Wingsbach

Wingsbach einer der kleineren Stadtteile der Stadt Taunusstein im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.

Wingsbach
Wappen von Wingsbach
Koordinaten: 50° 10′ N,  9′ O
Höhe: 388 m ü. NHN
Fläche: 5,79 km²[1]
Einwohner: 776 (Nov. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 134 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 65232
Vorwahl: 06128

Nachbarorte

Die folgenden Orte grenzen an Wingsbach.

Steckenroth Strinz-Margarethä Hambach
Watzhahn
Orlen
Bleidenstadt Hahn Wehen
Panoramablick auf Wingsbach

Geschichte

Ortsgeschichte

Das Bestehen des Ortes ist unter dem Namen Wingisbach seit 1223/34 urkundlich bezeugt,[1] er entstand aber vermutlich schon um die Jahrtausendwende. Über eine sichere Namensdeutung sind sich die Historiker uneins. Während die einen den Namen Wingsbach als den früheren Besitz des „Wuno“ oder „Wüno am Bach“ deuten, meinen andere, die Wortwurzel sei „Winigesbach“, was als „Bach des Winiger“ zu übersetzen wäre.

Die Geschichte von Wingsbach ähnelt in vielem der Historie seiner Nachbarorte. Sie alle lagen während des Mittelalters im Spannungsfeld zwischen den Rechten des Abtes von Bleidenstadt und den Ansprüchen der Grafen von Nassau. Die weltlichen Herren verstanden es nämlich geschickt, die ursprünglichen Rechte der Geistlichkeit immer weiter in den Hintergrund zu drängen und schließlich unwirksam werden zu lassen.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Juli 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Wingsbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die 1971 neu entstandene Stadt Taunusstein als Stadtteil eingegliedert.[3][4] Für Wingsbach wurde wie für die übrigen Stadtteile von Taunusstein ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Wingsbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1593:36 Hausgesesse
 1615:24 Hausgesesse
 1629:27 Hausgesesse
 1670:5 Hausgesesse
 Um 1700:ca. 50 Einwohner
 1747:14 Wohnhäuser
Wingsbach: Einwohnerzahlen von 1821 bis 2020
Jahr  Einwohner
1821
 
116
1834
 
146
1840
 
157
1846
 
155
1852
 
150
1858
 
158
1864
 
188
1871
 
194
1875
 
198
1885
 
197
1895
 
210
1905
 
232
1910
 
232
1925
 
208
1939
 
196
1946
 
297
1950
 
312
1956
 
304
1961
 
314
1967
 
439
1970
 
488
1983
 
790
1994
 
837
2000
 
764
2011
 
741
2015
 
766
2020
 
737
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Taunusstein[2]; Zensus 2011[8]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1885:191 evangelische (= 96,95 %), 6 katholische (= 3,05 %) Einwohner
 1961:234 evangelische (= 74,52 %), 78 katholische (= 24,84 %) Einwohner

Politik

Für Wingsbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Wingsbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2021 gehören ihm sieben Mitglieder der Liste „Wingsbacher für Wingsbach“ (WfW) an. Ortsvorsteherin ist Stefanie Hofstetter (WfW).[9]

Kulturdenkmäler

  • Scheidertalstraße 214; Scheune
  • Scheidertalstraße 215; Rathaus
  • Wünostraße 7; Hofreite
  • Wünostraße 16; Hofreite

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Nassau war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
  2. Abtrennung der Justiz Justizamt Wehen bis 1854.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Wehen) und Verwaltung.
  5. Am 1. Juli 1972 als Ortsbezirk zur Stadt Taunusstein.

Einzelnachweise

  1. Wingsbach, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerstatistik Taunusstein. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein. Abgerufen im November 2021.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 28, S. 1197, Punkt 851 Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,4 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 378.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 90 kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Februar 2019.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  9. Ortsbeirat Wingsbach. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Mai 2021.
Commons: Wingsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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