Landensberg

Landensberg ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Günzburg.

Wappen Deutschlandkarte
Landensberg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Landensberg hervorgehoben

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Günzburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Haldenwang
Höhe: 510 m ü. NHN
Fläche: 7,94 km2
Einwohner: 703 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner je km2
Postleitzahl: 89361
Vorwahl: 08222
Kfz-Kennzeichen: GZ, KRU
Gemeindeschlüssel: 09 7 74 151
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstr. 28
89356 Haldenwang
Website: www.landensberg.de
Erster Bürgermeister: Leonhard Steinle
Lage der Gemeinde Landensberg im Landkreis Günzburg
Karte
Karte

Geografie

Lage und Gemeindegliederung

Landensberg liegt in der Region Donau-Iller und am westlichen Rand der Holzwinkel genannten Landschaft, die den nördlichen Teil des Naturparks Augsburg-Westliche Wälder bildet.

Es gibt zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Die zwei Orte bilden zugleich die zwei Gemarkungen, die es auf dem Gemeindegebiet gibt.

Nachbargemeinden

Im Norden grenzt die Gemeinde an die Gemeinde Winterbach, im Süden an die Marktgemeinde Jettingen-Scheppach, im Westen an die Gemeinde Röfingen und im Nordwesten an die Gemeinde Haldenwang. Im Osten und Südosten grenzt das Gemeindegebiet an die im Landkreis Augsburg liegenden Gemeinden Altenmünster und Zusmarshausen.

Geschichte

Erste schriftliche Erwähnung und Namensherkunft

Die erste Erwähnung des Ortsnamens stammt aus dem Inhaltsverzeichnis (Oettingische Regesten[4]) einer nicht mehr vorhandenen Lehensurkunde vom 5. Dezember 1293. Darin verleiht Heinrich III. Markgraf von Burgau mit seinem Vormund dem Grafen Ludwig des Alten von Oettingen seinem Dienstmann „Cunraden dem Halder seinem Diener und seinen Erben, es seien Töchter oder Söhne zu Lehen die Burg zu Walzhuot, das Dorf zu Gletewinch, den Kirchensatz, Leute und Güter zu Merbotenberge, den Kirchensatz zu Landesperge, das Gut zu den Höfen, den Wiherhof mit allem, was dazu gehört und noch folgende Leute : Mager, Cunr. Bame mit Weib und Kind, Widemiui, Mullar zu Gletewinch, Hobsteter, Gramelich und 6 weitere fast alle mit Weib und Kind“.

Wie bei so vielen anderen Ortsnamen kann die genaue Herkunft nicht exakt bestimmt werden, jedoch liefert die philologische Untersuchung des Ortsnamens einige Hinweise.

Der Ortsname leitet sich ab aus dem Grundwort „Berg“ (von mittelhochdeutsch „berc“) sowie aus dem Personennamen „Lanthere“.

Bis zur Gemeindegründung

Landensberg ist eine Rodungssiedlung. Vom 15. bis zum 17. Jahrhundert war der Ort Bestandteil der Herrschaft Konzenberg der zu Österreich gehörenden Markgrafschaft Burgau. Seit den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 gehört der Ort zum neu entstandenen Königreich Bayern. Mit dem bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstand die Gemeinde Landensberg, die keine weiteren Orte umfasste.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Glöttweng eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1622[6] 1651[6] 1839[7] 1925[8] 1961 1970 1987 1991 2000 2010 2019[9]
Einwohner27022196222509526616663708679722

Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Gemeinde von 630 auf 722 um 92 Einwohner bzw. um 14,6 %. Das durchschnittliche Bevölkerungswachstum liegt bei etwa 1,5 % pro Jahr.

Politik und Öffentliche Verwaltung

Bürgermeister

Seit 8. Mai 2023 ist Leonhard Steinle (Freier Wählerblock Glöttweng) ehrenamtlicher Erster Bürgermeister.[10] Er wurde mit 65,5 Prozent der Stimmen gewählt.[11] Sein Vorgänger Johannes Böse war von 1. Mai 2020 bis zu seinem Tod am 11. Februar 2023 im Amt.

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus acht Mitgliedern. Bei der Kommunalwahl 2020 entfielen auf die Freie Wählervereinigung Landensberg (51,0 %) und auf den Freien Wählerblock Glöttweng (49,0 %) jeweils vier Sitze.

Verwaltung

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Haldenwang.

Wappen

Wappen Gde. Landensberg
Wappen Gde. Landensberg
Blasonierung:Gespalten von Blau und Silber; vorne über einem bewurzelten goldenen Baumstumpf eine silberne Rose mit goldenem Butzen und goldenen Kelchblättern, hinten ein goldenbewehrter blauer Greif.“[12]
Wappenbegründung: Der Baumstumpf weist darauf hin, dass Landensberg eine Rodungssiedlung ist. Vom 15. bis zum 17. Jahrhundert gehörte der Ort zur Herrschaft Konzenberg, die zeitweise in den Händen der burgauischen Beamtenfamilie von Seida und Landensberg war. Um die enge Verbindung dieser Familie zum Ort darzustellen, wurden die Rose und der Greif aus deren Familienwappen übernommen.

Dieses Wappen wird seit 1970 geführt.

Baudenkmäler und Bodendenkmäler

Katholische Pfarrkirche Hl. Kreuz

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 17 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort vier Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 226. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 15 Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 16 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 481 ha, davon waren 287 ha Ackerfläche und 194 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 25 Kindergartenplätze mit 25 Kindern

Siehe auch

Commons: Landensberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Landensberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 29. August 2019.
  3. Gemeinde Landensberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  4. Georg Grupp: Oettingische Regesten. In: www.archive.org. Internet Archive, abgerufen am 19. August 2023.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 475.
  6. Antonius von Steichele: Das Bistum Augsburg. Hrsg.: B. Schmid’sche Verlagsbuchhandlung. Band 5. Augsburg 1895.
  7. M. Siebert: Das Königreich Bayern topographisch-statistisch dargestellt. Hrsg.: Druck und Verlag Georg Franz. München 1840.
  8. Visitationsbericht des Amtsgerichtsbezirk Burgau aus dem Jahr 1925
  9. A1200C Einwohnerzahlen der Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke. In: Statistische Berichte. Bayerisches Landesamt für Statistik, 30. September 2019, abgerufen am 29. Mai 2020.
  10. Rathaus der Gemeinde Landensberg/Glöttweng. Gemeinde Landensberg, abgerufen am 6. September 2020.
  11. Liste der ersten Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 26. August 2023.
  12. Eintrag zum Wappen von Landensberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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