Opel Commodore A

Der Opel Commodore ist ein in der oberen Mittelklasse[1] positioniertes Fahrzeug der seinerzeit zum US-amerikanischen Automobilkonzern General Motors (GM) gehörenden Adam Opel AG. Der Commodore wurde vom Rekord C abgeleitet und ersetzte ab August 1966[1] den Rekord 6, das nur knapp ein Jahr lang gebaute „Zwischenmodell“ Rekord B mit Sechszylinder. Die Produktion des Nachfolgers Commodore B begann im Dezember 1971.

Opel
Opel Commodore (1967–1971)
Opel Commodore (1967–1971)
Opel Commodore (1967–1971)
Commodore A
Verkaufsbezeichnung: Commodore
Produktionszeitraum: 08/1966–01/1972
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Coupé
Motoren: Ottomotoren:
2,2–2,8 Liter
(95–150 PS)
Länge: 4550–4574 mm
Breite: 1754 mm
Höhe: 1456 mm
Radstand: 2669 mm
Leergewicht: 1025–1240 kg
Vorgängermodell keines
Nachfolgemodell Opel Commodore B

Modellgeschichte

Allgemeines

Opel brachte den Opel Commodore A als aufgewertetes Schwestermodell des Opel Rekord C (mit Vierzylindermotoren) im Frühjahr 1967 auf den Markt. Er war als zwei- und viertürige Stufenhecklimousine und als zweitüriges Coupé erhältlich. Ein luxuriöses Kombimodell namens „Voyage“ wurde als Studie präsentiert,[2] kam aber nicht in das Verkaufsprogramm. Deutsch und andere bauten das Coupé auch zu einem Cabriolet um.

Auch bei diesem Modell verwendete Opel Motoren der mit dem Opel Rekord B eingeführten CIH-Baureihe (CIH: camshaft in head). Die obenliegende Nockenwelle dieser Konstruktion ist seitlich neben den Ventilen angeordnet und wird von einer Duplex-Rollenkette angetrieben. Sie betätigt die hängenden Ventile über kurze Hohlstößel und aus Blech gepresste Kipphebel. Diese Motoren wurden in fast allen größeren Opel-Modellen bis in die 1990er-Jahre verwendet: im Omega A (2.4i/2.6i/3.0i), Senator B (3.0i/3.0i 24V) und zuletzt im Frontera. Die stärker motorisierten Modelle GS und GS/E unterscheiden sich vom Commodore-A-Grundmodell durch ein schwarzes, mit Kunststofffolie („Vinyl“) bezogenes Dach, veränderten Kühlergrill mit „GS“- oder „GS/E“-Schriftzug, zusätzlichen Fernscheinwerfern und spezielle Sporträdern. Zudem sind bei GS und GS/E das Heck zwischen Kofferraumklappe und Stoßstange mattschwarz lackiert.

Motorvarianten

Als Motoren standen sechs Varianten zur Verfügung:

  • 2,2 – 95 PS (70 kW)
  • 2,5S – 115 PS (85 kW), ab 1969: 120 PS (88 kW)
  • 2,5H – 130 PS (96 kW) (GS)

ab 1970 zusätzlich:

  • 2,5E – 150 PS (110 kW) (GS/E)
  • 2,8H – 145 PS (107 kW) (GS/2.8)

Der kleinste Motor mit 95 PS hatte einen Hubraum von 2,2 Litern und wurde nur in geringer Stückzahl gebaut.

Zunächst erhältlich waren der 2,5 S mit 115 PS (ab August 1969 mit 120 PS) und das stärkere Modell Commodore GS mit dem Motor 2,5 H (130 PS). Das ab Februar 1970 lieferbare Spitzenmodell GS/E ist mit einem 2,5-Liter-Motor mit elektronischer Benzineinspritzung (Bosch D-Jetronic) versehen, der 150 PS leistet. Als Alternative zum Viergang-Schaltgetriebe wurde das Fahrzeug auf Wunsch auch mit einem Dreigang-Automatikgetriebe geliefert.

In geringem Umfang gab es von April 1970 bis September 1971 auch das Modell GS/2.8 mit 2,8 Litern Hubraum und 145 PS. Vom Commodore A wurden zwischen Januar 1967 und Dezember 1971 insgesamt 156.467 Exemplare hergestellt, wovon 72.597 Einheiten auf die viertürige Limousine, 70.333 auf das Coupé und 13.537 auf die zweitürige Limousine entfielen.[1]

Technische Daten

Technische Daten des Opel Commodore A
Opel Commodore: 2200 2500 S 2500 H 2500 E 2800 H
Motor: 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt)
Hubraum: 2239 cm³2461 cm³2784 cm³
Bohrung × Hub: 82,5 × 69,8 mm87 × 69,8 mm92 × 69,8 mm
Leistung bei 1/min: 70 kW
(95 PS)
bei 4800
84–88 kW
(115–120 PS)
bei 5200–5500
96 kW
(130 PS)
bei 5300
110 kW
(150 PS)
bei 5800
107 kW
(145 PS)
bei 5200
Max. Drehmoment bei 1/min: 157 Nm bei 3200173 Nm bei 3800–4200186 Nm bei 4250196 Nm bei 4500222 Nm bei 3700
Verdichtung: 8,2 : 19,5 : 1
Gemischaufbereitung: 1 Register-Fallstromvergaser Solex 32/35 DIDTA2 Register-FallstromvergaserElektronische Benzineinspritzung Bosch-D-Jetronic2 Register-Fallstromvergaser
Ventilsteuerung: CIH (Camshaft in head): von hydraulisch gespannter Duplex-Rollenkette angetriebene
obenliegende Nockenwelle, Hängende Ventile über Hohlstößel und Kipphebel betätigt
Kühlung: Wasserkühlung
Getriebe: 4-Gang-Getriebe, Knüppelschaltung
(a. W. bis 1968 Powerglide-Zweigangautomatik (GM),
a.W. ab Sept. 1968 für 2500 S/H/E und 2800 H Dreigangautomatik (Opel))
Radaufhängung vorn: Einzelradaufhängung an Doppelquerlenkern, Schraubenfedern
Radaufhängung hinten: Starrachse mit 4 Längslenkern, Panhardstab („Fünflenkerachse“) und Schraubenfedern
Karosserie: Stahlblech, selbsttragend
Spurweite vorn/hinten: 1410/1410 mm
Radstand: 2668 mm
Länge: 4574 mm
Breite: Limousine: 1754 mm
Coupé: 1758 mm
Höhe: Limousine: 1445 mm
Coupé: 1440 mm
Leergewicht: 1130–1270 kg
Höchstgeschwindigkeit: 162–167 km/h165–175 km/h175–180 km/h184–197 km/h185–197 km/h
0–100 km/h: 16–17 s12–15 s10–12 s9,5–11 s11–12 s
Verbrauch (Liter/100 Kilometer): 13,0 N13,5 S14,0 S14,0 S15,0 S

Produktionszahlen Commodore A

Zwischen 1967 und 1971 wurden 156.330 Commodore A hergestellt.[3]

Jahr 1967 1968 1969 1970 1971 Summe
2200 810 516 1.326
2500 39.437 33.787 31.439 31.436 16.531 152.630
2800 1.640 934 2.574
Summe 40.247 34.303 31.439 33.076 17.465 156.330

Literatur

  • Alexander Franc Storz: Typenkompass Opel : Personenwagen seit 1945. 1. Aufl., Motorbuch Verlag, Stuttgart, 2008. ISBN 978-3-613-02930-9.
Commons: Opel Commodore A – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eckhart Bartels, Rainer Manthey: Opel: Fahrzeug-Chronik Band 2: 1952–1990. Podszun, Brilon 2012, ISBN 978-3-86133-620-4, S. 8/9 und 38/39.
  2. Studie Opel Commodore Voyage; http://graf-vlad.de/
  3. Werner Oswald: Deutsche Autos 1945-1990. Band 3. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02116-1, S. 228.
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