Einsatz erhielt Kennedy verschiedene militärische Auszeichnungen, darunter das Purple Heart und die Navy and Marine Corps Medal, die zweithöchste Nicht-Kampfeinsatz-Auszeichnung der US Navy, und wurde in den USA als Kriegsheld gefeiert. In dieser Zeit wurde er zu einem starken Kritiker der militärischen Führung: Er sah in vielen Generälen „nichts weiter als unfähige Bürokraten“.[40]

Im Gegensatz zu John F. Kennedy überlebte sein Bruder Joseph den Krieg nicht. Er kam 1944 bei einem Flugeinsatz der Operation Aphrodite über dem Ärmelkanal in einer mit zehn Tonnen Sprengstoff beladenen Consolidated PB4Y bei einer Explosion ums Leben.[41] Damit ruhten die Hoffnungen des Vaters auf eine politische Karriere, die ihm selbst versagt geblieben war, nunmehr auf den Schultern von John F. Kennedy, der diesen Ehrgeiz verinnerlichte. Er begann zu dieser Zeit mit dem planmäßigen Aufbau seiner politischen Karriere.[42]

Repräsentantenhaus

Kennedy als Kongressabgeordneter, Ende der 1940er Jahre

Nach dem Tod des Bruders war es nun John F. Kennedys Aufgabe, sich politisch zu engagieren mit dem Ziel, Präsident zu werden. Diesen Anspruch hatte sein Vater Joseph vorher an seinen verstorbenen Bruder gestellt. 1945 arbeitete Kennedy zunächst als Journalist und berichtete von der Gründungskonferenz der Vereinten Nationen in San Francisco und der Potsdamer Konferenz. Ein Jahr später bewarb sich Kennedy – mit beträchtlicher finanzieller Unterstützung durch den Vater – um einen Sitz im US-Repräsentantenhaus. Der Sitz war freigeworden, weil der Abgeordnete James Michael Curley Bürgermeister in Boston geworden war. In der Primary der Demokraten setzte er sich mit 42,4 Prozent der Stimmen gegen neun Mitbewerber durch. Der Sieg bei der eigentlichen Wahl gelang ihm mit einem Anteil von knapp 72 Prozent gegen den Republikaner Lester W. Bowen deutlich.[43]

Kennedy nahm sein Mandat im Repräsentantenhaus ab dem 3. Januar 1947 wahr; ihm war sein eingeschränkter Einfluss dort klar. Er wohnte mit seiner Schwester Eunice zusammen in einem gemieteten Haus mit Köchin und schwarzem Hausangestellten in Georgetown. In seinen beiden Büros in der Hauptstadt und dem Wahlbezirk hatte er dank finanzieller Unterstützung seines Vaters mehr Mitarbeiter als alle anderen Abgeordneten.[44] 1950 unternahm er mit Schwester Pat und Bruder Robert eine siebenwöchige Reise nach Israel, Iran, Pakistan, Indien, Singapur, Thailand, Korea und Japan.[45] Er wurde zweimal ohne Mühe in seinem Mandat bestätigt, gehörte also dem 80., 81. und 82. Kongress an, wusste aber, dass er im Repräsentantenhaus nicht genug Anhänger für einen Präsidentschaftswahlkampf würde sammeln können.

Im Wahlkampf um einen Sitz im Senat 1952 wandte sein Vater mehrere Millionen US-Dollar auf, um Komitees zur Unterstützung seines Sohnes zu gründen. Er nutzte dabei eine Gesetzeslücke: Ein Kandidat durfte nicht mehr als 20.000 Dollar seines eigenen Vermögens einsetzen, Spenden waren auf 1.000 Dollar pro Person begrenzt.[46] Nur eine von fünf Lokalzeitungen in Boston, die Boston Post, unterstützte Kennedy; ihr hatte Joe Kennedy ein Darlehen über 500.000 Dollar gegeben.[46] Der Ausgang der Wahl war knapp: Kennedy konnte 51,5 Prozent für sich verbuchen. Die Wahlbeteiligung lag bei 91 Prozent, eine Steigerung um 17 Prozentpunkte. Nachträgliche Analysen zeigten, dass besonders nationale Minderheiten Kennedy ihre Stimmen gegeben hatten.[47]

Senat

Im November 1952 wurde er zum US-Senator für Massachusetts gewählt. Sein Sieg über den republikanischen Amtsträger Henry Cabot Lodge war insofern bemerkenswert, als bei der gleichzeitig stattfindenden Präsidentenwahl die Republikaner sowohl in Massachusetts als auch landesweit einen klaren Sieg erringen konnten. Kennedy sah bald in seiner neuen Tätigkeit „den korrumpierendsten Job der Welt“.[48] Als Abgeordneter und Senator setzte er sich für soziale Reformen und die Interesssen der Arbeiterklasse und der Minderheiten ein, während er außenpolitisch den Marshallplan und die NATO-Gründung unterstützte. Der China-Politik von Präsident Harry S. Truman stand er skeptisch gegenüber. Anders als sein Vater, der Joseph McCarthy nahestand, betrachtete er dessen antikommunistische Kampagnen mit gemischten Gefühlen, ohne sich jedoch öffentlich davon zu distanzieren. Dennoch warnte er vor dem „sowjetischen Atheismus und Materialismus“.[49]

Mit dem Einzug in den Senat war die erste Hürde zur Präsidentschaft überwunden, doch Kennedy wusste, dass ein unverheirateter Mann nicht zum Präsidenten gewählt werden würde. Dies war neben seiner Liebe zu Jacqueline Bouvier ein weiterer Grund für die Hochzeit, die am 12. September 1953 gefeiert wurde. Aus dieser Ehe stammten die beiden Töchter Arabella und Caroline Kennedy sowie die beiden Söhne John F. Kennedy jr. und Patrick. Kennedy musste sich einer Rückenoperation unterziehen und verbrachte während zwei Jahren viel Zeit im Krankenhaus. Er trug bis zu seinem Tod ein Korsett.[50] Im Senatsausschuss für auswärtige Angelegenheiten (United States Senate Committee on Foreign Relations) konnte er sich zunehmend profilieren und auch international auf sich aufmerksam machen. Ein Schwerpunkt von Kennedy waren die Dekolonisation Afrikas und des damit verbundenen Erwachen des Nationalismus auf diesem Kontinent. Im Jahr 1957 sprach er sich für die Unabhängigkeit Algeriens aus und kritisierte die Kolonialpolitik Frankreichs, was über die Landesgrenzen hinaus Beachtung fand.[51]

1955 wurde Kennedy in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Im Zuge der Präsidentschaftswahl 1956 kandidierte er beim Demokratischen Parteitag für seine Nominierung für das Amt des Vizepräsidenten, unterlag jedoch bei der dritten und letzten Abstimmung knapp Senator Estes Kefauver aus Tennessee, nachdem er im zweiten Wahlgang noch einen kleinen Vorsprung hatte. Im gleichen Jahr erschien Kennedys Buch Zivilcourage, in dem er Situationen im Leben bekannter US-amerikanischer Politiker schildert, in denen diese sich zwischen Partei und Gewissen zu entscheiden hatten. Er bekam dafür 1957 den Pulitzer-Preis. 2008 bekannte sich sein damaliger Mitarbeiter Ted Sorensen in seinen Memoiren zur Autorschaft.[52][53]

Kennedy erhielt allein 1957 2.500 Einladungen zu Vorträgen und nahm 144 davon an.[54] Er konnte dabei ein Flugzeug nutzen, das von der Familie geleast war.[55]

Präsidentschaftswahl 1960

Amtseinführung Kennedys (1961)

1958 wurde er mit einem Rekordvorsprung gegenüber dem Republikaner Vincent J. Celeste als Senator wiedergewählt und galt von da an als aussichtsreicher demokratischer Präsidentschaftsbewerber für 1960, wo er sich im innerparteilichen Kampf um die Nominierung zunächst in den Vorwahlen gegen Senator Hubert H. Humphrey und auf dem Parteitag gegen den demokratischen Fraktionsführer im Senat, Lyndon B. Johnson, sowie den zweimaligen erfolglosen Präsidentschaftskandidaten Adlai Stevenson durchsetzen konnte. Die Mafia von Chicago und deren Boss Sam Giancana setzte sich für das Erreichen eines positiven Ergebnisses für Kennedy bei den Vorwahlen im Bundesstaat Ilinois ein und unterstützten über Joseph den Präsidentschaftswahlkampf finanziell. Später machten sie geltend, über ihren Einfluss im Cook County den Bundesstaat am 8. November für Kennedy gewonnen zu haben. Die Mobster hofften wohl, Frank Sinatra und seine Kontakte zu John F. Kennedy nutzen zu können, um einer Strafverfolgung zu entgehen.[56] Kurz darauf machte er trotz der Vorbehalte seines Bruders Robert, der den Wahlkampf leitete, seinen vormaligen Rivalen Johnson zu seinem Running Mate für das Amt des Vizepräsidenten. Eine Überlegung hierbei war, dass er Johnson in der Funktion als Vizepräsident besser unter Kontrolle hatte denn als Mehrheitsführer im Senat.[57] Kennedy hoffte damit auch texanische Wähler – Johnson stammte aus Texas – und in den Südstaaten insgesamt für sich zu gewinnen, die Kennedy skeptisch gegenüberstanden. Entsprechend gab es bei den liberalen Demokraten im Norden Widerstand gegen diese Personalie. In der Tat gelang es dem Kennedy/Johnson-Team, diesen Staat bei der Wahl zu gewinnen, die zur knappsten Präsidentschaftswahl des 20. Jahrhunderts wurde.[58] Nach Alfred E. Smith bei der Wahl 1928 war Kennedy erst der zweite katholische Präsidentschaftskandidat einer großen Partei in der amerikanischen Geschichte.[59]

Bei diesem Wahlkampf kam es am 26. September zum ersten Fernsehduell der Präsidentschaftskandidaten, das von rund 70 Millionen Zuschauern gesehen wurde und das Kennedy zu seinen Gunsten nutzen konnte, auch weil er ausgeruhter und gepflegter aussah als sein Konkurrent Richard Nixon, der nicht in die Maske gegangen war. Diejenigen, welche die Debatte nur im Radio gehört hatten, favorisierten Nixon.[60] Die Wahl am 8. November gewann Kennedy sehr knapp mit lediglich 0,1 % mehr Stimmen im Popular Vote gegen seinen republikanischen Kontrahenten, wobei aufgrund des amerikanischen Wahlsystems die Mehrheit im Electoral College deutlicher war. Unter den katholischen Wählern erreichte er 83 % und bei den protestantischen ein Drittel.[61] Mit 43 Jahren war Kennedy der jüngste ins Amt gewählte und insgesamt der zweitjüngste US-Präsident nach Theodore Roosevelt, der 1901 als Vizepräsident mit 42 Jahren nach der Ermordung William McKinleys automatisch ins Präsidentenamt nachgerückt war. Kennedy war außerdem bis zum Amtsantritt Joe Bidens 2021 der einzige katholische Präsident der Vereinigten Staaten.

Präsidentschaft (1961–1963)

Kennedy wurde am 20. Januar 1961 in das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten eingeführt. Bei seiner Antrittsrede forderte er die Amerikaner in einer vielzitierten Wendung auf: “Ask not what your country can do for you — ask what you can do for your country” („Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst“). In die nur 1.036 Tage, die er das Amt ausübte, fielen einschneidende außenpolitische Ereignisse: das Scheitern der Invasion Kubas in der Schweinebucht, die fortwährend schwelenden Unruhen in Vietnam und die Verstärkung des militärischen US-Engagements dort, der Bau der Berliner Mauer im August 1961, die Kubakrise im Oktober 1962 um die Stationierung von sowjetischen Atomraketen in der westlichen Hemisphäre (s. Monroe-Doktrin) und die Ankündigung der Mondlandung noch vor 1970. Nennenswerte politische Erfolge konnte er laut Einschätzung des Politikwissenschaftlers Knud Krakau wegen der Kürze seiner Amtszeit als Präsident nicht erzielen.[62]

Kabinett und engerer Machtzirkel

Engster Berater war sein Bruder Robert, den er zum Justizminister in seinem Kabinett machte. Dies gilt als das wahrscheinlich bekannteste Beispiel für Nepotismus in politischen Spitzenämtern in den Vereinigten Staaten. Angesichts der Auswüchse von Spoils System(„Beutesystem“), „Parteimaschinen“ und politischen Patronagenetzwerken in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts existierten zwar Bundesgesetze gegen Nepotismus, die in diesem Fall aber nicht griffen.[63] Kennedy ernannte keinen offiziellen Stabschef und hielt keine wöchentlichen Kabinettssitzungen ab. Laut Ted Sorensen wurde während Kennedys Präsidentschaft keine bedeutenden Entscheidungen getroffen und wichtige politische Fragen selten diskutiert. Außerdem schaffte Kennedy den United States National Security Council ab, der großen Einfluss auf Dwight D. Eisenhowers Außen- und Sicherheitspolitik gehabt hatte, und verkleinerte den Stab des Weißen Hauses insgesamt. Stark beeinflusst durch das Buch Presidential Power and the Modern Presidents: The Politics of Leadership (1960) von Richard Neustadt, das die politische Bedeutung des Präsidenten deutlich akzentuierte, wollte Kennedy aus der aus seiner Sicht instutionalisierten Präsidentschaft seines Vorgängers ausbrechen, seine Entscheidungsgewalt stärken und nicht wie Eisenhower ein „Sklave der Organisation“ sein.[64] Eine weitere Maßnahme war die Verjüngung seines Kabinetts und engen Mitarbeiterstabs auf ein Durchschnittsalter von 45 Jahren, wobei viele davon Akademiker oder Manager waren.[65]

Das Team Kennedys im West Wing des Weißen Hauses umfasste fast nur Personen, die schon länger für ihn gearbeitet hatten. Larry O’Brien war Kennedys Verbindungsmann zur Legislative, Sorensen schrieb Reden, machte programmatische Arbeit und war zuständig für Planungsfragen, Pierre Salinger war Pressesprecher, Kenneth O’Donnell koordinierte die Termine, David Powers unterstützte ihn, Chefsekretärin war Evelyn Lincoln. Hinzu kam McGeorge Bundy, der Nationale Sicherheitsberater. Nur wenige andere Mitarbeiter hatten im Westflügel ihre Büros, diejenigen im Ostflügel betrachtete man als „Bewohner einer anderen Welt“.[66] Andere Mitarbeiter hatten keinen täglichen, direkten Zugang zum Präsidenten.[67]

Wie alle US-amerikanischen Präsidenten zu Beginn ihrer Amtszeit hatte Kennedy eine große Zahl von Positionen neu zu besetzen. Er überließ seinem Schwager Sargent Shriver die Vorauswahl.[67] So wurde der Harvard-Professor Arthur M. Schlesinger zum Berater bestellt, um mit den Liberalen in der Hauptstadt in Verbindung zu bleiben. Als Finanzminister suchte man bewusst einen Republikaner, um überparteiliche Einigkeit herzustellen, und bestellte den Banker C. Douglas Dillon.[66] Gleichzeitig ernannte Kennedy Walter Heller als Vorsitzenden des Council of Economic Advisers und schuf so ein Gegengewicht zu Dillon. Zum Außenminister benannte er Dean Rusk. Der „konturlose und loyale Bürokrat“[68] wurde ausgewählt, um dem Präsidenten freie Hand bei der Gestaltung der US-Außenpolitik zu geben. Mit diesem Hintergedanken wurde auch Stevenson mit dem Amt des Ständigen Vertreter der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen betraut.[69]

Der Präsident beobachtet mit Jacqueline und Lyndon B. Johnson den Flug des Astronauten Alan Shepard.

Kennedy konzentrierte sich gleich nach seiner Wahl auf den Tag der Amtseinführung. Zum Zeichen, dass „Männer von Geist“ wieder eine große Rolle in der Hauptstadt führen sollten, bat er den 86-jährigen Lyriker Robert Frost, ein Gedicht vorzutragen.[70] Als Zeichen an die Afroamerikaner ließ er die prominente Sängerin Marian Anderson die Nationalhymne singen.[71]

Innenpolitik

Kennedy (Mitte rechts) mit Vertretern der Bürgerrechtsbewegung im Oval Office, August 1963

Innenpolitisch bemühte sich Kennedy um Reformen. Bereits im Wahlkampf 1960 verkündete er das Regierungsprogramm der New Frontier: Nach dem Vorbild der amerikanischen Siedler gelte es, „Neues Grenzland“ zu erobern. Es werde in seiner Präsidentschaft um die „unerfüllten Hoffnungen und Träume“ gehen, die ungelösten Probleme von „Krieg und Frieden“, die ungeordneten Nischen von „Ignoranz und Vorurteil“ sowie die unbeantworteten Fragen von „Armut und Überfluss“. Jedoch gelang es Kennedy lediglich, ein Drittel seiner Gesetzesinitiativen durch den Kongress zu bringen.[72] Die allermeisten seiner Reformambitionen wurden erst von seinem Nachfolger Lyndon B. Johnson im Rahmen des Reformprogramms der Great Society umgesetzt.[73]

Am 30. September 1962 sandte Kennedy Militäreinheiten an die University of Mississippi, damit sich der schwarze Student James Meredith dort gegen den gewalttätigen Widerstand der lokalen weißen Bevölkerung immatrikulieren konnte. Kennedy als auch sein Bruder Robert zeigten sich laut dem Historiker Arthur M. Schlesinger von diesem Ereignis schockiert und erkannten erst ab diesem Zeitpunkt, wie tief verwurzelt der Rassismus in den Südstaaten war.[74] 1963 gab Mississippi als letzter US-Bundesstaat die Rassentrennung im Bildungssystem auf und erlaubte die Integration. Während des Stand in the Schoolhouse Door befahl Kennedy der Nationalgarde am 11. Juni 1963, Gouverneur George Wallace daran zu hindern, die University of Alabama weiterhin für afroamerikanische Studenten zu sperren. Am gleichen Abend hielt er eine Fernsehansprache zu den Bürgerrechten, deren Ideen die Grundlage des Civil Rights Act von 1964 bildeten.[75] Kennedys Sicherheitsbedenken hinsichtlich des Marsches auf Washington für Arbeit und Freiheit mit der zentralen Kundgebung am Lincoln Memorial bewahrheiteten sich nicht; er unterstützte die Aktion in einer Fernsehansprache. Amerika könne nicht wirklich frei sein, wenn es nicht alle seine Bürger seien, erklärte er zu diesem Anlass.[76] Erleichtert, dass der Marsch friedlich geblieben war, und tief bewegt von Martin Luther Kings Rede I Have a Dream empfing Kennedy noch am gleichen Tag die Führer der Bürgerrechtsbewegung im Oval Office.[77]

Kennedy befasste sich nach seiner Wahl auf Druck unterschiedlicher Bürgerrechtsbewegungen wie der American Civil Liberties Union und des American Friends Service Committee und auf Drängen von Prominenten wie Eleanor Roosevelt und Johnny Cash mit dem Bau des Kinzua-Staudamms. Diese hatten sich von dem Wechsel im Weißen Haus eine politische Änderung in dieser Sache erhofft. Letztendlich sah Kennedy keine Möglichkeit, den Bau zu stoppen, so dass die letzten in Pennsylvania lebenden Seneca umgesiedelt werden mussten. Hinzu kam, dass Gouverneur David Leo Lawrence, der Kennedy in diesem Swing State zum Sieg verholfen hatte, ein großer Befürworter des Staudamms war.[78]

Am 5. Mai 1961 unterzeichnete Kennedy eine Erweiterung des Fair Labor Standards Act von 1938. Damit erhöhte sich der Mindeststundenlohn innerhalb von zwei Jahren auf 1,25 US-Dollar. Zudem wurde der Geltungsbereich für den Mindestlohn vergrößert, so dass 3,6 Millionen Arbeiter zusätzlich in diesen Sektor fielen.[79] Bereits am 17. Februar 1959 hatte er noch als Senator und Vorsitzender des Subcommitee on Labor mit der Unterstützung der American Federation of Labor and Congress of Industrial Organizations einen nahezu identischen Gesetzesvorschlag unterbreitet, der von James Roosevelt am gleichen Tag dem Repräsentantenhaus vorgelegt wurde.[80] Kennedy erweiterte die Einkommensbeihilfe für bedürftige Familien mit minderjährigen Kindern (Aid to the Dependent Children, ADC). Diese im Rahmen der Social-Security-Gesetze 1935 beschlossene Leistung griff bis dahin, wenn der Familienvater gestorben oder berufsunfähig war oder sich der Familie entzogen hatte. Der Präsident brachte 1961 ein Gesetz durch den Kongress, dass ADC-Ansprüche nun auch vorsah, wenn ein Elternteil arbeitslos (Unemployed Parent) war. Dieses ADC-UP wurde ein Jahr später von den Gesetzgebern erneuert und 1967 zu einer permanenten Einrichtung gemacht.[81]

Kuba

Der Beginn der Präsidentschaft Kennedys war vor allem von der Sorge um eine Expansion des kommunistischen Einflussgebiets nach der Machtübernahme Fidel Castros in Kuba geprägt. Kennedy reagierte mit der so genannten Alliance for Progress, einer entwicklungspolitischen Initiative in den nicht-kommunistischen Staaten Lateinamerikas.[82] Zuvor hatte er im April 1961 der CIA grünes Licht für die Invasion in der Schweinebucht auf Kuba gegeben. Diese Operation war noch unter Eisenhower geplant und durch den Vereinigten Generalstab (Joint Chiefs of Staff) abgesegnet worden. Die am 17. April 1961 beginnende Landung der Exilkubaner-Brigade, die etwa 1200 Mann stark war, scheiterte und wurde zum Fiasko. Kennedy berief General Maxwell D. Taylor aus dem Ruhestand zurück, um einen Untersuchungsausschuss zu dieser Operation zu leiten. Weitere Mitglieder in diesem Komitee waren sein Bruder Robert, Allen Welsh Dulles und Admiral Arleigh Burke. Die Untersuchung brachte eklatante Versäumnisse in der Planung zutage und kam außerdem zu dem Schluss, dass die vorherige Administration spätestens im November 1960 hätte erkennen müssen, dass die amerikanische Beteiligung an der Invasion nicht geheim gehalten werden konnte und sie daher durch das Pentagon als Militäroperation zu konzipieren gewesen wäre.[83]

Am 27. April 1961 erteilte Kennedy in einer öffentlichen Ansprache allen Geheimoperationen eine Absage, bekräftigte aber die antikommunistische Ausrichtung seiner Regierung und warnte vor einer weiteren Ausbreitung des Kommunismus:

„Überall in der Welt stellt sich uns eine monolithische und unbarmherzige Verschwörung entgegen, die in erster Linie mit verdeckten Aktionen ihre Einflusssphäre vergrößert – mit Unterwanderung statt Invasion, mit Subversion statt Wahlen, mit Einschüchterung statt freier Entscheidung, mit Guerilla bei Nacht statt Armeen am Tag. Es ist ein System, das gewaltige personelle und materielle Ressourcen gesammelt hat, um eine engmaschige, hocheffiziente Maschine zu bauen, die militärische, diplomatische, geheimdienstliche, wirtschaftliche, wissenschaftliche und politische Operationen kombiniert.“[84]

Diese Rede wird aus dem historischen Zusammenhang gerissen häufig von Verschwörungstheoretikern als Beleg für diverse Verdächtigungen zitiert. Dass Kennedy dabei gegen die Sowjetunion und ihre Handlanger in den kommunistischen Parteien vieler Länder polemisierte, wird dabei verschwiegen.[85]

Der sowjetische Beschluss, auf Kuba atomare Waffen zu stationieren, führte im Oktober 1962 zur Kubakrise. Diese begann, als am 15. Oktober eine amerikanische Lockheed U-2 Fotos der Stellungen machen konnte.[86] Im daraufhin eingerichteten Krisenstab des Weißen Hauses herrschte eine kriegerische Stimmung vor, denn die Mittelstreckenraketen wurden als unmittelbare Bedrohung wahrgenommen.[87] Vor allem Dean Acheson, Taylor und der Vereinigte Generalstab gerierten sich als Falken.[88] Kennedy agierte vorsichtig und zurückhaltend; er lehnte ein Bombardement der Raketenstellungen und eine Invasion Kubas ab. Stattdessen setzte er auf eine Seeblockade der Insel und kommunizierte über unterschiedliche Kanäle mit Chruschtschow.[89] In einer Fernsehansprache informierte Kennedy die Nation am 22. Oktober über die sowjetischen Nuklearraketen auf Kuba und warf Moskau vor, dass diese Waffen offensiven Charakter hätten und die Mehrzahl der Metropolen in der westlichen Hemisphäre bedrohten. Er forderte die Sowjetunion zum Rückzug der Mittelstreckenraketen auf, kündigte eine Seeblockade Kubas an und stellte klar, dass die Vereinigten Staaten auf jeden sowjetischen Angriff auf ein Land des amerikanischen Kontinents mit einem Gegenschlag zu antworten bereit seien.[90] Am Tag darauf öffnete er einen Gesprächskanal zu Chruschtschow über Robert und den sowjetischen Botschafter Anatoli Fjodorowitsch Dobrynin.[91] Im Gegenzug für einen Abzug der sowjetischen Raketen gab der Präsident eine Sicherheitsgarantie für Kuba ab. Außerdem sagte er einen verzögerten Abzug der amerikanischen Nuklearraketen aus der Türkei zu. Die über die Geheimverhandlungen nicht informierte Öffentlichkeit feierte die Konfliktlösung als einen persönlichen Triumph Kennedys.[92]

Die erfolgreiche Bewältigung dieser Krise, die die Welt an den Rand eines Dritten Weltkriegs gebracht hatte, kann als einer der größten außenpolitischen Erfolge Kennedys angesehen werden.

Deutschland

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, mit Kennedy im Weißen Haus, 13. März 1961
Kennedys Rede vor dem Rathaus Schöneberg am 26. Juni 1963
„Ich bin ein Berliner“
„One Day in Berlin“: Filmbericht zum Kennedy-Besuch
John F. Kennedy mit Wernher von Braun, 19. Mai 1963

Deutschlandpolitisch musste sich Kennedy mit der Berlin-Krise auseinandersetzen, die der sowjetische Staats- und Parteichef Chruschtschow 1958 mit seinem Chruschtschow-Ultimatum ausgelöst hatte. Da immer mehr Menschen aus der DDR flohen, drohte der an die Sowjetunion gebundene deutsche Staat zusammenzubrechen, wenn das Schlupfloch West-Berlin nicht geschlossen würde. Kennedys persönliches Treffen mit Chruschtschow am 3. Juni 1961 in Wien brachte immerhin eine atmosphärische Auflockerung, auch wenn dieser inhaltlich auf seinem Ultimatum beharrte. Am 25. Juli 1961 deutete Kennedy in einer Fernsehansprache einen Ausweg aus der verfahrenen Situation an: Die drei essentials, die er nannte, klangen zwar wenig kompromissbereit: a) das Recht auf Anwesenheit amerikanischer Truppen in West-Berlin, b) ihr Recht auf freien Zugang dorthin und c) das Recht der West-Berliner auf Selbstbestimmung und freie Wahl ihrer Lebensweise.[93] Indem sie sich aber nicht auf die Bewegungsfreiheit der DDR-Bürger bezogen, wurde Moskau Bewegungsfreiheit signalisiert. Kennedy schickte am 25. und 26. Juli 1961 den ehemaligen Hohen Kommissar John Jay McCloy zu Chruschtschow in dessen Sommerfrische nach Sotschi und ließ ihn ausrichten, dass die Vereinigten Staaten gegen einseitige sowjetische Maßnahmen im Ostsektor Berlins allenfalls protestieren, ihnen aber sonst nichts entgegensetzen würden.[94] Kennedy war sich nach dem Zeugnis seines Beraters Walt Whitman Rostow im Sommer 1961 im Klaren:

„Ostdeutschland entgleitet Chruschtschow. Das kann er nicht zulassen. […] Er muss etwas tun, um den Flüchtlingsstrom einzudämmen – vielleicht eine Mauer. Und wir werden nichts dagegen tun können. Ich kann die Allianz zusammenhalten, um West-Berlin zu verteidigen. Aber ich kann nicht Ost-Berlin offenhalten.“[95]

Auf den Bau der Berliner Mauer reagierte Kennedy daher erleichtert.[96] Nach außen aber zeigte er Empörung: Zum 15. Jahrestag der Berliner Luftbrücke am 26. Juni 1963 besuchte er als erster amerikanischer Präsident West-Berlin. Begleitet wurde Kennedy von Außenminister Dean Rusk und General Lucius D. Clay. Als Höhepunkt seiner triumphalen Fahrt durch die Stadt – und beeindruckt von seinen Abstechern zur Berliner Mauer am Potsdamer Platz und dem Checkpoint Charlie – hielt Kennedy am Rathaus Schöneberg vor rund 1,5 Millionen Menschen[97] eine pointiert antikommunistische Rede. Im Beisein von Bundeskanzler Adenauer und dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt sprach er zweimal seinen berühmten Satz: „Ich bin ein Berliner“.[98] Kennedy sagte auch zukünftig der Stadt und Deutschland die Unterstützung der USA als alliierte Schutzmacht zu.[99]

Zwei Tage danach, am 28. Juni 1963, besuchte Chruschtschow – offenbar als Reaktion auf Kennedys Besuch – in Ost-Berlin Walter Ulbricht, den Staatsratsvorsitzenden der DDR. Offizieller Anlass war Ulbrichts 70. Geburtstag.[100] Zwar wurden hier Elemente des Kennedybesuchs nachgeahmt. z. B. die Fahrt des Ehrengastes im offenen Auto, aber der Besuch konnte keine vergleichbare Massenwirkung erzielen.[101]

Sowjetunion

Kennedy führte die größte Aufrüstung in Friedenszeiten durch, die die USA bis dahin erlebt hatten (→ Wettrüsten).[72] Obwohl er und sein Beraterstab bis Mitte 1961 erkannten, dass die sowjetische Nuklearmacht schwächer als erwartet war, stand die weitere atomare Aufrüstung nicht zur Disposition. Nach dem Gipfeltreffen in Wien Anfang Juni 1961 und dem dort gewonnenen persönlichen Eindruck von Nikita Sergejewitsch Chruschtschow befürchtete Kennedy, dass unter Umständen ein Atomkrieg mit dem Ostblock bevorstünde. Schon zuvor hatte er die Erhöhung des Verteidigungsetats bekannt gegeben, die unter anderem eine Aufstockung der Polaris-fähigen U-Boote von sechs auf 29 und der Raketen mit Atomsprengkopf von 96 auf 464 vorsah.[102]

Kennedy traf sich am 3. und 4. Juni 1961 mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Chruschtschow in Wien, der Hauptstadt der damals offiziell neutralen Republik Österreich. Auf der Tagesordnung standen Gespräche über Abrüstung, die aber ergebnislos blieben. Am Ende der Gespräche schlug Chruschtschow im so genannten Berlin-Memorandum vor, West-Berlin zu demilitarisieren und in eine neutrale Stadt umzuwandeln.

Vor allem im Anschluss an die Kubakrise begann Kennedy seine Entspannungspolitik zwischen Ost und West zur Beendigung des Kalten Krieges. Die USA und die Sowjetunion installierten das Rote Telefon, das in Wirklichkeit eine direkte Telex-Verbindung zwischen Moskau und Washington, D.C. darstellte, um zukünftig beiden Regierungen in Krisensituationen eine schnellere Kommunikation zu ermöglichen und so einen Atomkrieg zu verhindern.

1963 einigte sich Kennedy mit der Sowjetunion und Großbritannien auf ein Atomteststoppabkommen, das in einem der ersten Schritte Atomtests in der Atmosphäre untersagte und damit die atomare Verseuchung der Lufthülle der Erde stoppte. Unterirdische Versuche blieben zugelassen. Im selben Jahr begann Kennedy mit dem Wahlkampf für eine nächste Amtszeit. Eine zweite Amtszeit galt als so gut wie sicher.

Am 12. November 1963, nur zehn Tage vor seinem Tod, unterzeichnete Kennedy das National Security Memorandum Nr. 271, in dem er eine Zusammenarbeit mit der Sowjetunion in Weltraumangelegenheiten anstrebte. Zu einem gemeinsamen Weltraumprogramm der beiden Weltmächte in den 1960er Jahren sollte es jedoch nicht mehr kommen.

Vietnam

Kennedy verstärkte zunächst das militärische Engagement der USA in Vietnam, indem er die Militärhilfe für Südvietnam steigerte und die Zahl der als „Militärberater“ nach Südvietnam entsandten US-Soldaten von gut 700 auf über 16.000 erhöhte.[103] Zudem beorderte er Hubschrauber, gepanzerte Fahrzeuge, Kampfbomber und Artillerie nach Vietnam und stimmte Ende 1961 dem Einsatz von Napalm und Entlaubungsmitteln zu. Er regte auch die Bildung einer Elite-Einheit an, die den Vietkong bekämpfen sollte, die United States Army Special Forces Command (Airborne), die wegen ihrer Kopfbedeckung bald den Spitznamen „Green Berets“ erhielt.[104] Hinter Kennedys Engagement in Vietnam stand die auch von ihm geteilte Domino-Theorie, wonach ein Erfolg der Kommunisten in Vietnam zur Folge habe, dass weitere Staaten der Region für die „freie Welt“ verloren seien. Dass die Kämpfe in Indochina mehr aus nationalistischen und antikolonialistischen als aus klassenkämpferischen Motiven geführt wurden, übersah er dabei.[105]

Kennedys Äußerungen zum Vietnamkrieg sind widersprüchlich. In einem Interview vom September 1963 äußerte er, es sei der Krieg der Vietnamesen. Die USA könnten hierfür militärische Ausrüstung liefern und ihre Leute als Berater entsenden, aber den Krieg gegen die Kommunisten gewinnen müsse das vietnamesische Volk. Zugleich widersprach er Forderungen nach einem Rückzug der USA aus Vietnam, der ein großer Fehler wäre.[103] Laut einem Memorandum vom 11. Oktober 1963 plante er, bis Ende des Jahres tausend amerikanische Militärangehörige aus Vietnam abzuziehen.[106] Nach dem Politikwissenschaftler Larry Sabato sollte damit aber kein Strategiewechsel eingeleitet werden. Vielmehr habe Kennedy drei kurzfristige Opportunitätsziele im Auge gehabt, nämlich a) den Eindruck zu erwecken, Südvietnam wäre allein stark genug, b) der innervietnamesischen Opposition gegen den unbeliebten Präsidenten Ngô Đình Diệm den Wind aus den Segeln zu nehmen, der kurz darauf aber ermordet wurde, und c) die USA als ehrenhaft erscheinen zu lassen.[107] Am 22. November 1963 wollte er sich in einer Rede in Dallas sogar zur fortgesetzten militärischen Präsenz der Amerikaner in Südostasien bekennen:

„Unsere wirtschaftliche und militärische Hilfe spielt eine solche Schlüsselrolle dabei, diejenigen in Stand zu setzen, ihre Wahlfreiheit aufrechtzuerhalten, die an der Peripherie der kommunistischen Welt leben. Unsere Hilfe für diese Nationen kann schmerzhaft, riskant und teuer sein, wie sie es, das ist wahr, heute in Südostasien ist. Aber wir dürfen es nicht wagen, bei dieser Aufgabe müde zu werden.“[108]

Ob Kennedy die unter Johnson erfolgte Eskalation des Krieges und direkte Kriegsführung der US-Streitkräfte in Vietnam tatsächlich vermieden hätte, ist unter Historikern und ehemaligen Mitarbeitern beider Präsidenten umstritten.[103] Der Kennedy-Biograph Alan Posener ist überzeugt, dass die Verstrickung der USA in den Krieg „Kennedys Vermächtnis“ sei; dass er, hätte er länger gelebt, sich nicht in den Krieg hätte ziehen lassen, sei eine „Legende“.[109] Der Historiker Stephen G. Rabe glaubt, Kennedy hätte 1964/65 vor derselben Krise gestanden, vor der Johnson stand: Entweder die Kommunisten würden den Krieg gewinnen oder die Vereinigten Staaten würden massiv intervenieren, um sie zu stoppen. Daher habe Johnson Grund zu der Annahme gehabt, mit seiner Politik gegenüber Vietnam in der Kontinuität seines Vorgängers zu stehen.[110] Der ehemalige Nachrichtenoffizier John M. Newman argumentiert dagegen, Kennedy hätte nie amerikanische Kampftruppen in Vietnam stationiert; hätte er weitergelebt, wären die Militärberater bis 1965 abgezogen worden.[111] Kennedy-Biograph Robert Dallek glaubt, dass Kennedy einen militärischen Sieg der US-Truppen in Vietnam letztlich für unmöglich hielt – eine Haltung, die er schon in den 1950er Jahren als Senator vertreten habe – und deshalb den Abzug favorisierte.[112] Larry Sabato schließlich argumentiert, dass Kennedy in seiner kurzen Amtszeit keine konsistente Strategie für Vietnam entwickelt habe und gerade in seinen letzten Wochen über eine Neufassung der amerikanischen Politik in Südostasien nachdachte. Dass er als erfahrener Außenpolitiker so ungeschickt in das Desaster des Vietnamkriegs hineingestolpert wäre wie der Innenpolitiker Johnson, sei nicht gut vorstellbar.[113]

Privatleben

Ehe und Familie

John und Jacqueline Kennedy mit John, Jr. und Caroline in Hyannisport, 1962

Im Jahr 1951 hatten sich John F. Kennedy und die bereits verlobte zwölf Jahre jüngere Journalistin Jacqueline Lee Bouvier auf einer Dinnerparty kennengelernt.[114] Im Juni 1953 erfolgte die Verlobung des Paares.[115] Die beiden heirateten am 12. September 1953 in Newport, Rhode Island. Die ersten Jahre ihrer Ehe verbrachten sie in Washington.

Nach zwei Fehlgeburten brachte Jacqueline Kennedy am 27. November 1957 ihre erste Tochter, Caroline, zur Welt; am 25. November 1960 wurde John F. Kennedy jr. geboren. Ein weiterer Sohn, Patrick Bouvier Kennedy, starb kurz nach seiner Geburt am 7. August 1963.[116]

Affären

Kennedy gilt als Frauenheld: Die New York Times schrieb: „Die Wirkung, die er auf weibliche Wähler hat, ist geradezu unanständig.“ „Die Frauen wollen ihn entweder bemuttern oder heiraten.“ Ihm wurden zahlreiche außereheliche Affären nachgesagt, unter anderem mit prominenten Schauspielerinnen wie Marilyn Monroe. Die kolportierte Verbindung mit Monroe sorgte angesichts ihres Todes und der Gerüchte um ihre Liaison mit seinem Bruder Robert F. Kennedy für vielfältige Spekulationen über die Beteiligung des US-amerikanischen Geheimdienstes. Von 1960 bis 1962 unterhielt Kennedy eine Liebesaffäre mit Judith Campbell, die während dieser Zeit auch mit den Gangstern Sam Giancana und John Roselli verkehrte.[117]

Kennedy nahm im Weißen Haus auch die Dienste von Callgirls in Anspruch, die ihm häufig durch seinen Freund Bill Thompson vermittelt wurden. Über Thompson und Kennedys Berater Bobby Baker kam er im Sommer 1963 auch mit Ellen Rometsch in Kontakt, mit der er eine Affäre begann. Die deutschstämmige Rometsch wurde vom FBI der Spionage verdächtigt und im August 1963 auf Veranlassung von Justizminister Robert Kennedy ausgewiesen. Gegen Baker wurden im selben Jahr Senatsermittlungen wegen Vorwürfen der Bestechung durch Geld und sexuelle Dienstleistungen eingeleitet.[118]

Gesundheit

Gravierender als sein Rückenleiden, dessen Operation im Jahr 1944 zu seiner ehrenvollen Entlassung aus dem Militärdienst führte,[119] sei für Kennedy die ärztliche Fehlbehandlung seines Reizdarmes gewesen, betonte Dallek. Kennedy litt schon als Kind immer wieder unter Durchfällen, Müdigkeit und mysteriösen Zusammenbrüchen. Anfang 1947 wurde bei ihm in einer Londoner Klinik die Addisonsche Krankheit diagnostiziert, eine Unterfunktion der Nebennierenrinde. Zu diesem Zeitpunkt war sein Gesundheitszustand so schlecht, dass erste Vorbereitungen für die Sterbesakramente getroffen worden waren.[120] Bekannte und Begleiter äußerten, die Medikation habe Kennedys Fähigkeit zur Ausübung seines Amtes nicht beeinträchtigt.[121] Die medikamentöse Therapie der Addisonschen Krankheit hatte erhebliche Nebenwirkungen, unter anderem starke Schmerzen. Vor der Öffentlichkeit wurde dieses Leiden geheim gehalten und Kennedys Gesundheitsprobleme seiner Verwundung im Krieg und einem Sportunfall zugeschrieben. Inwieweit ihn diese Krankheit in der Amtsführung beeinträchtigte, ist in der Forschung umstritten.[122]

Das Attentat

Robert Kennedy, Jacqueline und ihre Kinder bei der Beerdigung, ganz links Peter Lawford
Grab von John F. Kennedy mit der ewigen Flamme

Am 22. November 1963 wurde John F. Kennedy im Alter von 46 Jahren auf einer Wahlkampfreise gegen 12:30 Uhr an der Dealey Plaza, einem Platz in Dallas, Texas mit mehreren Gewehrschüssen während einer Fahrt im offenen Wagen durch die Innenstadt von Dallas ermordet. Knapp eineinhalb Stunden nach dem Attentat wurde ein Verdächtiger namens Lee Harvey Oswald verhaftet und dann der Öffentlichkeit präsentiert. Zwei Tage später sollte Oswald in das Staatsgefängnis von Dallas überführt werden. Dabei wurde Oswald vom Nachtclubbesitzer Jack Ruby im Keller des Polizeigebäudes erschossen, noch bevor es zu einer Anklage oder einem Gerichtsprozess kommen konnte.

An der Trauerfeier für Kennedy am 25. November 1963 nahm nach einer Schätzung der New York Times eine knappe Million Menschen teil, darunter auch seine damals 98-jährige Großmutter mütterlicherseits. Kennedy wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt. Die Trauerfeier war ein weltweites Medienereignis.[123] Weltbekannt wurde Stan Stearns’ Foto JFK Jr. salutes JFK, auf dem John F. Kennedy, Jr. vor dem Sarg seines Vaters salutiert.

Vier Tage nach dem Attentat setzte Präsident Lyndon B. Johnson, der zuvor Vizepräsident war und wenige Stunden nach dem Attentat noch in der Air Force One als Präsident vereidigt wurde, die so genannte Warren-Kommission ein, die die Umstände des Attentats auf Kennedy aufklären sollte. Die Kommission kam ein Jahr später zu dem Schluss, dass Oswald der alleinige Täter sei und es keine Verschwörung zur Ermordung Kennedys gegeben habe. Weitere Untersuchungen ergaben jedoch, dass die staatlichen Organe FBI, CIA und der Secret Service erhebliche Informationen vor der Warren-Kommission geheim gehalten hatten, die zu einem anderen Ergebnis hätten führen können. Auch wird stark bezweifelt, dass die Warren-Kommission selbst überhaupt Interesse an der Aufklärung des Attentats hatte, da ihre Mitglieder von den diversen staatlichen Institutionen abhängig bzw. sogar deren Mitglieder waren.

Später folgten zahlreiche weitere Untersuchungen, die zwar Ungenauigkeiten, Widersprüche und auch Fälschungen vorheriger Ermittlungen aufdeckten, das Rätsel um das Attentat auf Kennedy jedoch nicht zweifelsfrei lösten. Die Akten über Kennedys Ermordung blieben bis zum 26. Oktober 2017 unter Verschluss. Ein bedeutender Prozentsatz der befragten Amerikaner glaubt an eine Art von Verschwörung in Bezug auf den Tod von US-Präsident Kennedy.[124]

Im Oktober 2017 kündigte Präsident Donald Trump die Offenlegung von mehr als 3000 Dokumenten an. Am 27. Oktober 2017 wurden jedoch nur 2891 Geheimakten freigegeben, der Rest blieb auf Bitte des FBI, der CIA und anderer Dienste weiterhin unter Verschluss.[125] Unter Präsident Joe Biden wurden etwa 1500 weitere Dokumente zum Kennedy-Mordfall veröffentlicht.[126]

Nachwirkungen

Mythos

Aaron Shikler: Postumes offizielles Porträt von John F. Kennedy im Weißen Haus, 1970
US-Briefmarke nach einem Entwurf von Raymond Loewy

Das gute Aussehen des jungen Präsidenten, sein gewaltsamer Tod und der Glanz, der ihn und den gesamten Kennedy-Clan umgibt, trugen dazu bei, dass sich ein regelrechter Kennedy-Mythos bildete.[127] Laut einer amerikanischen Umfrage aus dem Jahr 2003 wurde Kennedy als größter amerikanischer Präsident neben Abraham Lincoln betrachtet.[128] Hierzu trug auch seine Witwe bei, die in einem Interview das Leben und Regieren ihres Mannes als Camelot umschrieb, das mythische Schloss von König Artus und seiner Tafelrunde. Dadurch erschien das Attentat nachgerade als Königsmord, als Sakrileg.[129] Kontrafaktische Spekulationen sind weit verbreitet, wonach unerfreuliche Entwicklungen in der amerikanischen Geschichte wie die Rassenunruhen der 1960er Jahre, die Morde an Martin Luther King und Robert F. Kennedy, der Vietnamkrieg und die Watergate-Affäre nicht stattgefunden hätten, wäre Kennedy nicht ermordet und – das nehmen viele als sicher an – 1964 wiedergewählt worden.[130] Die starke Faszination, die auch über 50 Jahre nach seiner Ermordung von Kennedy ausgeht, zeigte sich im Februar 2013, als bei einer Versteigerung eine von ihm in der Air Force One getragene Fliegerjacke einen Erlös von 570.000 US-Dollar erzielte.[131]

Nach John F. Kennedy benannte Objekte

Nach John F. Kennedy sind unter anderem diverse Institutionen, Bauwerke, Plätze und Straßen benannt. Zudem existieren weltweit viele Skulpturen von ihm, wie die John-F.-Kennedy-Statue in Boston oder das John-F.-Kennedy-Denkmal in Bonn.

John F. Kennedy in der Literatur

  • Jed Mercurio: American Adulterer (2009, Roman)

Filme über John F. Kennedy

Schriften

  • Why England Slept. Wilfred Funk, Inc., New York NY 1940 (Erweiterung von JFKs Abschlussarbeit in Harvard)
  • As We Remember Joe. Privatdruck, Cambridge MA 1945 (Privatdruck für Angehörige und Freunde zum Andenken an JFKs älteren Bruder Joseph)
  • Profiles in Courage. Harper & Row, New York NY 1955 (deutsche Ausgabe: Zivilcourage, Wilhelm Frick Verlag, Wien 1960; neu übertragen von Hans Lamm, Econ-Taschenbuch, Düsseldorf/Wien 1992, ISBN 3-612-26003-0).
  • A Nation of Immigrants. Anti-Defamation League of B’nai B’rith, New York NY 1958 (deutsche Ausgabe: Die Nation der vielen Völker, Econ Verlag, Düsseldorf 1965)
  • The Strategy of Peace. Harper & Brothers, New York NY 1960 (deutsche Ausgabe: Der Weg zum Frieden, Econ Verlag, Düsseldorf 1961)
  • To Turn the Tide. Harper & Brothers, New York NY 1962 (deutsche Ausgabe: Dämme gegen die Flut, Econ Verlag, Düsseldorf 1962)
  • The Burden and the Glory. Harper & Brothers, New York NY 1964 (deutsche Ausgabe: Glanz und Bürde, Econ Verlag, Düsseldorf 1964)
  • John F. Kennedy: Unter Deutschen. Reisetagebücher und Briefe 1937–1945. Hrsg.: Oliver Lubrich. Aufbau Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-351-02761-2.
  • John F. Kennedy: Das geheime Tagebuch. Europa 1937. Hrsg.: Oliver Lubrich. DVB Verlag, Wien 2021, ISBN 978-3-903244-18-4.

Siehe auch

Literatur

  • Christopher Andersen: These Few Precious Days: The Final Year of Jack with Jackie. Gallery Books, New York 2013 (englisch).
  • Irving Bernstein: Promises Kept. John F. Kennedy's New Frontier. Oxford University Press, New York 1991, ISBN 0-19-504641-2 (englisch).
  • Joseph P. Berry: John F. Kennedy and the Media. The First Television President. Univ. Pr. of America, Lanham 1987, ISBN 0-8191-6552-2 (englisch).
  • Harald Biermann: John F. Kennedy und der Kalte Krieg. Die Außenpolitik der USA und die Grenzen der Glaubwürdigkeit. Schöningh, Paderborn 1997, ISBN 3-506-77504-9.
  • Honoré M. Catudal: Kennedy in der Mauer-Krise. Eine Fallstudie zur Entscheidungsfindung in USA. Berlin-Verlag, Berlin 1981, ISBN 3-87061-230-4.
  • Shana Corey: John F. Kennedy. Zeit zu handeln. Illustriert von R. Gregory Christie, dt. von Elisa Martins. Bilderbuch ab 8 Jahren. NordSüd Verlag, Zürich 2017, ISBN 978-3-314-10385-8.
  • Robert Dallek: John F. Kennedy. Ein unvollendetes Leben. dt. von Klaus Binder, Bernd Leineweber und Peter Torberg. DVA, München 2003, ISBN 3-421-05200-X.
  • Andreas W. Daum: Kennedy in Berlin. Politik, Kultur und Emotionen im Kalten Krieg. Schöningh, Paderborn 2003, ISBN 3-506-71991-2.
  • Winfried Fluck: Der gefallene Held. Der Kennedy-Mythos aus kulturwissenschaftlicher Sicht. In: John Andreas Fuchs, Michael Neumann (Hrsg.): Mythen Europas. Schlüsselfiguren der Imagination. Regensburg: Pustet 2009, ISBN 978-3-7917-1940-5, S. 68–95.
  • Lawrence Freedman: Kennedy's Wars. Berlin, Cuba, Laos, and Vietnam. Oxford University Press, New York 2000, ISBN 0-19-513453-2 (englisch).
  • Jürgen Heideking: John F. Kennedy (1961–1963): Der imperiale Präsident. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 6., fortgeführte und aktualisierte Auflage. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-58742-9, S. 346–360.
  • Andrew Hoberek (Hrsg.): The Cambridge Companion to John F. Kennedy. Cambridge University Press, Cambridge 2015, ISBN 978-1-107-66316-9.
  • Jacqueline Kennedy: Gespräche über ein Leben mit John F. Kennedy. Mit einem Vorwort von Caroline Kennedy. Interviews mit Arthur M. Schlesinger. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-455-50238-1.[133]
  • Fredrik Logevall: JFK: Coming of Age in the American Century, 1917-1956. Random House, New York 2020, ISBN 978-0-8129-9713-2.
  • Timothy Naftali, Ernest May, Philip D. Zelikow (Hrsg.): The Presidential Recordings: John F. Kennedy: The Great Crises. 3 Bände. W. W. Norton, New York 2001, ISBN 978-0-393-04954-1.
  • Alan Posener: John F. Kennedy. Rowohlt Verlag, Hamburg 2013, ISBN 978-3-498-05313-0.
  • Thomas C. Reeves: A Question of Character. A Life of John F. Kennedy. Free Press, New York 1991, ISBN 0-02-925965-7.
  • Georg Schild: John F. Kennedy. Mensch und Mythos. Muster-Schmidt, Göttingen 1997, ISBN 3-7881-0148-2.
Commons: John F. Kennedy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Ich bin ein Berliner – Quellen und Volltexte (englisch)

Einzelnachweise

  1. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Routledge, Oxon 2015, ISBN 0-7656-8046-7 (E-Book), S. 473 f.
  2. Barbara A. Perry: 35. John F. Kennedy. In: Ken Gormley (Hrsg.): The Presidents and the Constitution: A Living History. New York University Press, New York 2016, ISBN 978-1-4798-3990-2, S. 459–472; hier: S. 460.
  3. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 473 f.
  4. Jürgen Heideking: John F. Kennedy (1961–1963): Der imperiale Präsident. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 6., fortgeführte und aktualisierte Auflage. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-58742-9, S. 346–360; hier: S. 347.
  5. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 480.
  6. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 488.
  7. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 491.
  8. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 493.
  9. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 498.
  10. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 505.
  11. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 501.
  12. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 505.
  13. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 508 f.
  14. Jürgen Heideking: John F. Kennedy (1961–1963): Der imperiale Präsident. München 2013, S. 346–360; hier: S. 347.
  15. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 512.
  16. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 515.
  17. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 517.
  18. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 521.
  19. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 524.
  20. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 527.
  21. Robert Dallek: John F. Kennedy. Ein unvollendetes Leben. Sonderausgabe der Deutschen Verlagsanstalt, München 2006, ISBN 3-421-04233-0, S. 49.
  22. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 52.
  23. John F. Kennedys «geheimes Tagebuch». In: unibe.ch. 1. November 2021, abgerufen am 3. November 2021.
  24. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 56.
  25. Arthur M. Schlesinger: Robert Kennedy and his times. Ballantine Books, Boston 1978, ISBN 0-345-32547-8, S. 27.
  26. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 540 f.
  27. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 62.
  28. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 64.
  29. Jürgen Heideking: John F. Kennedy (1961–1963): Der imperiale Präsident. München 2013, S. 346–360; hier: S. 347.
  30. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 65.
  31. Herbert Parmet: Jack: The Struggles of John F. Kennedy. Dial, New York 1980, S. 74.
  32. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 66.
  33. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 544.
  34. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 78.
    Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 549.
  35. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 549.
  36. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 83.
  37. Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 557.
  38. Robert Dallek: An Unfinished Life: John F. Kennedy, 1917 - 1963. Little, Brown and Company, New York/Boston/London 2003, ISBN 978-0-316-17238-7, S. 79.
  39. John F. Kennedy Presidential Library & Museum: JFK in History: John F. Kennedy and PT 109, abgerufen am 8. September 2023.
  40. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 88.
  41. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 101.
  42. Jürgen Heideking: John F. Kennedy (1961–1963): Der imperiale Präsident. München 2013, S. 346–360; hier: S. 348.
  43. www.ourcampaigns.com: John Fitzgerald Kennedy.
  44. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 130.
  45. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 144.
  46. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 152.
  47. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 155.
  48. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 160.
  49. Jürgen Heideking: John F. Kennedy (1961–1963): Der imperiale Präsident. München 2013, S. 346–360; hier: S. 348.
  50. Angaben auf einer Seite der JFK Presidential Library (Memento vom 15. Januar 2011 im Internet Archive), abgerufen am 16. September 2011.
  51. Jürgen Heideking: John F. Kennedy (1961–1963): Der imperiale Präsident. München 2013, S. 346–360; hier: S. 348.
  52. Richard J. Tofel: Wall Street Journal, 9. Mai 2008, S. W3, review of Counselor, by Ted Sorensen. Online.wsj.com, 9. Mai 2008, abgerufen am 15. September 2011.
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  54. Robert Dallek: John F. Kennedy. 2006, S. 195.
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  84. “We are opposed around the world by a monolithic and ruthless conspiracy that relies primarily on covert means for expanding its sphere of influence—on infiltration instead of invasion, on subversion instead of elections, on intimidation instead of free choice, on guerrillas by night instead of armies by day. It is a system which has conscripted vast human and material resources into the building of a tightly knit, highly efficient machine that combines military, diplomatic, intelligence, economic, scientific and political operations.” John F. Kennedy: Address ‘The President and the Press’ Before the American Newspaper Publishers Association, New York City. 27. April 1961. Online von Gerhard Peters und John T. Woolley auf der Website des American Presidency Project, Abruf am 30. November 2013; Stephen G. Rabe: The Most Dangerous Area in the World. John F. Kennedy Confronts Communist Revolution in Latin America. University of North Carolina Press, Chapel Hill 1999, S. 127.
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  101. Andreas W. Daum: Kennedy in Berlin. S. 162–166.
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  108. “Our military and economic assistance plays such a key role in enabling those who live on the periphery of the Communist world to maintain their independence of choice. Our assistance to these nations can be painful, risky, and costly, as is true in Southeast Asia today. But we dare not weary of the task.” Trade Mart Speech, 1963 auf jfklibrary.org, Abruf am 7. Februar 2023.
  109. Alan Posener: John F. Kennedy in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1991, S. 91, 95; ähnlich Manfred Berg: Geschichte der USA (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte. Bd. 42). Oldenbourg, München 2013, ISBN 978-3-486-70482-2, S. 125 f. (abgerufen über De Gruyter Online).
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    Julie Nelson: American Presidents: Year by Year. Volumes 1–3: 1732–2000. Oxon 2015, S. 575.
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  131. Michael Muskal: JFK’s bomber jacket sells at auction for $570,000. In: Los Angeles Times. 18. Februar 2013 (articles.latimes.com, Abruf am 21. Oktober 2013).
  132. Life Portrait of John F. Kennedy
  133. ausführliche Besprechung mit weiteren Materialien z. B. unter JFK-Witwe im Interview-Also sprach Jackie einestages.spiegel.de.
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