Raab-Katzenstein Kl. 1

Die Raab-Katzenstein Kl 1 Schwalbe war ein von den Raab-Katzenstein-Flugzeugwerken hergestelltes Schul- und Kunstflugzeug.

Raab-Katzenstein Kl. 1
Kl 1c
TypKunstflug-Flugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Raab-Katzenstein-Flugzeugwerke GmbH
Erstflug 16. Januar 1926
Indienststellung 25. März 1926
Stückzahl 45[1]

Konstruktion und Produktion

Die Schwalbe kann im Wesentlichen als eine verbesserte Version der Bussard des Dietrich-Gobiet Flugzeugbaus angesehen werden, die der Oberingenieur Paul John Hall in seinen letzten Arbeiten bei Dietrich-Gobiet entwickelt hatte. Das führte zu einer langwierigen, aber später erfolglosen Klage der Exfirma zur Kl. 1 Schwalbe. Die Maschine besaß einen einteiligen Oberflügel aus Holz und N-Stiele zwischen den beiden Tragflächen. Der Rumpf bestand aus einem bespannten Stahlrohrgerüst.

Der Erstflug, der mit einem 71 kW leistenden Sieben-Zylinder-Sternmotor Siemens Sh 11 ausgerüsteten Maschine, erfolgte am 16. Januar 1926 durch Antonius Raab. Bereits am 25. März 1926 erfolgte die Musterzulassung und durch intensive Werbung kam es rasch zu einem Verkaufserfolg. So arbeiteten im Juli 1926 bereits 120 Arbeiter an der Produktion der Maschine. Ab 1926 wurden in Kassel insgesamt 45 Stück hergestellt: 26 Kl 1a, vier Kl 1b und 15 Kl 1c.[1]

Varianten

Gerhard Fieseler vor seiner „Schwalbe“ (Kl 1c, D-1212)
Kl 1a
Grundausführung
Kl 1b
Verbesserte Ausführung, zum Teil mit Siemens Sh 12 ausgerüstet.
Kl 1c
mit Sh 12 oder Anzani-Triebwerken. Berühmt wurde das Flugzeug mit dem Kennzeichen D-1212. Mit ihr erreichte Gerhard Fieseler 1928 einen neuen Rekord im Rückenflug und die deutsche Kunstflugmeisterschaft. Weitere berühmte Piloten bzw. Pilotinnen, die mit diesem Typ flogen, waren Luise Hoffmann (Werk-Nr. 70, D-1588) und Vera von Bissing (D-1742). Die deutsche Post hat 2006 eine Briefmarke über das auf der ILA 1928 ausgestellte Flugzeug herausgebracht.
Kl 1d, 1e, 1f, 1g
nur Entwürfe

Technische Daten

Dreiseitenansicht der Kl 1a
Kenngröße Daten (Kl 1)[2] Daten (Kl 1a)[2] Daten (Kl 1b)[2] Daten (Kl 1c)[2]
Besatzung1 + 1
Länge6,506,25 m6,23 m6,13 m
Spannweite (oben)8,00 m
Spannweite (unten)7,00 m6,84 m
Höhe2,60 m2,55 m2,50 m
Flügelfläche18,70 m²17,00 m²16,90 m²
Flächenbelastung35,8 kg/m²41,8 kg/m²44,0 kg/m²
(34,3 kg/m² bei Kunstflug)
47,3 kg/m²
(34,3 kg/m² bei Kunstflug)
Leistungsbelastung8,4 kg/PS7,4 kg/PS7,8 kg/PS
(6,0 kg/PS bei Kunstflug)
6,4 kg/PS
(5,5 kg/PS bei Kunstflug)
Leermasse420 kg470 kg460 kg485 kg
Zuladung250 kg240 kg285 kg260 kg
(315 kg bei Reise)
max. Startmasse670 kg710 kg745 kg745 kg
(800 kg bei Reise)
Triebwerkein Sh 5ein Sh 11ein Cirrus Mark II
Startleistung
Nennleistung
Dauerleistung
85 PS (63 kW)
80 PS (59 kW) am Boden
76 PS (56 kW)
96 PS (71 kW)
86 PS (63 kW)
84 PS (62 kW) in Bodennähe
125 PS (92 kW)
108 PS (79 kW)
80 PS (59 kW)
Kraftstoffvolumenca. 120 l100 l130 l
Höchstgeschwindigkeit
in Bodennähe
150 km/h152 km/h160 km/h165 km/h
Steigzeit
auf 1000 m Höhe
k. A.9 min6,5 min
max. Aktionsradiusca. 500 kmca. 560 kmca. 600 km
Gipfelhöhe3500 m4000 m

Literatur

  • Holger Steinle: Flugzeuge mit Geschichte, 2009, ISBN 3-86852-206-9
  • Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik (Die deutsche Luftfahrt Band 9), Bernard & Graefe Verlag Koblenz, 1986, ISBN 3-7637-5284-6, S. 230
Commons: Raab-Katzenstein Kl. 1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nagel/Bauer, RaKa-Produktionsliste, S. 68
  2. Rolf Nagel, Thorsten Bauer: Kassel und die Luftfahrtindustrie seit 1923. Bernecker, Melsungen 2015, ISBN 978-3-87064-147-4, S. 69.
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